Kapitel 27

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Und in diesem Augenblick, als sich unsere Lippen berührten spürte ich es. Dieses Gefühl, auf das ich solange gewartet habe. Und dennoch schien es mir unnahbar.

Von dem ersten Tag an, als ich Kai zum ersten Mal wieder gegenüber stand, empfand ich nichts als Hass für ihn. Bei dem Gedanken was er seinen Geschwistern angetan hat. Und dennoch rief er in mir so ein Gefühl hervor.

Ich weiß, dass ich ihn immer irgendwie beobachtet habe und natürlich meine Gedanken kreisen ließ. Aber, auch er hat dies anscheinend getan. Doch Dylan, ist der Grund dafür.

Er ist mein erster Freund gewesen. Er hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin. Durch Dylan habe ich dieses Empfinden entwickelt. Ich spürte das Verlangen nach mehr, vor allem nachdem Dylan und ich uns getrennt haben. Und dann begab ich mich auf die Suche nach den männlichen Wesen, die dieses Verlangen stillen konnten.

Aber, inzwischen hat sich dieses Gefühl geändert. Nicht nur vor den vergangenen drei Monaten heraus. Sondern auch mit der Zeit, als ich Kai  kennenlernte. Kai ist ein Grund dafür, dass ich mich auf diese Weise davon abgeneigt habe. Es erscheint mir nicht mehr wichtig zu sein, als wie am Anfang.

Denn er, ist deutlich anders als Dylan. Dylan ist der typische Weiberaufreiser und Stresserzeuger. Kai ist zwar auch aggressiv, aber dennoch ist er gewissermaßen anders.

Dies hat er mir nun einige Male bewiesen. Vor allem, als ich das erste Mal vor ihm geweint habe und er meinte, dass ich nicht wegen ihm weinen sollte. Dies verstehe ich bis Heute noch nicht.

Ich spürte wie Kai von mir abließ. "Was ist los, Katy?", hörte ich ihn flüstern.

Die Musik im Hintergrund hat wohl ein Ende genommen, denn es herrschte um uns herum Stille. "Entschuldige, ich bin etwas in Gedanken versunken.", entschuldige ich mich und dränge ein gequältes Lächeln auf. Doch er sieht mich nur an und grinst.

"Es ist zwischen uns viel passiert. Hast du darüber nachgedacht?"

"Ja.", antworte ich kleinlaut und ich blicke auf unsere Füße. Doch Kai legt einen Finger unter mein Kinn und richtet meinen Blick auf seinen. Er lächelt immernoch.

Wenn er lächelt blüht in mir etwas auf. Sein Lächeln wirkt auf eine irritierende Art und Weise weich und geborgen. Nicht so wie sein schelmisches Grinsen. Und irgendwie bringt mich sein Lächeln ebenfalls zum grinsen.

"Ich würde das gerne wiederholen.", flüstert er. Ich sehe ihn immernoch an. "Dann tu' es.", erwidere ich leise.

Erneut beugt Kai sich zu mir hinunter. Macht einen Augenblick halt vor meinen Lippen, bis ich den Mut ergreife und ihn zuerst küsse. Meine linke Hand wandert hinauf zu seinem Nacken, während die andere seine Taille umgreift. Seine Hände umfassen mein Gesicht und ich spüre seine wärme an den Händen.

Unser Kuss wird intensiver und ich spüre die Hitze zwischen uns. Wenn ich mein altes Ich aufleben lassen wolle, würde ich einen Schritt weitergehen. Doch ich stoppe uns, bevor es soweit kommt. Dafür sind wir beide noch nicht bereit. Ich lasse von ihm ab und wir atmen beide hörbar aus. Und wie auf Knopfdrück müssen wir beide grinsen.

"Ich denke, ich gehe jetzt schlafen.", sage ich und Kai lehnt seine Stirn gegen meine. Ich schließe kurzfristig meine Augen. "In Ordnung", entgegnet er mir. Ich öffne wieder meine Augen und schenke ihm ein frohes lächeln. Ich lasse von ihm ab und laufe hinüber zur Treppe.

Doch kurz bevor ich die erste Stufe erklimmen kann, schlingen sich Kais Hände um meine Taille und er drückt mich gegen die Wand. Ich lache auf und bin etwas überrumpelt von dieser Situation. "Aber, du wirst doch nicht gehen, bevor du mir Gute Nacht gesagt hast?", fragt er hoffnungsvoll.

"Wie konnte ich das bloß vergessen.", meine ich ironisch. Ich stelle mich auf Zehnspitzen und schenke ihm einen kleinen Kuss. Und wieder lächelt er. "Gute Nacht, Kai.", sage ich und muss grinsen. "Gute Nacht, Katy.", sagt er ebenfalls.

Ich lasse seine Hand los, welche ich eben ergriff, als er mich gegen die Wand drückte. Langsam laufe ich die Treppen hinauf und ich spüre seine Blicke auf mir. Als ich oben am Geländer stehe, schaue ich zu ihm hinunter und lächel ihm zu. Dann wende ich mich meiner Zimmertür zu, öffne sie und schließe sie schleunigst wieder.

Ich lehne mich gegen die Tür und beiße mich unabsichtlich auf die Unterlippe. Dieses komische Gefühl, dass dieser Mann in mir auslöst ist zum verrückt werden. Und dennoch macht es mich froh.

Ich beschließe, mich umzuziehen und abzuschminken. Als ich mich dann endlich ins Bett fallen lasse, schließen sich direkt meine Augen. Heute Nacht träume ich vom leckeren Essen und von einem Mann, von dem ich nicht gedacht hätte, dass er sich jemals ändert.

Am nächsten Morgen strahlt die Sonne in mein Zimmer und ich werde sanft von der wärme der Sonne geweckt. Ich fühle mich seltsam ausgeschlafen und irgendwie froh. Anders als sonst. Das hat wohl mit gestrigen Ereignissen zu tun.

In Gedanken lasse ich nochmal die Vorkommnisse revue passieren und muss vor mich hin grinsen. Dieses seltsame Gefühl, dass wir uns gestern geküsst haben, liegt mir seither immernoch auf meinen Lippen. Doch, wie soll ich bloß gleich reagieren? Soll ich ihn küssen wenn...

Vielleicht lasse ich es einfach auf mich zu kommen. Mit diesem Entschluss stehe ich auf und mache mich fertig für den kommenden Tag.

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Hey ihr Lieben! <3

Ich weiß, es ist wieder ein kurzes Kapitel, aber ich muss mich erst wieder reinfinden. Ich hoffe, dass ihr nicht sauer seid, dass jetzt länger nichts kam, aber ich bin wieder im Schreibfluss und ich denke, dass jetzt gleich noch einige Kapitel kommen werden :) Übrigens: schöne Pfingsten! :D

~ Jasmin

Gefängniswelt | Kai Parker Fanfiction |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt