Das Siebte

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--> Song

Liam

„Komm mit!", meinte er dann leise und zog mich am Oberarm hinter sich her.

Ich konnte gar nicht antworten, viel zu verblüfft war ich über ihn.
Er konnte nett sein? Er hatte ein Herz? Ein kleines zumindest.
Ich starrte ihn von der Seite an und wusste gar nichts mehr.
„Starr nicht so, das ist unhöflich!", sagte er nachdem wir im Krankenzimmer angekommen waren und schickte die Schwester raus.
„Sorry!" Meine Stimme war leise und gar nicht mehr vorlaut.
Er streckte seine Hand aus und ich legte zögerlich meine mit dem Handrücken nach unten in seine. Eine angenehme Wärme ging von ihr aus. Zayn griff das Ende des Verbandes und wickelte ihn vorsichtig ab. Zu Vorschein kamen viele kleine und größere Schnitte. Es war kein schöner Anblick, denn um die Schnitte hatte sich die Haut rot verfärbt und sie war leicht angeschwollen.
Zayn schüttelte den Kopf.
„Du bist so ein Idiot!", sagte er bestimmt aber trotzdem nicht wütend. Ich wusste nicht ob das ein Trick war, ob er mir gleich seine Finger in die Wunden bohrte oder mich festschnallte und mir die Hand amputierte.
„Du amputierst mir nicht die Hand oder?", fragte ich trotzdem vorsichtshalber denn immerhin hatte er mich in einen abgelegenen Raum gebracht und alle menschlichen Wesen die hätten Hilfe leisten können außer Reichweite gebracht.
Er sah mich an als hätte sich die Entzündung in meinem Hirn festgesetzt.
„Oh mein Gott du bist so ein Freak!", murmelte er dann und griff eine Flasche Desinfektionsmittel.
„Das brennt jetzt wahrscheinlich. Aber du bist ja hart im Nehmen.", lachte er und kippt den Inhalt ohne Zustimmung über meine Hand. Ich fluchte laut und beschimpfte ihn was er nur mit einem frechen Grinsen quittierte.

Zum Schluss legte er mir professionell einen sauberen Verband um und klammerte ihn zu.
„Woher kannst du das?", fragte ich erstaunt.
„Meine Mom ist Ärztin!", antwortete er Achselzucken.

Was?

„Wirklich?", fragte ich verblüfft.
„Nein ich hab das gerade erfunden. Aus Spaß!", meinte er patzig.

Hatte er seine Tage?

„Das war eine rhetorische Frage!" Er funkelte mich böse an und ich schloss meinen Mund.
„Mhm!", meinte er.
„Was machst du sonst?"
„Studieren."
„Und was?" Musste man ihm alles aus der Nase ziehen?
„Jura!"
„Passt zu dir.", murmelte ich leise. „Wo?"
„Harvard." Jetzt war ich doch erstaunt.
„Beeindruckend!", meinte ich anerkennend und er sah mich nur an und nickte.
„Und für dich ist es das Wahre hier zu arbeiten?" Es klang irgendwie als könnte er es nicht glauben.
„Nein."
„Und du bist trotzdem hier, wie kommt's?"
„Ich möchte Musik studieren. Aber das Studium ist wahnsinnig teuer darum muss ich eben hier arbeiten damit ich es mir leisten kann!" Ich zuckte mit den Schultern und sah ihn an. Seine Augen strahlten das erste Mal seit ich ihn kannte keine Verachtung mir gegenüber aus.
„Also tust du das hier nur damit du deinen Traum verwirklichen kannst?" Ich nickte. Er wirkte nachdenklich und schien ins Narrenkastl zu starren.

Nach einer Zeit sah er mich wieder direkt an.

„Wir sollten zurück!", sagte er als wäre nichts gewesen. „Ich will einen Cocktail!"
Seine Stimme war kalt wie eh und je und ich seufzte. Natürlich akzeptierte mich jemand wie Zayn Malik nicht. Ich war immerhin nicht reich, nicht in Harvard und kein Gast hier.
„Sicher!" Ich ging hinter ihm her ins Restaurant, das sehr edel aussah und auch ein Klavier beinhaltete. Ich fragte mich was er hier wollte, denn es war bis auf ein Paar das wahrscheinlich Chef und Sekretärin war. Zumindest sah die Dame so aus. Geschätzte 20, mit Botox vollgespritzt und ein kurzes Kleidchen. Und der Herr dazu war der typische Anwalt. Graue Haare, Anzug mit goldener Krawatte und eine Rolex.
„Möchtest du dich setzten?"

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Update (:
Uh-kleine Wendung*-*

Sonntag kommt wahrscheinlich noch eines*-*

xx


Blossomed  | z.m.Where stories live. Discover now