Kapitel 34 - Schusselköpfe und Gedanken-ADHS

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PoV Manu

Den Weg zum Auto verbrachten wir still, immer wieder überlegte ich mir, einfach wieder nach seiner Hand zu greifen, doch ich wollte nichts falsch machen, deshalb ließ ich es enttäuscht bleiben. Immerhin wollte ich ihn doch nicht nerven, oder so. Aber hey: Ich würde heute eine Massage von ihm bekommen, immerhin etwas. Das würde bestimmt der Höhepunkt des Abends werden. Eine gaaanz gechiiillte (na auf welchen Huso ist diese Anspielung bezogen? xD) Massage war schließlich immer toll. Schaudernd vor Aufregung stellte ich mir vor wie er über meinen Rücken strich, meinen Hals küsste und danach – ich denke den Satz lieber nicht zu Ende. Glaubt mir, ist besser so. Das ein oder andere Mal war es mir nämlich schon passiert, dass ich so sehr in einen Tagtraum vertieft war, dass ich am Ende nicht mehr sicher wusste, ob das Realität gewesen war, oder nicht. Das war auch eine kleine Schwäche von mir, oft dachte ich nämlich einfach viel zu viel nach, konnte nicht einschlafen, weil mein Gehirn immer wieder neue Hirngespinste erstellte. Wie Gedanken-ADHS. Aber so schlimm dann auch wieder nicht.

Erst Patts UNGEduldiges Schnipsen vor meinem Gesicht holte mich aus meiner Gedankensuppe wieder heraus. Wir waren an unserem Parkplatz angekommen. Ich wäre wohl wahrscheinlich einfach daran vorbeigelaufen, ohne Patt. Dieser zückte gerade den Schlüssel und navigierte mich zum Beifahrersitz, wo ich erst einmal zig CD's wegräumen musste, bevor ich mich ächzend und krächzend auf den Sitz fallen ließ, und dafür einen amüsierten Blick des anderen kassierte. „Du kleiner Schusselkopf." Kam es leise, gefolgt von einem belustigten Kopfschütteln. „Wenigstens habe ich etwas im Kopf, auch wenn es nur „Schusseln" sind, du hast dafür eine vollkommen leere Birne! Da hast du höchstens Kott drinne!" erwiderte ich ausgelassen mit meiner Tumor-Stimme, und konnte mir das breite Grinsen nicht verkneifen. „Pff, Idiot."

Lächelnd sah ich den vorbei ziehenden Bäumen und Büschen hinterher, die Ereignisse unserer gemeinsamen Stunden reflektierend. Voller Zufriedenheit räkelte ich mich ein wenig in dem Autositz, die vorbeihuschenden Bäume draußen vor dem Fenster verfolgend.

„Patt?"

„Hmm?"

„Könnten wir bitte noch ein bisschen länger einfach hier draußen herum fahren? Ich will noch ein bisschen Köln anschauen, hier ist es so hüüpsch!"

„Ach komm gib's zu, du willst doch nur noch nicht auf die anderen YouTuber treffen."

„Hmm... vielleicht. Hör zu, ich mag sie wirklich alle, aber ich will ihnen am Anfang nun mal ein bisschen aus dem Weg gehen. Nur heute."

„Klar musst du sie nicht gleich begrüßen, aber Peter wirst du wohl oder übel über den Weg laufen, er ist schließlich mein Mitbewohner. Außerdem kann er UNGElogen die besten Spaghettis kochen."

„Na DAS überzeugt mich jetzt!" lachte ich. „Können wir aber trotzdem noch ein wenig im Auto bleiben? Abends hat es hier so eine schöne Atmosphäre"

„Nö, ich will jetzt heim."

Sehr gastfreundlich der Herr, sehr gastfreundlich. Gespielt beleidigt verschränkte ich die Arme und sog begierig das schöne Köln mit meinen Augen durch das Fenster auf. Die einsetzende Dämmerung brachte einfach alles so viel stärker und schöner zum Ausdruck!

Trotzdem konnte ich es nicht lassen, Patt immer wieder durch die Spiegelung der Scheibe zu beobachten. Sein Blick lag konzentriert auf der Straße, und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Er war so süß! Automatisch bewegten sich auch meine Mundwinkel nach oben.

Es musste UNGEfähr halb acht Uhr gewesen sein, als wir an dem weiß angestrichenen Mehrfamilienhaus ankamen. Von außen machte das YouTube-Haus einen ziemlich unscheinbaren Eindruck, doch dank Patts Schilderungen wusste ich, dass das nur ein Trugbild war. YouTube-Haus be like: unscheinbare Schale, Party-Kern. Oder so. Zusätzlich hatte Patt mir auch schon auf dem Rückweg erklärt, dass im Haus hier alles etwa zwei Stunden nach hinten verschoben war, denn sowohl die Mahlzeiten als auch die anderen Dinge wurden einfach viel später erledigt als üblich. YouTuber Life eben. Doch damit hatte ich echt kein Problem, mein Schlafrhythmus war auf Gut Deutsch gesagt eh schon am A*sch und ansonsten war ich relativ flexibel...

Als wir das Haus betraten, überschwemmte mich eine Welle aus Nervosität, Unbehagen und dem unangenehmen Gefühl, deplatziert zu sein. Hoffentlich würde sich das noch ändern. Ich betete einfach inständig, noch keiner bekannten Person über den Weg zu laufen.

Zugegebenermaßen war ich allerdings trotzdem ziemlich neugierig darauf, Rewi, Herr Bergmann und so weiter in Reallife zu treffen, doch vorerst würden sie erstmal nichts von meiner Ankunft erfahren. Aber vielleicht schon morgen. Oder übermorgen.

***

Liebe Leute, wie manche von euch noch wissen, habe ich in Kapitel 17 angekündigt, dass ich einen #Palinside geschrieben habe und den vermutlich hochladen werde; dat mach ich dann, wenn ich diese Geschichte beendet habe.

Übrigens: extra für die liebe @Raverfox habe ich alle UNGE's groß geschrieben xD

Tausend Küsse *-*,

LG Minilemin

und immer schön bewerten Leute <3

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