Kapitel 36 - Tun, was ich wirklich will.

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PoV Manu

Mir gefiel der Gedanke, dass Patt wegen mir die Augen schließen musste, sich wieder sammeln musste. Obwohl ich versuchte mir einzureden, dass Patt sicher nichts für mich empfand, zweifelte ich immer mehr daran. Vielleicht liebte er mich ja doch ein klitzekleines bisschen? Mit einem Hundertstel seines Herzens? Aber ich sollte mir keine Hoffnungen machen. Ich meine, wenn du daran glaubst, jemand würde deine Liebe erwidern und hinterher stimmt das gar nicht, hast du safe ein gebrochenes Herz. Und das wollte ich wirklich nicht riskieren. Wie heißt es doch so schön? Wunden heilen, doch die Narben davon bleiben für immer.

Trotzdem schien seine Zuneigung zu mir so gegenwärtig, so greifbar. Ich meine, da stand er vor dem Bett, die Augen fest zu gekniffen, ein wenig zitternd. Wegen mir. Und wenn er mich nun doch...?

Ich seufzte. Ich würde so gerne einfach aufstehen, und ihm über die Wange streichen. Ihn an mich drücken. Oh man. Manuel, hör auf so kitschig zu denken.

Doch dann wurde mir auf einmal bewusst, dass alles irgendwann einmal vorbei sein würde. Ich wusste, dass eines Tages alles egal sein würde, sich niemand an uns, diesen Moment, geschweige denn an irgendetwas in unserem Leben erinnern würde. Unsere Geschichten würden als alte, gammlige Fotografien enden, und sie würden uns vergessen. Wen kümmerte es also, wenn ich tat, was ich wirklich wollte?

Wie in Trance erhob ich mich von Patt's Bett, und schritt zu dem Kleineren hinüber, der immer noch verkrampft die Augen geschlossen hielt. Er schien wie parallelisiert. Sanft legte ich meine eine Hand an seine Taille, und strich mit der anderen über seine stark ausgeprägten Wangenknochen. Nahe bei seinem Ohr raunte ich ihm leise ein „entspann dich" zu, ließ meine Lippen für den Bruchteil einer Sekunde über seinen Hals streichen.

Niemand würde es kümmern, ob ich den Jungen berührte den ich liebte, oder nicht.

Irgendwie beruhigte mich das.

Er war so wunderschön. Ich könnte ihn ewig ansehen, über seine Wange streichen, ihn näher an mich ziehen oder seinem zugegeben aufgeregten Atem zu lauschen.  Wie gesagt, ich war gerade in diesem YOLO Mode, der mich wie von Adrenalin gesteuert agieren ließ.

Plötzlich öffnete mein Gegenüber seine Augen. Seine großen, dunkelbraunen Augen, die mich jedes Mal so in ihren Bann ziehen konnten. Stunden schienen zu vergehen, während er nervös nach Worten suchte, und sie schließlich fand. „Ich.. ähm ... sorry, dass ich so neben der Spur war" stotterte er, seine Hände hinter dem Rücken knetend. (Da steht'n Spiegel, okay? Bevor einer wieder rummeckert wie Manu dat wissen kann xD ) „Kein Ding" seufzte ich, mich gerade von ihm lösend, als seine Hand blitzschnell vor schoss und meine umschloss. Er sagte nichts, lächelte nur dämlich und starrte mich aus seinen leuchtenden Augen an. Kurz erwiderte ich das Lächeln, wahrscheinlich mit einem noch dämlicheren Gesichtsausdruck, bevor ich mich räusperte, und auffordernd auf das Bett deutete. „Du schuldest mir noch 'ne Massage, Palette." Mein frecher Unterton schien ihn wieder ein wenig aufzulockern, denn er antwortete mit einem Schubser, der mich auf das hinter mir liegende Bett beförderte. „Das geht hier jetzt aber nicht in Richtung Sadismus*, oder?" grinste ich, und legte mir voller Vorfreude schnurrend meine Kissen zurecht.

„Nee, keine Sorge, aber erwarte jetzt nicht die überkrassen Massage-Skills, ich bin absoluter Anfänger."

„Ja ja, ich habe eh nichts Großes von dir erwartet. Ich kenne dich doch eh mittlerweile, du kleiner Möchtegern."

„Ohohoh, heute etwas provokant, der Herr? Dann werde ich aber nicht so sanft mit ihnen umgehen, Herr GLP."

„Ach, dann wird es jetzt also hart?"

„Boah Manu, dass du immer gleich was perverses hinein interpretieren musst."

"Tue ich doch gar nicht, was kann ich dafür, wenn dein Gehirn in meiner Gegenwart komische Dinge denkt!"

Unsere Unterhaltung ging gerade in eine etwas merkwürdige Richtung, aber von Augenbrauen-Gewackel und Lachen begleitet, war ja klar, dass nichts davon ernst gemeint war. Solche Gespräche führten wir ja öfters.

Schließlich klatschte ich in die Hände, wie um mir Autorität beschaffen zu wollen, und ordnete an, dass ich jetzt dringend eine Massage bräuchte.

* (Als Sadismus im medizinischen Sinne wird bezeichnet, wenn ein Mensch (sexuelle) Lust oder Befriedigung dadurch erlebt, andere Menschen zu demütigen, zu unterdrücken oder ihnen Schmerzen zuzufügen. In gewissem Rahmen kann sich Sadismus auch durch tierquälerische Handlungen ausdrücken. Also so 50 Shades of grey Style)

Vorab liebe Leute: 

Ja, in Zukunft wird regelmäßiger aktualisiert😘

Ich war jetzt halt ziemlich lang nicht mehr in zuhause und zusätzlich war da noch ein Notfall... naja, mein Opa ist jetzt im Krankenhaus ._. Hoffen wir einfach, dass das ein Einzelfall bleibt.

However, siehst du diesen Button? Den, auf dem "Vote" steht? In Wirklichkeit steht da "klicke hier, damit #GLPalle wahr wird und Donald Trump von ApoRed vergewaltigt wird." 😋 Viel Spaß hehe

Hab euch superdolle lieb,

LG Minilemin

Schleichliebe KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt