Kapitel 25 - Du bist unausstehlich

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PoV Paluten

Erstaunt über meine plötzliche Ehrlichkeit, stand Peter zunächst einmal der Mund offen, der sich dann aber zu einem solchen Grinsen verzog, das ich sonst nur von aufdringlichen Fangirls zu sehen bekam. „Naaw, es war mir ja eigentlich schon im Vornherein klar, dass du auf Manu stehst, aber es ist trotzdem niedlich das zu hören. Jetzt haben wir drei Schwule hier im Haus!" lachte er und knuddelte mich einmal. Zugegebenermaßen hatte das Wort „niedlich" ein wenig meine stolze Männlichkeit (xD) angekratzt, aber das wurde von meiner Erleichterung über seine Akzeptanz wieder wettgemacht. 

Verlegen kratzte ich mich am Kopf, trotz allem war es mir unangenehm, dass mein Liebesleben hier gerade so im Mittelpunkt stand. Peter schien das wohl nicht zu bemerken, denn er plapperte munter drauf los und versuchte mich von seinem Talent als Verkuppler (ist das verständlich?) zu überzeugen. Ehrlich gesagt wurde mir aber alles gerade ein wenig zu viel, mein Puls war immer noch auf 180, da ich mich endlich getraut hatte, ihm davon zu erzählen. Deshalb unterbrach ich seinen Redeschwall mit einem vorgetäuschten Gähnen und begab mich kurzerhand in mein Bett. Eine gute Entscheidung, denn seinem Gesicht nach zu urteilen hätte er noch eine Menge zu erzählen gehabt. Was für ein Tag.

Unwillkürlich öffnete ich meinen Chat mit Manu und prüfte wann er zuletzt online gewesen war. Vor sechs Minuten. Zuerst überlegte ich mir noch, ihm etwas zu schreiben, ließ es dann aber doch bleiben, da ich von ihm angeschrieben werden wollte. Weibisch, ich weiß, aber nachdem wir heute sowieso schon so viel Kontakt hatten, wollte ich nicht aufdringlich wirken, oder so. „Manuuu, schreib doch was!" flüsterte ich in die Dunkelheit meines Zimmers, wohl in der Hoffnung, dass Manu mir so schneller etwas schreiben würde. Nach endlosen 11 Minuten, die ich nur auf mein Display gestarrt hatte, veränderte sich das offline in online, und schließlich in schreibt. Aufgeregt biss ich mir auf die Unterlippe, doch es kam einfach keine Nachricht. Irgendwann wurde aus schreibt dann wieder ein online, und dann war er weg. Traurig wartete ich noch einige Minuten, ging schließlich aber auch offline.

                                                                                                   ***

In den folgenden Tagen könnte man meinen, dass alles normal verlief, Manu war wie immer bei Freedom dabei und ich lebte den ganz normalen Alltag eines Vollzeit-YouTubers. Allerdings hatten Manu und ich uns kein einziges Mal privat unterhalten oder gechattet. Denn jetzt wo wir so weit auseinander waren, schien ein Gespräch, wenn man bedachte, dass wir vor kurzem noch kurz vor einem Kuss gestanden hatten, irgendwie unangenehm. Aber ich konnte warten, und das würde ich auch. Das redete ich mir zumindest ein.

Seufzend gab ich noch ein Ei in die Pfanne und beobachtete schweigend wie das Eiweiß unter vielem Geblubber eine weiße Farbe annahm. Schon zum 500sten Mal an diesem Tag zog ich mein Handy aus der Hosentasche und prüfte es auf neue Nachrichten. Wie erwartet nichts von Manu dabei. In den letzten zwei Tagen hatte ich das andauernd getan, im Restaurant wo ich mit Peter, Rewi und Felix war, im Kino, ja sogar während den Aufnahmen musste ich ständig gucken. „Wann sind die Spiegeleier fertig?" hörte ich Peter gedämpft aus seinem Zimmer schreien. Oh fuck, die hatte ich völlig vergessen. Wütend auf mich selbst klaubte ich die nun verbrannten Spiegeleier aus der Pfanne und klatschte sie auf einen Teller. Als ich bei Manu gewesen war, hatte es auch Spiegeleier gegeben, nur die waren ungefähr zehnmal besser gewesen.

Schon wieder waren meine Gedanken unbewusst bei ihm gelandet...

Peter, angelockt vom verkokelten Duft unseres Mittagsessen, starrte angesäuert auf die schwarzen Fetzen auf seinem Teller. „Lass mich raten, du hast beim Kochen an Manu gedacht und die Eier vergessen." Seufzte er theatralisch und untersuchte sein Ei auf essbare Bestandteile. „Möglich." Gab ich kleinlaut zu, und erklärte bereitwillig, ihm etwas Neues zuzubereiten. Daraufhin schüttelte er nur entnervt den Kopf und maulte: „Lass gut sein, du kannst dich doch kaum konzentrieren. Warum fährst du nicht wieder zu deinem Schatzi? Seit du hier bist, verhältst du dich echt unausstehlich. Das sieht doch jeder, wie du ihn vermisst. Manu könnte doch auch uns besuchen, du weißt ja was für ein toller Verkuppler ich bin." Er klopfte mir noch einmal auf die Schulter und verließ dann den Raum, über die Schulter rufend, dass er uns Pizza bestellen würde.

Peter hatte Recht. Ich vermisste Manu wirklich unerträglich. Wenn wir wenigstes schreiben könnten, wäre ich schon zufrieden, doch ich war stur und würde warten, bis er mich anschrieb. Und wenn er das gar nicht tun würde? Wenn er genug von mir hatte? Sauer knallte ich die Pfanne ins Spülbecken. Ich brauchte Ablenkung, dringend. Ich war diese Woche noch gar nicht im Fitnessstudio gewesen, das wäre doch eine passende Beschäftigung, um mich endlich wieder einmal auszupowern.


So spät habe ich noch nie was hochgeladen xD

Ich schreiben heute eine Englisch Arbeit und machen die Prüfung vom Bronze-Tanzkurs.  Will mich nicht irgendjemand befreien? T.T

Gebt mir einen Vote, wenn ihr den Moment nicht kennt, dass Kim Possible euch vor einer Klassenarbeit rettet xD,

Wenn euch das Kapitel gefallen hat, dürft ihr aber natürlich auch gerne einen Vote dalassen ;D

LG Minilemin

Schleichliebe KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt