Kapitel 43 - Kissenkrieg und Gefühlsduselei

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PoV Manu

Seelig lächelnd starrte ich auf den schlummernden Körper neben mir, und zog die Decke, die er wohl weggestrampelt haben musste wieder über uns.

„Paluuteen!" röchelte ich ihm mit verstellter Stimme ins Ohr, und schlang einen Arm um ihn. Seine mehr als verschlafene Antwort bestand darin, dass er ein „lass miiich" nuschelte, und mit seiner Hand meine umfasste, sie an seiner Brust lag. Seine braunen Haare, die er sonst immer hochgestylt trug hingen ihm schlaff ins Gesicht, was ihn jedoch unfassbar niedlich machte. Lächelnd wuschelte ich ihm durch die zerzausten Strähnen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Ein Lächeln stahl sich auf dessen Lippen, und er öffnete seine Augen blinzelnd.

„Wer hätte gedacht, dass die gestrige Nacht so endet.." kam es verträumt von der Palette neben mir. „Ich habe so lange Zeit geglaubt, ich wäre nur ein Kumpel für dich, und dann sagst du mir, dass du mich liebst..."

Das Gefühlsbad von der letzten Nacht kam wieder ein wenig in mir hoch, und ich konnte gar nicht anders, als den Älteren auf meinen Bauch zu ziehen, wo er es sich zufrieden in meiner Halsbeuge bequem machte. Verträumt beobachtete ich ihn noch eine Weile, bis mir sein regelmäßiges Atmen etwas zu ruhig wurde. Und tatsächlich, der Kleinere war eingeschlafen. Wie cute er einfach war.

Grinsend sah ich auf den muskulösen, hellhäutigen Körper auf mir, dessen Wärme ich nahezu in mich aufsaugte, wie ein Stärkeserum, das mich am Leben hielt. Dass ich so früh am Morgen - zugegeben, es war bereits elf Uhr - schon so kitschige Gedanken zustande brachte, grenzte beinahe an ein Wunder. Normalerweise hielt ich nicht sehr von Kitsch, nichts um genau zu sein und Romantik... Romantik, liegt mir nicht. (Naa, von welchem Film ist der Satz? :3) Dieser gefühlsduselige Zustand war absolut neu für mich, doch es gefiel mir. Sogar sehr.

Ich hätte ewig hier liegen können, mit Patrick, meinem neugewonnenen Sinn für Romantik und einem super-weichen Bett, doch die Erinnerung daran, dass ich heute wohl ein paar von Patts YouTubeKollegen kennen lernen würde, machte mich nervös. Aber nicht so ein ängstliches Nervös, sondern mehr ein unwissendes, aufgeregtes Nervös. Bei Bergi hatte ich zum Beispiel kein Bedenken was unser Zusammentreffen anging, im Gegenteil, aber mit den anderen... Vielleicht könnte ich Patt ja davon erzählen. Da wir jetzt irgendwie zusammen waren, schuldete ich ihm doch ein wenig Offenheit und Ehrlichkeit, oder nicht? Ich war ja schon einmal in einer Beziehung gewesen, mit einem Mädchen, und nun ja, das einzig Positive was ich an dieser Erinnerung fand, war dass ich möglicherweise aus meinen Fehler lernen könnte. Und einer dieser Fehler war die fehlende Ehrlichkeit gewesen, und zu wenig Freiraum. Ich war jemand, der viel Zeit für sich selbst in Anspruch nahm, doch momentan sah ich keinen Grund, diese Zeit nicht mit Patt zu teilen. Jasmin, so hatte meine Ex-Freundin geheißen, war nie meine wahre Liebe gewesen. Sie war drei Jahre lang eine meiner besten Freunde, und als sie mir ihre Liebe gestanden hatte, war ich schlichtweg überfordert gewesen. Ich möchte nicht leugnen, dass ich sie durchaus interessant, hübsch und anziehend gefunden hatte, aber das war nicht vergleichbar zu der Gefühlsexplosion, die der Junge auf meinem Bauch in mir auslöste.

Hatte ich nicht eigentlich vorgehabt, eben genannten aufzuwecken? Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn die ganze Welt glücklich verliebt wäre. Pures Chaos, wäre das.

„Spasti" Murmelte ich belustigt, und machte mich daran, Patt in die Seite zu pieksen, da ich wusste, dass der Let's Player dort ziemlich kitzelig war. Zunächst bewegte er sich nur ein wenig auf mir, bevor er nach Luft schnappend von mir herunter fiel. Glucksend kommentierte ich meine Aktion mit einem „haste verdient!" und streckte mich zum zweiten Mal an diesem Tag. Er schnaubte kurz, und kaum hatte ich meinen Kopf zu ihm gedreht, hatte ich schon das Kopfkissen im Gesicht.

„Das bedeutet Krieg, mein Lieber." Lies ich den Älteren leise hören, und beförderte das Kissen zurück in sein Gesicht, bevor er sich darauf einstellen konnte. Schnell griff ich nach dem anderen Kopfkissen, und ehe ich mich versah, befanden wir uns in einer Kissenschlacht, eher noch einem Kissenkrieg, den er jedoch gewann. Er setzte mich außer Gefecht, indem er sich einfach auf mich stürzte, und mich unter sich selbst, einer Bettdecke und zwei Kopfkissen begrub. Ich höre seinen Siegesschrei nur gedämpft, doch ich war ja kein schlechter Verlierer und belohnte Patt lächelnd mit einem liebevollen Kuss, nachdem ich mich befreit hatte. Seine Augen funkelten so schön, wenn er glücklich war.

Nach einem kurzen Blick auf die Uhr hatten wir beschlossen, das Frühstück Frühstück sein zu lassen, denn um diese Uhrzeit hätte es sich einfach nicht mehr gelohnt.

„Was sollen wir Schönes zu eesen machen?" fragte Patt, der seine Arme grinsend um meinen Hals geschlungen hatte. Ich tat so, als würde ich kurz überlegen, und erwiderte dann „Na dich" und begann sanft an seinem Hals zu knabbern. Er schenkte mir nur einen Das-ist-jetzt-nicht-dein-Ernst-Blick, und meinte, dass wir uns ja einfach bei den anderen YouTubern etwas zu Essen schnorren könnten, sie würden sich wohl sicher freuen, uns zu sehen.

Ich war dankbar, dass er mich auf diese Weise zu überreden versuchte, mich den anderen zu zeigen, dennoch fühlte sich mein Magen bei dem Gedanken an, als würde er in ein großes Vakuum verwandelt werden, dass mich schwer atmen ließ.

Mir war klar, dass ich irgendwann so oder so über meinen Schatten springen müsste. Ich war mir auch dessen bewusst, dass das alles meine Freunde waren. Trotzdem fürchtete ich mich davor. Das war wie bei einem 10-Meter Brett im Freibad: Wenn du oben stehst und zum ersten Mal hinunter schaust, kostet es dich viel mehr Überwindung dich fallen zu lassen, als wenn du schon weißt, wie es ist zu fliegen.

Aber es wäre ja noch nicht einmal das erste Mal, dass mich YouTube Kollegen sehen, also würde es bestimmt nicht so schlimm werden. Redete ich mir ein. Ich wünschte nur, ich könnte diese innere Barriere so leicht überwinden wie andere es taten. Neue Bekanntschaften machen, Leute treffen - das war nie wirklich meine Welt gewesen. Aber Patt würde bei mir sein, die ganze Zeit.

Das war der Grund, warum ich seine Hand in meine nahm, lächelte, und ihn fragte, worauf wir denn noch warteten.

***

Ich habe über tausend Wörter in einem Kapitel geschrieben?! Läuft bei mir xD

Ich bin im Urlaub, und ja, mir tut es leid, so lange nicht aktualisiert zu haben. Wer mein Buch mit Nominierungen verfolgt, weiß das wahrscheinlich schon.

Ich wollte die Geschichte bis zum 2. September beenden, weil sie dann genau ein halbes Jahr lang laufen würde, aber daraus wird vermutlich nichts.

Ich muss schließlich noch das heiß gewünschte Rewilz Special + Lemon unterbringen!

Wer soll dabei eigentlich Top, wer Bottom sein? xP

Lasst einen Vote da, wenn ihr auch eine Nase habt, folgt mir wenn ihr keine Probleme damit habt, 1 und 1 zusammenzuzählen, und schaut GLP's Videos, wenn ihr Bock auf Drogen habt. <3

LG Minilemin

Schleichliebe KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt