Jack
In der letzten Zeit wurde mir immer bewusster, wie gut ich aufgehoben bei Luke war. Durch ihn weiß ich endlich wie es sich anfühlt, geliebt zu werden. Er war einfach der Richtige, in seinen Armen fühlte ich mich einfach so geborgen.
An diesem Morgen ging ich alleine zur Schule,. Ich schwärmte so sehr für Luke und meine größte Befürchtung war, dass ich ohne ihn nichts bin. So ging es mir um ehrlich zu sein auch, dass ich ohne ihn leer bin.
Plötzlich kam Luke auf mich zu, und das Gefühl von Leere wurde nun zu einem wundervollen warmen Gefühl und kribbeln in meinem Bauch.
Sofort fing ich an zu lächeln und gab ihm einen Kuss, ich brauchte ihn einfach in meinem Leben. Wieso machte ich mich bloß so abhängig von ihm, meine Liebe zu ihm war einfach wie eine Droge. Still begrüßten wir uns und er nahm meine Hand in seine, zog mich zur Schule, normalerweise würde er vor der Schule meine Hand loslassen.
Es überraschte mich sehr, dass er dies nicht tat und scheinbar juckte es ihn keinbisschen das wir in der Öffentlichkeit unsere Hände einander verschrenkten. Eben wie ein richtiges Paar. Nur sind wir schwul. Und schwule werden Gesellschaftlich noch immer verurteilt. Die Blicke störten mich nicht, da ich dies sowieso gewöhnt war und es gekonnt ignorierte.
Diesmal zogen mich diese Blicke aber nicht mehr runter, denn ich wusste sie konnten mir nichts mehr antun. Bei Luke war ich sicher.
Wir blieben vor unserem Klassenzimmer stehen und starrten uns jeweils in die Augen. Seine schönen Augen... sie sind nicht mehr so kalt und düster wie früher, sondern strahlten nun wunderschön.
Ich lächelte ihn an und bemerkte, dass er immer noch meine Hand hielt. Eigentlich wollte ich sie loslassen aber er nahm sie sofort wieder und drückte sie fester.
"Lass.'', flüsterte er. Ich sah ihn nur verwundert an, er aber ging mit mir in unseren Klassenraum und sofort waren die Blicke auf mich und Luke gerichtet, auf unsere einander verschränkten Hände. Das fand ich dann schon irgendwie unangenehm.
Manche sahen uns angewidert an und anderen hatte es überhaupt nicht interessiert, kurz schaute ich zu Luke aber ihm interessierten diese Blicke überhaupt nicht. Wir gingen auf unsere Plätze und nach weiteren komisch glotzenden Menschen, begann der Unterricht.
Der Lehrer erzählte in dieser Stunde irgendetwas über Toleranz.
Zwar versuchte ich mit mühe dem Lehrer zuzuhören, aber es fiel mir schwer mich zu konzentieren. Meine Gedanken waren viel zu sehr an Luke gerichtet. Kurz schaute ich zu Luke, er zeichnete irgendetwas. Als er das bemerkte lächelte er mich an, doch unsere Blicke wurden unterbrochen als ich ein zerknülltes Blatt gegen meinen Kopf geworfen bekommen hatte. Ich rollte die Augen, nahm das Papier und öffnete es.
''Schwuchtel''
Ich seufzte, Luke bemerkte das und er nahm sich den Zettel. Er runzelte seine Stirn, dann kam etwas ziemlich unerwartetes, denn er meldete sich.
"Ja Luke?'', fragte der Lehrer.
"Nun ja, ich habe etwas zu kritisieren.'', sagte er, ich sah ihn verwirrt an.
"Ah echt... und das wäre?'', fragte der Lehrer.
"Ich finde diese Schule hat so gut wie keine Toleranz.'', sagte er und ich musste mir ein grinsen verkneifen.
"Natürlich hat unsere Schule Toleranz! Jeder wird so akzeptiert wie er ist!'', sagte der Lehrer schockiert.
"Wenn es so wäre, wieso liegen denn hier solche Zettel rum?'', Luke nahm den Zettel und noch ein paar andere Zettel mit miesen Sprüchen und gab sie dem Lehrer.
Der Lehrer war sehr schockiert was ich nicht gedacht hätte, "Ah du heilige...Wer von euch war das? Wer von euch hat das Recht so andere Leute zu behandeln weil sie anders sind?''Luke saß sich wieder zu mich und lag einen Arm um mich.
Der Lehrer gab uns allen eine ganze Rede darüber, das andere Schüler mit Respekt behandelt werden sollten, egal wie sie waren. Klar war das gut, aber irgendwie hatte ich das Gefühl das alles so unreal ist, so komisch...
Es lief alles momentan perfekt, das war sonst nie der Fall.
Wird nun alles aufhören?Als es endlich klingelte stand ich sofort auf und nahm mir meine sachen, Luke nahm sofort wieder meine Hand.
"Jack und Luke. Ich würde gerne mit euch noch sprechen'', meinte der Lehrer.
Einer der Schüler der mir meistens diese Zettel gab ging an mir vorbei und zeigte seinen 'Killerblick'.
Als alle Schüler weg waren gingen wir zu unserem Lehrer.
''Ist das wahr? Das diese Schüler dich so behandeln?''
Ich nickte. "Es ist traurig das Sie als Lehrer ständig über Toleranz reden aber es selbst nicht bemerkt haben, wie er und andere Jahre lang hier an dieser Schule ständig runtergemacht wurden.'' sprach Luke.
Der Lehrer nickte ihm zu, "Wir finden einen Weg es zu ändern, Jack. Ich garantiere dir, dass das alles aufhören wird"
Das klang so sehr optimistisch, das es schon schwer zu glauben war. Selbst wenn es aufhören würde oder nicht es war mir egal, ich hatte mich daran gewöhnt. Luke sah mich sofort besorgt an, "Hey, alles gut?!''
Ich nickte nur, "J-Ja. Keine sorge."
Der Lehrer beobachtete uns, "Ihr seid ein tolles Paar.''
Luke lächelte, ''Oh ja das sind wir.''
"Gut ich möchte euch nicht länger aufhalten...Falls jemand dich oder euch weiterhin runtermacht kommt Bitte zu mir, ich werde euch helfen okay?''
Ich nickte nur und nahm mir die Hand von Luke.
Wir gingen aus dem Raum und er schaute mich besorgt an.
"Hey...Was ist los mit dir?'', fragte er mich und strich mit seinem Daumen über meine Wangen.
"Ist das alles echt? Passiert das alles gerade wirklich?'', fragte ich und blickte in seine Augen.
Sie funkelten immer noch so schön.
Er grinste, ''Natürlich passiert das gerade echt. Alles wird gut werden.''
Ich lächelte nur leicht und nickte.
"Dean weiß das wir zusammen sind..Und jetzt schon bald die ganze Schule. Wer soll es noch wissen?'', fragte Luke mich grinsend.
"W...Wie? Soll es jeder wissen?'', fragte ich verwirrt.
"Ich frage dich nur ob du es noch jemanden sagen möchtest...mit uns...'', murmelte er.
"Meine Mutter.'', sagte ich aufeinmal.
Stimmt, meine Mutter wusste eigentlich garnix über mich. Das lag jedoch auch daran das ich ihr kaum etwas erzählte und da sie ständig arbeitete.
"Möchtest du es ihr wirklich sagen?''
Ich nickte.
"Wann? Soll ich dabei sein?'', er sah mich fragend an.
"Bald. Und nein, ich mach es alleine...'', sagte ich.
"Okay...'', er strich mir über die Haare.
Meine Mutter hat eigentlich ein gutes Recht drauf es zu erfahren...
Ich drückte seine Hand fester und der Tag lief weiter.
Klar gab es sehr viele die uns angewidert anschauten, aber da Luke diesen 'wenn du mir zu nah kommst bring ich dich um' Blick gut drauf hatte kam keiner zu uns.
Andere aber schauten uns ziemlich begeistert an, es gab sogar Mädchen die schon kurz vor dem ausrasten waren und meinten wir seien süß.
Als der Schultag vorbei war, verabschiedete ich mich von Luke mit einem Kuss und er sagte mir noch das ich mich nicht stressen sollte mit dem Outing vor meiner Mutter und das alles besser sein würde.
Ich ging nun alleine nach Hause.
Wieder dieses Gefühl von Leere, ich fühle mich sogar noch komischer als heute morgen.
Was wart nur los mit mir? Habe ich irgendwas falsches gegessen? Oder hatte ich überhaupt etwas gegessen?Nach einiger Zeit war ich schon Zuhause angekommen und ich zog mir wie immer eine Jogging Hose an.
Ich möchte es meiner Mutter sagen...Aber wie?
Ich hörte eine Tür aufgehen, es war meine Mutter.
Sofort ging ich runter und begrüßte sie.
Irgendwie machte ich das selten...sehr selten. Ich sollte mich dafür schämen, aber dazu war gerade keine Zeit. Sie wunderte sich, "Was ist los mein Schatz?'', fragte sie lächelnd.
"Nichts. Wollte nur wissen was es zu essen gibt...'', murmelte ich als Ausrede.
"Eh...Es gibt Auflauf.'', sie lächelte.
"Super. Mum seit wann kommst du so früh nach hause?'', fragte ich um irgendwie ein Gespräch anzufangen.
"Darf ich nicht?'', sie lächelte schief.
Verdammt, das klang so als würde ich sie lieber garnicht sehen.
"Doch klar, aber normalerweise bist du nie da..'', seufzte ich.
,"Oh man...Ich weiß Schatz und es tut mir so leid das ich nie für dich da sein kann...'', sie klang traurig.
,"Nein! Denk nicht so. Du bist immer für mich da, auch wenn du arbeitest weiß ich das du für mich da bist!'', Lüge.
Sie lächelte und nahm mich sofort in ihren Arm.
"Mum. Ich muss dir was sagen.'', nuschelte ich und wir lösten uns.
"Was denn? Du kannst mir alles sagen'', sie lächelte besorgt. "Ich...weiß nicht wie ich das sagen soll...'', ich seufzte. Sollte ich es echt sagen?
Scheiss drauf. Wir hatten es in der Schule geschafft, wieso traute ich mich dann nicht es meiner Mutter zu erzählen? "Ich habe eine Beziehung.'', murmelte ich.
"Awww das freut mich, wer ist die glückliche?'', sie lächelte.
Ich räusperte mich, "Ehm...Das ist es ja... Es ist keine Sie. Sondern...ein Er.''
,"Du bist schwul?'', fragte sie.
Ich nickte, "Mum ich hoffe du verabscheust mich nicht..'', ich seufzte. "Wieso sollte ich dich verabscheuen? Du bist mein Sohn und es ist mir egal mit wem oder was du zusammen bist - ich werde dich immer lieben" Sie lächelte und zog mich in eine Umarmung. "Ist es dein einer Freund der ständig hier ist? Luke?", fragte sie und ich nickte, "Ich wusste es." Sie lächelte und löste sich von mir. Es lief besser als gedacht.
Ich konnte nachdem ich etwas über Luke erzählte endlich wieder in mein Zimmer. Sofort nahm ich mein Handy und erzählte Luke erstmal wie das Gespräch lief.Nun legte ich mich in mein Bett hin.
Irgendwie fühlte ich mich als würde immer weiter ein Stück von mir verschwinden, dafür aber mit einem anderen ausgefüllt.
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Butterflies in my heart (BoyxBoy)
Romance× Bereits abgeschlossene Geschichte! × [ Wurde 2020 teilweise nochmal überarbeitet ] Jack war nie gerade der beliebteste Schüler auf seiner Schule, er war der, Außenseiter mit dem niemand etwas zutun haben wollte, aufgrund seiner Sexualit...