Glück und Geschichte

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Langsam wachte Annika auf. Sie spürte, wie es im Zimmer kalt war, trotzdem wurde sie von hinten von einer Wärme bestrahlt, die sie dazu brachte, sich dagegen zu kuscheln. Irgendetwas bewegte sich und als Nick seinen Arm fester um sie schlang, fiel Annika wieder der gestrige Abend und die Nacht ein.

Sie waren im Wohnzimmer. Auf der Couch. In den Armen des anderen.

So mit Nick dazuliegen und seine Nähe zu fühlen... Das war das schönste Gefühl, das sie je gespürt hatte.

"Schlaf weiter", murmelte er in ihren Nacken und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Doch an Schlaf war für Annika nicht mehr zu denken. Zu aufgeregt und verliebt war sie.

"Was, wenn die anderen gleich aufstehen?", fragte sie und stellte sich vor, wie die anderen wohl reagieren würden.

"Weißt du, wie wenig mich das interessiert?", flüsterte Nick und Annika bekam beim Klang seiner rauen Morgenstimme eine Gänsehaut. "Ich will am liebsten den ganzen Tag hier mit dir liegen." Um seine Worte zu bestärken, zog er sie noch enger zu sich. Erst versuchte sie, so ein wenig weiter zu dösen. Doch dann drehte sie sich in seinem Griff um, damit sie ihn ansehen konnte.

Wie oft hatte sie sich insgeheim vorgestellt, so mit ihm zu liegen? Sie hatte es niemandem gestanden, nicht einmal ihr selber.

Doch jetzt tat sie es.

Sie legte ihre Hand an seine Wange und streichelte über seine Bartstoppeln. "Sag mal, rasierst du dich eigentlich nie ganz?", fragte sie leise und beobachtete jeden Millimeter seines Gesichts. Seine makellose Haut. Seine vollen Wimpern seiner geschlossenen Augen. Langsam schüttelte er den Kopf.

"Nein, ich sehe sonst aus, wie ein Kind."

Leise lachte sie bei der Vorstellung und Nick öffnete langsam seine Augen. Liebevoll sah er sie. Dann nahm er ihre Hand von seiner Wange, nur um sie zu küssen. Jeden Finger, jedes Gelenk küsste er sanft, ohne dabei seinen Blick von ihr zu nehmen.

"Hast du eigentlich über die Folgen von dem hier nachgedacht?", fragte sie und verschränkte ihre Finger mit seinen. Darauf erwiderte er erst nichts, sondern sah sie einfach an.

"In Bezug auf?", fragte er, doch wusste er im Grunde schon, worauf sie hinaus wollte.

"Na zum Beispiel das Handballteam. Meinst du, du kannst weiter unser Trainer sein?"

Nick legte wieder den Arm um sie und zog sie näher zu sich. "Keine Ahnung, ich sehe nicht wirklich ein Problem dabei. Sollte es eins geben, dann muss ich einfach aufhören."

"Aber du liebst es, zu trainieren." Es stach ihr ins Herz, dass Nick vielleicht als Trainer aufhören würde.

"Mag sein, aber weißt du? Seit Neuem gibt es etwas, das ich viel mehr liebe, als das Trainieren." Er beugte sich ein wenig vor und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Obwohl Annika sich über seine Worte freute, fühlte sie den Hauch eines schlechten Gewissens.

"Wir würden nie einen besseren Trainer bekommen", murmelte sie.

"Hast du gerade meine Arbeit als Trainer gelobt?", kam es ziemlich überrascht von Nick, der sie schief anlächelte. Mit roten Wangen zuckte sie die Schultern.

"Ich denke schon..."

"Sag das nochmal", forderte er sie grinsend auf.

"Was?"

"Dass ihr nie einen besseren Trainer bekommen würdet."

Leise lachte Annika, als sie Nick durch die Haare fuhr. "Vergiss es. Dein Ego hält sowas nur einmal aus."

Spiel der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt