Kapitel 6

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Auch wenn wir heute nur fünf Schulstunden haben zieht es sich gewaltig in die Länge. Meine Gedanken greifen immer wieder auf Hyunseung zurück. Wie kann es sein, dass er mich ohne ersichtlichen Grund einfach hasst? Jetzt mal von dem Kuchen gestern abgesehen, schon vorher hatte er etwas gegen mich gehabt. Schmollend stemme ich mein Gesicht auf meinem Arm. Zwei Arme legen sich um meine Schultern und halten mir einen Muffin mit rosa Zuckerguss vor die Nase, was mich schlagartig in die Realität zurückholt. „Hier eine Kleinigkeit um dein Lächeln wieder her zu zaubern." DooJoon kann echt süß sein, muss ich ja zugeben, tatsächlich muss ich etwas lächeln. „Natürlich esse ich den auch gerne, wenn du nicht willst.", Gikwang legt seinen Kopf vor mir auf den Tisch und grinst breit wie ein Honigkuchenpferd „Aber wenigstens lachst du mal." „Wenn du ihr den Muffin klaust wird sie bestimmt nicht mehr lachen, Trottel." Junhyung haut ihm Augen verdrehend auf den Hinterkopf. Wie die Jungs es einfach nach einem Tag geschafft haben mir ans Herz zu wachsen. Da höre ich ein Räuspern neben mir. Beim aufblicken sehe ich zuerst nur Pink was in blondem lockigen Haar zu einem recht stark geschminkten Gesicht mündet. „Hallo, dein Name was Minhyun, nicht wahr?", fragt das barbieartige Wesen vor mir.

Dieses Wesen heißt Shin Yoona und ist, nett ausgedrückt, unser Klassenprinzesschen

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Dieses Wesen heißt Shin Yoona und ist, nett ausgedrückt, unser Klassenprinzesschen. Ich nicke nur lächelnd in der Hoffnung, dass ihr Parfüm nicht meine Lunge verätzt. Ihr Lächeln wird nur noch breiter. „Du hättest nicht gerade zufällig eine Minute Zeit für ein Frauengespräch?". Ein Blick in die Jungenrunde zeigt wie begeistert sie von Yoona zu sein scheinen, aber als die nette, neue Schülerin die ich nun mal versuche zu sein stehe ich bereitwillig auf und folge ihr in eine ruhige Ecke im Raum. „Nun, folgendes: Am Wochenende schmeiße ich eine Party und es wäre super, wenn du auch kommen würdest. Natürlich kannst du auch deine Freunde mitnehmen.", einmal verschmitzt grinsend checkt Yoona die Jungs ab, die wirklich ihr Bestes versuchen ihrem Blick zu entgehen. „Warum fragst du sie nicht selbst?" Wenn sie die Jungs haben will soll sie sich doch selbst drum kümmern. Mit großen Augen, als hätte ich ihr gerade gesagt, dass ihre Tasche nicht original von Gucci wäre, starrt sie mich an „Ich kann doch nicht einfach so die heißesten Jungs der Stufe fragen." Um ehrlich zu sein verstehe ich ihr Problem nicht, die Jungs sind doch vollkommen norm... okay, ich lasse das offen stehen. Vor allem, weil Dongwoon gerade versucht Yoseob mit einem Edding einen Lidstrich zu verpassen. „Okay, dann halt nicht.", gerade als ich mich umwende zum gehen packt sie mich am Arm. „Heißt dass, du kommst?", sie kann einen ja schon fast Leid tun. Was macht man da? Genau, man zieht sie mit sich und stellt sie vor die Jungs. „So Leute, Yoona fragt ob ihr zu ihrer Party am Wochenende wollt." Der Blick in Yoonas Gesicht ist unbezahlbar. Vor allem als alle verneinen mit der Ausrede „Wir müssen Minhyun beim einziehen helfen." Enttäuscht setzt sie eine Schmolllippe auf und lehnt sich auffordernd gegen den Tisch. Das ihre Brüste mir nicht meine Luft zum atmen nehmen ist ein Wunder. „Seid ihr euch sicher?", harkt sieh noch einmal nach. „Vielleicht versuchst du dein Glück bei Leuten, die wirklich aussehen, als hätten sie so was nötig.", winkt Junhyung sie ab. Das scheint zu sitzen, Yoona weicht nämlich sofort zurück. Wie ein Pferd schnaubt sie kurz auf, aber sie scheint trotzdem noch Hoffnung zu haben, ihr nächstes Opfer sitzt nämlich eine Reihe hinter uns. Aufreizend lehnt sie sich vor auf den Tisch. Es ist nur eine Glücksache, dass ihre Oberweite innerhalb ihres Oberteils bleib, so wie das hervorquillt. „Und... wirst du kommen?", verspielt tippelt sie mit den Fingern auf Hyunseungs Arm herum. Der sind echt alle Mittel recht. Hyunseung macht sich nicht einmal die Mühe aufzusehen „Wieso sollte ich?". Sie rückt etwas näher. „Nun, du wirst auch gerne gesehen. Wäre doch super, wenn Minhyun einen guten Einstieg bekommt." Ohne mit der Braue zu zucken schiebt er ihre Hand weg und starrt weiter auf sein Handy. „Ich habe nichts mit ihr zutun, was kümmert mich das. Steck deine Euter wieder ein." Ich bin unschlüssig ob ich Lachen oder die Luft anhalten soll für den Fall, dass noch etwas folgt. Moment... Er hat nichts mit mir am Hut? Ein wenig schmerzt diese Aussage... Als Yoona empört wegstöckelt unterdrücken alle ein lautes Lachen. „Das hat gesessen.", haucht Dongwoon. „Um ehrlich zu sein dachte ich beim Thema Frauengespräche an Unterhaltungen über euren Zyklus.", gibt Junhyung lachend von sich, weshalb alle anderen nur noch mehr lachen. „Dein Ernst? Du glaubst aber auch, dass Pyjama Partys aus Kissenschlachten in Unterwäsche bestehen, oder?", witzele ich. Dongwoons Blick wird plötzlich total verblüfft „Tun sie nicht?". Oh Je, dass die anderen schon anfangen zu weinen vor Lachen macht es auch nicht zwangsweise besser. Da hab ich mir aber Leute angelacht.

Endlich ist der Schultag überstanden, ich bin komplett fertig mit der Welt. Das einzige Bedürfnis : BETT. Es war schon ein Akt die Jungs abzuwimmeln heute nicht vorbeizu kommen weil ich mich aufruhen will. Unglaublich süß, wie die alle sich um mich kümmern. Gerade habe ich den Schlüssel aus meiner Tasche gekramt da fällt mein Blick auf eine bekannte Gestalt. Hyunseung tapst seine Einfahrt hinauf und hält vor seiner Tür Inne. Dort scheint etwas zu sein, zumindest scheint er etwas von der Tür zu nehmen. Es sieht aus wie ein Brief, jedenfalls klappt eres auseinander und verliert jegliche Farbe die er je in seinem Gesicht hatte. Urplötzlich schaut er sich in alle erdenklichen Richtungen um, dann sieht er mich. Ich lächele lieb zu ihm rüber, aber sein Gesicht zeigt ganz klar, dass er gerade nicht mal ans Lächeln denken kann. So schnell wie unsere Blicke sich treffen, so schnell verschwindet er auch schon im Haus. Was war dass denn bitte? Nach kurzem Zögern lasse ich den Schlüssel wieder in meine Tasche gleiten und gehe schweren Herzens rüber.

Nach gestern ist das sicher nicht die beste Idee, aber das kann ich jetzt nicht so offen stehen lassen

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Nach gestern ist das sicher nicht die beste Idee, aber das kann ich jetzt nicht so offen stehen lassen. Ich klopfe einmal gegen die Tür und kaue nervös auf meiner Unterlippe herum. „Hyunseung?". Anstatt der erwarteten Ignoranz fliegt die Tür auf und eine Hand greift nach meinem Handgelenk um mich ins Innere des Hauses zu ziehen und sofort, nachschließen der Tür, meinen Körper gegen die Wand zu drücken. Hyunseungs Gesicht ist nur Zentimeter vor meinem und seine Augen fokussieren meine auf eine Art, wie sie mir die blanke Angst in die Knochen treibt. „Ich sagte doch, du sollstes lassen!", knurrt er mich an. In seinem Gesicht ist der Stress klar abzulesen. „Ich.. mache mir einfach Sorgen um dich.", hauche ich wimmernd. Ein wenig Angst habe ich gerade tatsächlich. Das ich mich sorge ist nicht einmal gelogen. Hyunseung beißt sich kurz auf die Lippe und vertieft seinen Blick.„Ich sage es dir zum letzten Mal: Halte. Dich. Fern. Von. Mir. Wenn du es schon nicht tust, wenn ich es dir sage, dann tu es zumindest für dich.", mit dieser Ansage reißt er erneut die Tür auf und setzt mich aus. Das war das so ziemlich komischste was mir je widerfahren ist. Lautstark knallt die Tür hinter mir zu,sodass ich zusammen zucke. Was ist hier denn bitte los?

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