Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich bei Dongwoon sein möchte wenn es ums feiern geht. Mit einem Bierglas in der Hand und definitiv extrem guter Laune reißt er mich mit in die tanzende Menge. „Entspann dich!" gröhlt er mir ins Ohr. Irgendwie lässt sich das aber nicht so einrichten wie anscheinend erwartet. Es ist aber belustigend zu sehen wie Dongwoon sich amüsiert. Die Masse bewegt sich im Takt der Musik und ich gebe mein Bestes mich zu integrieren. Vielleicht hätte ich schon früher auf Feiern gehen sollen, dann wäre der Anschluss jetzt vielleicht leichter für mich. Ein wenig schunkele ich von einer zur anderen Seite was vielleicht gerade mal 2% von dem ist was alle um mich herum machen. Etwas Spaß macht es ja. Nach einer Weile bekomme ich aber Durst. „Hey Dongwoon, wo...", gerade wollte ich Dongwoon gerade fragen in welcher Richtung die Bar liegt da bemerke ich: er ist weg. Aufgeschreckt schaue ich mich um. Nichts. Keiner der Jungs zu sehen. Nicht schon wieder. Leichte Panik macht sich in mir breit. Wo sind die Jungs? Ich komme mir vor wie auf dem Präsentierteller. Einige Male drehe ich mich Kreis aber die Jungs bleiben fort. Langsam wird die Panik wirklich größer. Wieso habe ich erwartet, dass der Abend gut wird? Ich hätte nicht mitgehen sollen. Total überfordert jage ich durch die Horde. Die können doch nicht einfach in Pech und Schwefel aufgehen. Zumindest der Ausgang müsste irgendwo sein. Nichts. Ich sehe überhaupt nichts was mir weiterhelfen kann. Verdammt, kann der Abend nicht einmal gut werden? In meiner Trance etwas zu finden was mir weiterhelfen könnte renne ich gegen einen Widerstand. Verdutzt schaue ich hoch. Ein hochgewachsener, trainierter, gebräunter und aus meiner Perspektive leicht angeheiterter junger Mann grinst auf mich hinunter. „Na schau' mal einer das an, rennt meine Traumfrau mir doch in die Arme." Sofort mache ich einen Satz zurück. „Och Liebes, schlägt es schon 12 oder wieso muss meine Cinderella schon gehen?" Der Kerl macht einen bedrohlich großen Schritt auf mich zu. „I-ich." Ein Schatten legt zwischen dem Fremden und mir. „Vielleicht tanzt Cinderella auf diesem Ball lieber mit einem Prinzen und nicht mit dem Hofnarren." Mit einem schelmischen Grinsen schaut Gikwang über seine Schulter zu mir ehe er mein Handgelenk greift und mich mit sich zieht.
Mir ist selten so viel Last vom Herzen gefallen. Kaum das Gikwang weiter in der Masse stehen bleibt und sich zu mir dreht falle ich auch gleich in seine Arme. „Ich bin so froh, dass du mich gefunden hast." Ich schluchze schon beinahe. Sein Gesicht muss ich nicht sehen um zu wissen, dass er überrascht ist. Seine Hand streichelt über meinen Kopf. „Du zitterst ja." Darauf sage ich nichts. Gikwang atmet einmal tief durch. Vorsichtig legt er seine Hände auf meine Schulter und drückt mich von sich. Irritiert schaue ich zu ihm hoch. „Es ist doch etwas komisch auf einer Party zu sein, mitten in der Masse, und nicht zu tanzen." Warte. Erwartet Gikwang von mir gerade wirklich, dass ich tanze? Er wartet gar nicht auf eine Antwort und beginnt seine Hüften zu schwingen. Ich staune nicht schlecht über seine Moves. Stimmt, er hat mal erzählt er geht regelmäßig tanzen. Habe ich ganz vergessen. „Los, beweg dich!" fordert er mich auf. Na toll. Jetzt soll ich mich auch noch neben ihm blamieren. Langsam beginne ich mich etwas im Takt zu bewegen, also eigentlich ein wenig zu wippen und zu schunkeln. „Ach komm, als ob das alles ist!" Gikwang greift meine Hände und wirbelt mich nach Belieben herum. Ich weiß gar nicht recht wie mir geschieht. Mal dreht er mich nach links, mal nach rechts, mal rund herum und tatsächlich macht es mir allmählich wirklich Spaß. Einige Lieder schwangen wir uns mit den anderen über die Tanzfläche. Als ich fast hechelnd neben ihm zum Stehen komme gewährt er mir dann endlich eine Pause. Er bringt mich sicher behütet zur Bar. „War das so schwer?" fragt er mich grinsend. Total außer Puste bestelle ich ein Wasser. „Für jemanden der jeden Tag tanzt sicher nicht." Er lacht. DooJoon gesellt sich zu uns. „Ihr scheint Spaß zu haben." Mit einem Drink in der Hand stellt er sich neben Gikwang. „Also ich würde jetzt gerne duschen." Verkünde ich und wische mir demonstrativ über die Stirn. Der Barkeeper stellt ein Glas Wasser neben mich. Das kalte Nass tut so unheimlich gut. Zwei Arme legen sich um meine Schultern. „Gikwang hatte dich für heute lang genug." Junhyung legt seinen Kopf auf eine meiner Schultern. Yoseob lehnt sich ebenfalls gegen DooJoon. „Na, wie ist der Abend bisher?" Ich grinse breit. „Ich kann nicht klagen." DooJoon tippt Yoseob kurz an und zeigt in eine Richtung. „Wir sollten uns vielleicht wieder aufteilen. Dongwoon ist betrunken und scheint auf uns zu zu torkeln." Neugierig drehe ich mich in besagte Richtung. Natürlich steht da Dongwoon mit halb geöffnetem Hemd und einem halb leeren Glas in der Hand. „Flucht wird durchgeführt." Wir alle hopsen in verschiedene Richtung. Zu meinem Leidwesen realisiere ich wieder reichlich spät, dass ich mich nicht an einen der Jungs gehalten habe. Wieder suche ich mit den Augen die Halle ab. Wie können die alle denn immer sofort vom Erdboden verschluckt werden? Zum Glück bin ich etwas entspannter als vorher. Ziellos schlängele ich mich durch die Masse. Irgendwie habe ich das Gefühl je später es wird umso mehr wacht die Menge auf. Plötzlich spüre ich einen Griff an meiner Hand und werde mitgerissen. Zunächst erkenne ich nicht wer mich da gepackt hat, da der Weg mitten durch die tanzende Horde führt und ich zu sehr mit Ausweichen beschäftigt bin. „Hey!" Nach einigen Augenblicken bleibt er dann in einer Ecke stehen bei dem Notausgang. Meine Kinnlade fällt mir beinahe hinunter...
Hyunseung?!
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Guardian
FanfictionMinhyun ist nach 14 Jahren in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Sie hofft ihre alten Freunde wieder zu treffen und ihren Abschluss absolvieren zu können. Doch einer ihrer Jugendfreunde, Jang Hyunseung, hat sich komplett verändert. Er ist aggressiv, kalt...