Kapitel42

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Ich lag so ziemlich die gesamte Nacht wach, was mir auf Dauer wirklich nicht mehr gut tut. Umso weniger habe ich Probleme aufzustehen und mich fertig zu machen. Ich will nicht in die Schule. Ich möchte nichts mehr außer Ruhe und Frieden. Das mit Yoseob habe ich schon ganz verdrängt gehabt, aber gestern das mit Gikwang hat wieder so vieles aufgewühlt. War wirklich alles nur Show? Marshmallow schläft noch auf seinem Kissen neben dem Bett. Das hat er sich auch verdient nachdem er Gikwang gestern verjagt hat, das letzte was ich gebraucht hätte wäre wie er versucht sich raus zu reden. Auf dem Weg zur Schule spult mein Kopf alles noch einmal durch, alles schlechte was in letzter Zeit geschehen ist. Es gibt wirklich angenehmere Erlebnisse die ich mir vorstellen könnte. Vor der Schule hole ich noch einmal tief Luft. Heute ist der letzte Tag der Woche, das schaffe ich auch noch. Dann kann ich das Wochenende meine Wunden lecken. Hoffentlich geht es ab jetzt nur noch bergauf.

 Mit dieser Einstellung betrete ich das Schulgebäude und ziele den Klassenraum an der heute auf dem Plan steht

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Mit dieser Einstellung betrete ich das Schulgebäude und ziele den Klassenraum an der heute auf dem Plan steht. Die Jungs sind schon drinnen, scheinbar bin ich heute langsamer gegangen als sonst. Schweigend setze ich mich zwischen Yoseob und Gikwang. Es gibt nur drei Sachen die ich bemerke. Erstens: Die Jungs verstummen sofort. Zweitens: Hyunseung ist nicht da. Drittens: Gikwang rückt ein wenig von mir weg. Aber mich soll es nicht stören, ich will diesen Tag nur überleben. Die ersten beiden Stunden verlaufen recht ruhig. Die zwei darauffolgenden zum Glück auch. Ein wenig erleichtert gehe ich in die zweite Schulpause. Nur noch zwei Stunden, wird schon schief gehen. Draußen auf einer Bank trinke ich ein wenig Saft aus einem Trinkpäckchen. Läuft zumindest besser als erwartet. Ein Schatten legt sich über mich. Das war es wohl mit der Ruhe. Ich schaue auf und bin von der Jungengruppe umringt. Da keiner von ihnen wirklich anfängt lasse ich einfach ein „Hallo, Jungs.", hören. Gikwang hält sich ein wenig bedeckt im Hintergrund. „Hey, also...", versucht DooJoon anzufangen. „Wir haben das von gestern mitbekommen..." Unsicher kratzt er sich am Hinterkopf. „Und?", frage ich ihn. „Gikwang wollte ihm wirklich nur Blätter vorbei bringen. Das können wir alle bezeugen, weil wir untereinander diskutiert haben wer ihm die bringen soll." Alle nicken zustimmend. Wirklich überzeugt bin ich ja nicht wirklich von der Aussage, skeptisch schaue ich in die Runde. Ich will ja nicht so sein, vielleicht ist es ja auch die Wahrheit. Das würde mir zumindest helfen mich etwas zu beruhigen. Ich stehe auf und gehe auf Gikwang zu.

 Er schluckt einmal kräftig während er auf mich runter schaut

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Er schluckt einmal kräftig während er auf mich runter schaut. Nachdem ich ihn einen Augenblick lang stur in die Augen sehe fasse ich mir ein Herz und schließe ihn in meine Arme. „Okay.", murmele ich. Ich spüre nur wie Gikwang zaghaft seine Arme auch um mich legt. Wenigstens das konnten wir klären, auch wenn ich dem noch nicht so ganz glaube. Ich will ihnen glauben, das will ich wirklich. Nur mein Kopf lässt es nicht zu...

Die letzten beiden Schulstunden gehen zu Ende. Man spürt wie die Atmosphäre zwischen den Jungs und mir sich sichtlich gelockert hat. Die reden wieder etwas mehr und sind auch ausgelassener als vorher. Dennoch zieht es mich dann doch eher nach Hause. Ich verabschiede mich nur kurz von den Jungs, denn ich bin früher fertig als sie und möchte wirklich gerne verduften. Nachdem ich einmal kurz zum Abschied winke mache ich mich auch schon aus dem Staub. Ich möchte in mein Bett. Meine Augenringe hängen mir sicher schon in den Kniekehlen so wie ich mich fühle und wenn ich schlafe denke ich wenigstens nicht nach. Genau das brauche ich jetzt: weniger Gedanken.

Kaum das ich zuhause angekommen bin gehe ich kurz mit Marshmallow raus um mich direkt danach in mein Bett zu hauen. Die Kopfschmerzen klopfen wieder an meiner Schädeldecke. Rasch schlucke ich noch eine Tablette gegen die sich entwickelnden Schmerzen. Schlaf, schlaf, schlaf. Ich will nichts als schlafen. Von mir aus das ganze Wochenende lang, Hauptsache ich schlafe. Ich brauche eine Pause von all dem...

Die warmen Sonnenstrahlen kitzeln mich aus dem Schlaf. Noch einmal wälze ich mich ganz gemütlich im Bett umher ehe ich meine Augen aufschlage. Habe ich wirklich so lange geschlafen? Gähnend drehe ich mich auf meinen Rücken. Das tat wirklich gut. So richtig Lust aufzustehen habe ich ja nicht. Genüsslich strecke ich mich einmal. Mein Magen unterstützt meinen Plan von liegen bleiben aber nicht wirklich. Das Grummeln wird immer lauter. „Hmmmm... sei ruhig.", murmele ich gegen meinen Bauch nur er hat seinen eigenen Willen. Nach ein paar Momenten gebe ich ihm nach. Ich ziehe meinen Bademantel über und bahne mir meinen Weg in die Küche. Müsli hört sich gut an. Es ist so mühsam zu essen, wenn man eigentlich nur faulenzen möchte. Marshmallow dackelt zu mir herüber und schaut mich erwartungsvoll an.

 Marshmallow dackelt zu mir herüber und schaut mich erwartungsvoll an

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„Was ist denn, Kleiner?" frage ich ihn. Die Uhr an der Wand verrät mir, dass es schon zwei Uhr am Nachmittag ist. „Oh, hast du Hunger?" Seine leuchtenden Teddyaugen bestätigen den Verdacht. Schnell krame ich eine Futterdose heraus und fülle seinen Napf über den er sich sofort her macht. Während der kleine Räuber frisst mische ich mir einen Kakao zusammen und stelle mich auf den Balkon. So recht kann ich nicht zuordnen ob es mir besser geht, es ist einfach ein Gefühl als sei nichts. Gar nichts. Eine rein neutrale Ebene. Als sei nichts, als gäbe es gerade kein Gefühl. Einfach nur der Genuss des Momentes. So stehe ich auf dem Balkon und trinke meinen Kakao. Die Sonne scheint mir in mein Gesicht und der Himmel leuchtet blau. Und der erste Gedanke der meinen Kopf durchstreift ist: Wie es Hyunseung wohl gerade geht?

Das wird ein langes Wochenende, ich spüre es.

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