Nach dem ich diese Meldung bekommen habe bin ich so schnell meine Beine mich tragen können. Nach Luft ringend renne ich ins Krankenhaus rein. Die Treppen stolpere ich hinauf, falle sogar beinahe hin aber das ist mir egal. Komplett außer Atem stolpere ich an die offene Tür des Zimmers in dem meine Tante liegt. Hechelnd stehe ich in der Tür und schaue hinein. Meine Tante sitzt aufrecht in ihrem Bett und lächelt mir zu. „Hallo, meine Kleine." Die Tränen rinnen aus meinen Augen raus. Sofort gehe ich zu ihr und werfe mich in ihre Arme. „Nicht so stürmisch, haha, sonst brichst du mir noch etwas." Lacht sie. Der wundervolle Klang ihrer Stimme und ihre warme Hand, die meinen Kopf streichelt, bringt mich nur noch mehr zum Weinen. Endlich habe ich sie wieder. Ich brauche ein wenig bis ich mich gefangen habe und mich aufrichten kann. Die Tränen wische ich aus meinem Gesicht. In aller Ruhe mustere ich Tante Jihyun, dass Grinsen in meinem Gesicht tut schon fast weh. Ich habe lange nicht mehr so freudig gegrinst. „Es freut mich so, dass du gekommen bist. Erzähl mir was alles passiert ist während ich meinen Schönheitsschlaf gehalten habe." Demonstrativ streicht meine Tante sich ihr Haar zurück. Ich lache. Egal wie unwitzig das eigentlich ist, ich lache vor Glück.
Stundenlang sitzen wir zusammen auf ihrem Bett. Ich erzähle ihr wie mir gesagt wurde was mit ihr ist, wie die Schule läuft, das ich mit den Jungs einiges unternommen habe. Natürlich lasse ich einige Details aus, z.B. mit Hyunseung. Eine halbe Ewigkeit verbringen wir nur redend. Schließlich komme ich auch darüber was Marshmallow passierte, die Stimmung trübt ein wenig dadurch. Mitfühlend streicht meine Tante mir über mein Gesicht. „Du und Hyunseung, ihr seid euch also näher gekommen?" Ihr Lächeln sagt mir alles. Dabei sagte ich nur, dass er dabei war. „Ich wusste ihr werdet wieder zusammenfinden." „Tante, bitte dichte wieder nichts was nie passiert ist."
Wenn ich sie nicht so sehr vermisst hätte würde ich jetzt einfach gehen. Sie lacht ein wenig. „Ich hatte mich schon gewundert warum Hyunseung heute vor dir hier war um mich zu besuchen, aber wenn ihr euch wieder zusammen gerafft hat dann erklärt das ja einiges." Bitte was? Total verwirrt schaue ich sie an. „Hyunseung war hier?" „Ja." Total selbstverständlich schaut sie mich an. „Ich dachte du wüsstest davon. Er war hier als ich aufgewacht bin und hat mir diese wunderschönen neuen Blumen gebracht. Ich wusste er ist ein guter Junge. Und gut sieht er aus." Meine Tante schwärmt richtig. Ich schaue auf zu dem neuen Strauß Lilien in der Vase. Also hat Hyunseung die Blumen immer wieder ausgetauscht... „Ist denn irgendwas falsch daran?", fragt Tante Jihyun besorgt. Schnell winke ich ab. „Nein, nein. Es ist alles in Ordnung. Nur ich muss langsam gehen, morgen ist wieder Schule. Ich komme aber auf jeden Fall wieder." Ich drücke einen Kuss auf ihre Stirn. „Gute Nacht, Tantchen." Dann verlasse ich sie auch schon. Das Krankenhaus verlasse ich grübelnd in den dämmernden Abend. So froh ich bin meine Tante wieder zu haben umso stutziger macht mich das mit Hyunseung. Klar, er kennt meine Tante noch von früher, aber mit mir will er ja auch nichts zu tun haben. Wieso besucht er meine Tante hinter meinen Rücken relativ oft und wechselt die Blumen? Das stinkt förmlich alles zum Himmel. Wieso widerspricht er sich in so vielen Weisen aber versucht trotzdem durch zu ziehen, dass er nichts von mir wissen will? Alles ist so komisch. Dem möchte ich nur zu gern auf den Grund gehen. Zielsicher steuere ich auf Hyunseungs Haus zu. Entschlossen klingele ich an der Tür. Nach einer Weile des Wartens entschließe ich mich zu Klopfen. „Hyunseungs, ich..." Als ich gegen die Tür klopfe gibt sie nach und geht auf. Hm? Sie war nur angelehnt? Sofort klingeln alle meine Alarmglocken. Ist jemand eingebrochen? Ist Hyunseung etwas passiert? Kurz halte ich die Luft an. Hat der Kerl, dieser Jiyong, ihm etwas angetan? Oder... diese Männer aus der Schule... Zaghaft schubse ich die Tür weiter auf und betrete das stockdüstere Haus. „Hyunseung? Hallo?" frage ich vorsichtig in die Dunkelheit. Nichts. Mit schwer klopfenden Herzen schleiche ich ein wenig durch das Haus. Alles sieht unberührt aus und nirgends ist eine Spur von Hyunseung. Ob er einfach irgendwo hin gegangen ist und die Tür nicht richtig verschlossen hat? Zumindest hoffe ist das... Nicht das wirklich etwas Schlimmes passiert ist. Das Geräusch von Autoreifen die die Einfahrt hinauffahren erschreckt mich. Wer ist das wohl? Bitte ist es Hyunseung, ich will nicht auf zwielichtige Personen treffen... Ich höre wie die Tür sich öffnet. Ganz aufgeregt drücke ich mich in die Ecke von dem Zimmer in dem ich stehe und bete. Meine Augen drücke ich ganz fest zu. Bitte, bitte, bitte... Schritte nähern sich. Hoffentlich hört mein Herz nicht so laut klopfen wie es sich anfühlt. Das Licht in dem Zimmer geht an und ich reiße meine Augen auf. Ich war noch nie so froh Hyunseung zu sehen.
Ein riesiger Fels fällt von meinem Herzen. Hyunseung schaut sich skeptisch im Zimmer um ehe er mich entdeckt. Sein Blick ist eine Mischung aus überrascht und verwirrt. Ich spüre wie mir Tränen in die Augen steigen als ich in seine Arme laufe und ihn umarme. „Ich bin so froh... ich hatte solche Angst dir ist etwas passiert." Ich drücke ihn ganz fest an mich. Er drückt mich vorsichtig von sich weg um mir in die Augen schauen zu können. „Wie bist du hier sein gekommen?" Ich schlucke meine Tränen runter. „Die Tür war offen als ich geklopft hatte und ich habe gedacht etwas wäre passiert." Keine Ahnung warum ich mir so einen Kopf um sein Wohlergehen mache. „Die Tür war offen?" Skeptisch schaut Hyunseung sich um. Er lässt von mir ab und durchsucht das Haus wie ein Irrer. Was hat er denn jetzt? Ich versuche ihm bestmöglich nicht im Weg zu sein. Er wühlt sich durch alles, schaut alles nach und dreht gefühlt jeden Stein um. Nach einer ganzen Weile kommt er komplett aufgewühlt wieder ins Wohnzimmer zurück. Er geht sich durch die Haare als wüsste er gerade nicht was vor sich geht. „Hyunseung..." Langsam gehe ich auf ihn zu. „Was ist denn los." „Das geht dich nichts an! Halt dich da raus und geh nach Hause.", fährt er mich an. Kurz bleibe ich verdattert stehen. Dann schaue ich ihn ernst an. „Sagst du das oder sagt Jiyong das?" Jetzt sieht Hyunseung mich direkt an. Er scheint meine Frage richtig zu verarbeiten. Er startet einen Schritt auf mich zu den er gleich wieder zurückzieht. Ich möchte nur das er ehrlich zu mir ist wie er es will nicht wie jemand anderes es von ihm verlangt. Hyunseung lehnt sich gegen den Türrahmen und atmet tief durch. Ohne mich anzusehen sagt er „Bitte, bitte geh nach Hause." Gut, ich trete meinen Heimweg an. Eigentlich wollte ich ihn wegen meiner Tante fragen, doch scheinbar wird daraus sowieso nichts. Vor Hyunseung bleibe ich stehen um noch etwas zu sagen, doch das spare ich mir dann doch. Es hätte eh keinen Sinn. Dann gehe ich nach Hause. Wie sooft ohne irgendeinen Fortschritt. Zuhause haue ich die Tür hinter mir zu. Das geht mir so auf die Nerven, sag mir doch einfach was los ist und dann hat sich das erledigt! Ich werfe mich auf mein Bett. Das ist doch wirklich die Höhe! Mei Handy meldet sich. Ich nehme es hervor. Wer will jetzt wieder stören? Es ist in der Chatgruppe mit den Jungs. Dongwoon schreibt „Hey Leute, schaut was ich auf meinem Handy wiedergefunden habe." Und ein Bild dabei. Mein Herz rutscht in meine Hose. DooJoon, Gikwang und Junhyung haben schon Witze dazu geschrieben, dass rettet die Situation nur leider nicht.
Dongwoon hat das Bild in die Gruppe geschickt welches er damals gemacht hat, als Gikwang und ich in meinem Bett geschlafen haben...
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Guardian
FanfictionMinhyun ist nach 14 Jahren in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Sie hofft ihre alten Freunde wieder zu treffen und ihren Abschluss absolvieren zu können. Doch einer ihrer Jugendfreunde, Jang Hyunseung, hat sich komplett verändert. Er ist aggressiv, kalt...