Die Türklingel läutet. Verwundert schaut Junhyung in Richtung der Tür. „Ich bin gleich wieder da." Er geht rein. Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl. Von meinem Gefühl geleitet schleiche ich ihm nach bis in den Flur, dass ich mitbekomme was an der Tür vor sich geht. Junhyung öffnet die Tür und schaut nicht schlecht aus der Wäsche. „Hyunseung?" Als ich seinen Namen höre rutscht mir mein Herz in die Hose. Er hat mich gefunden? Wie das? Was wird er sagen? Wie wird er reagieren?
„Ist Minhyun noch bei dir?" Junhyung schaut ein wenig die Treppe hinauf ehe er mich in der Ecke stehen sieht. Kurz lächelt er Hyunseung an, „Warte mal bitte kurz." und schließt die Tür wieder vor ihm. Junhyung kommt zu mir. „Möchtest du mit ihm reden?" Unsicher kaue ich an meiner Lippe rum. „Ich sollte, oder?" Ich weiß nicht wie ich mich fühlen und verhalten soll. Junhyun seufzt einmal. Er schaut mir ernst in die Augen. „Rede ruhig mit ihm, auch gerne mit offener Tür. Ich bleibe hier und wenn etwas sein sollte komme ich sofort. Egal was er sagt, du musst nicht mit ihm gehen. Es ist dein freier Wille, was du tust und wie du handelst." Ich lächele ihm zu. „Danke, wirklich.". Nachdem ich ein letztes Mal tief durchgeatmet habe gehe ich zur Tür und öffne sie. Hyunseung schaut erleichtert zu mir. „Zum Glück geht es dir gut." Er sieht so besorgt aus aber ich versuche stark zu bleiben. „Du wolltest mit mir reden?" Es tut mir in der Seele weh ihn so zu behandeln, aber ich will wissen ob ihm irgendwas klar geworden ist oder nicht. Voller Reue schaut Hyunseung mich an. „Es tut mir leid, wie ich gestern war. Ich... weiß nicht wirklich was los war. Ich...", er atmet einmal kräftig durch und sein Blick wird wehleidiger. „Du?", harke ich nach. „Darf ich dich umarmen?", fragt er plötzlich. Ich bin etwas verwirrt, weil ich das nicht erwartet habe, aber ich nicke. Hyunseung drückt mich fest an sich und legt seine Lippen an mein Ohr. „Ich habe nur so eine Angst, dir könnte etwas passieren. Das könnte ich mir nicht verzeihen." Mein Herz wird sofort von Wärme umhüllt. Das hört sich so schön an. Ich lege meine Arme um Hyunseung und grabe mein Gesicht in seine Schulter. „Bitte sperr mich nicht weg, wenn du sagst du beschützt mich." Hyunseung drückt mich nur noch fester an sich. Eine kurze Weile verweilen wir so. Ich drehe meinen Kopf etwas zu ihm. „Wie hast du mich gefunden?" „Jiyong hat dein Handy geortet nach dem Bild was du gesendet hast." Wieso habe ich daran nicht gedacht? Klar, kann Jiyong das. Ich schrecke zurück. „Wieso holst du mich mitten am Tag ab? Ist das nicht zu gefährlich?" Hyunseung schluckt einmal. „Ich weiß, aber ich wollte wissen ob es dir gut geht." Skeptisch ziehe ich eine Braue hoch. „Du wusstest ich bin bei Junhyung, er passt auf mich auf." Er grinst nur kindlich.
Ich kann mir nicht helfen und muss etwas schmunzeln. Ich bin so unglaublich froh, dass er hier ist, aber irgendwie liegt mir die gesamte Situatin doch schwer im Magen. Hyunseung nimmt eine meiner Hände. „Darf ich dich mitnehmen?" Ich würde ihm am liebsten direkt in die Arme springen, aber ich ziehe meine Hand zurück. „Lässt du mir bitte noch einen Moment es ein wenig mit Junhyung zu besprechen?" Er wirkt sichtlich überrascht, aber er nickt. „Du kannst auch kurz reinkommen, dass ist mir lieber als dich hier draußen stehen zu haben.", sage ich während ich flüchtig über die Straße schaue. Es scheint aber ruhig zu sein. Hyunseung folgt mir rein und ich lasse ihn auf der Couch zurück. Oben an der Treppe steht Junhyung. Ich bedeute ihm in ein Zimmer zu gehen und die Tür zu schließen. „Hast du ein wenig mitgehört?" Er nickt. Wir scheinen in seinem Schlafzimmer zu sein, denn dort steht ein Bett wo ich mich demonstrativ draufsetze. „Was wirst du tun?", fragt er mich. Ich drehe meine Haare auf eine Seite. „Ich denke ich gehe mit ihm. „Wieso hat er eigentlich Angst, dass dir etwas passiert? Es ist ja nicht so, als sei ein Killer hinter euch her." Junhyung lehnt sich gegen die Wand. Wenn er nur wüsste. Ich seufze einmal. „Ich kann dir das leider noch nicht sagen..." Unsicher schaue ich zu ihm und sehe ihm an, dass ihm meine Antwort nicht gefällt. „Junhyung, bitte. Ich werde es dir einmal in Ruhe erzählen, nur nicht jetzt." Er nickt. „Wenn dir etwas passiert, mache ich dir die Hölle heiß." Ein schiefes Grinsen zieht sich über sein Gesicht. Ich springe auf und falle ihm um den Hals. „Danke, danke, danke für alles. Irgendwann revangiere ich mich dafür." Junhyung schließt mich nur in seine Arme. „Du musst mir nur versprechen, dass du auf dich aufpasst. Wenn es wieder komisch wird, kannst du jederzeit wieder herkommen." „Danke.", hauche ich nur. Ich jogge die Treppe hinunter in das Zimmer in dem ich geschlafen habe und tausche die Klamotten von Junhyung die ich trage gegen meine getrockneten aus. Die Anziehsachen lege ich ins Badezimmer und gehe in das Wohnzimmer hinaus. Hyunseung schaut über die Couchlehne hinweg zu mir. Etwas unsicher lächele ich ihn an. Als wir zur Tür raus gehen winke ich Junhyung noch einmal zu. Hyunseung geleitet mich zu seinem Auto und hält mir die Tür auf. Ein wenig komisch fühle ich mich ja. Was wird jetzt passieren? Flüchtig sehe ich zu Hyunseung. Ich bin gespannt, was sich jetzt ändern wird.
Die gesamte Fahrt traue ich mich nicht etwas zu sagen. Hyunseung parkt schließlich in seiner Garage. Hinter uns beiden schließt er die Garage. Ich stehe etwas verwirrt da als er statt zu seinem Haus mein Haus ansteuert doch er winkt mich nur mit sich. „Du musst schon das Haus aufschließen, ich kann das nicht.", er lächelt etwas unsicher. Ich merke, dass er immer wieder auf die Straße schaut, deshalb beeile ich mich mit dem aufschließen. Erst als ich die Tür hinter uns schließe bringe ich Worte heraus. „Wieso wolltest du hier her?" Hyunseung zuckt die Achseln. „Ich dachte mir du willst dich vielleicht umziehen oder so." Die Idee ist gar nicht mal so blöd. Ich drücke mich an ihm vorbei hinauf in mein Zimmer und hole neue Sachen aus meinem Schrank. Es fühlt sich so gut an in frischen Sachen zu stecken. Gerade als ich den Rock schließe kommt Hyunseung ins Zimmer. „Wo hast du deine Taschen?" Wieso fragt er denn danach? Verwirrt deute ich auf die zweite Seite meines Schrankes. Er geht dort hin und holt eine etwas größere Tasche hervor. „Was hast du damit vor?", frage ich ihn verwirrt. Er legt die Tasche auf mein Bett. „Vielleicht möchtest du ja ein paar Sachen mitnehmen, bevor wir zu mir gehen." Ich denke ich verhöre mich gerade. Er nimmt mich mit zu ihm? Ich bin total verblüfft. Dennoch möchte ich den Tag nicht vor dem Abend loben, was aber nicht heißt, dass es mich nicht freut. Ein paar Anziehsachen und Zeug das man immer mal wieder im Alltag braucht packe ich in die Tasche während Hyunseung daneben steht und versucht nicht im Weg zu sein. Als ich die Tasche schließe nimmt er sie mir sofort ab. Er lächelt mich kurz an ehe er voraus geht. Ich weiß immernoch nicht genau was ich von all dem halten soll, dennoch folge ich ihm. Vielleicht überrascht er mich ja. Die Haustür schließe ich ab und folge ihm. Ich bin wirklich gespannt, wie das jetzt weiter gehen wird.
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Guardian
FanfictionMinhyun ist nach 14 Jahren in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Sie hofft ihre alten Freunde wieder zu treffen und ihren Abschluss absolvieren zu können. Doch einer ihrer Jugendfreunde, Jang Hyunseung, hat sich komplett verändert. Er ist aggressiv, kalt...