In aller Ruhe gehe ich kurz mit Marshmallow gassi, mache ein ausgiebiges Schaumbad, wasche mein Haar und richte mich etwas her. Irgendwie fühlt sich das richtig gut an nach all dem Stress ein wenig Wellness zu haben. Marshmallow schlummert auf dem Bett neben mir während ich mich ein wenig schminke und meine Nägel lackiere. Nebenbei pfeife ich die Melodie von irgendeinem Lied was mir einfällt. Ich kann mich gar nicht recht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so entspannt war. Mit allem in Reinen lasse ich mich aufs Bett fallen. Lautstark seufze ich „Heute wird ein guter Tag, das spüre ich." Marshmallow streckt sich und lässt ein kleines Gähnen hören. Lächelnd drehe ich mich zu ihm. „Na, Kleiner?" Noch komplett schlaftrunken tapst er ganz unbeholfen näher zu mir und lässt sich gegen mich fallen nur um dann wieder ein regelmäßiges Schnarchen hören zu lassen. „Manchmal glaube ich du hast mehr von einem richtigen Kerl als die meisten die ich bislang kennengelernt habe. Fressen und Schlafen." Etwas kichere ich und drücke dem Welpen einen Kuss auf seinen kleinen Kopf. So leise wie möglich versuche ich das Zimmer zu verlassen ohne Marshmallow zu wecken. Ich habe tatsächlich noch genug Zeit bis Yoseob mich holen kommt. Vielleicht wäre es gar nicht mal so schlecht das Haus etwas aufzuräumen. Mit Müllbeuteln bewaffnet stiefele ich hinaus zu den Mülltonnen. Sogar das Wetter ist schön. Die Sonne strahlt mir richtig ins Gesicht, was ich für einen Moment genieße. Ein Klicken zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich schaue dem Geräusch entgegen und sehe, wie Hyunseung gerade seine Haustür öffnet. Stimmt, ich hatte ihn nicht mehr gesehen seit er fluchtartig die Klassen verlassen hatte. Hyunseung hält sich auch im Schatten seines Hauses. Erst jetzt fällt mir der Kerl auf, der auf seiner Fußmatte steht.
Wer ist das? Er ist mit großen Tüten bewaffnet. Sie scheinen sich zu kennen, denn beide verschwinden in seinem Haus. Das ist das erste Mal seit meinem Einzug, dass ich sehe wie Hyunseung Besuch empfängt. Hm... ganz komisch. Ob er was mit Hyunseungs Verhalten in der Klasse zu tun hat? Aber andererseits ist es auch nicht verboten Freunde zu haben. Bestimmt interpretiere ich da viel zu viel hinein. Wieder im Haus angekommen fummele ich die Lockenwickler aus meinem Haar und style mich zu Ende. Ob ich Hyunseung fragen sollte? Wir sind letztes Mal nicht so friedlich auseinander gegangen... ob ich es wagen sollte? Genau in diesem Moment klingelt es an der Tür. Breit grinsend gewähre ich Yoseob Eintritt. Er hat sich ebenfalls herausgeputzt. Staunend mustert er mich. „Wow, du siehst klasse aus!" „Danke nochmals für das Kleid, ich gebe es dir später wieder.", etwas unangenehm berührt von seinem Kompliment rede ich etwas leiser als gewohnt.
Er lacht kurz. „Das Kleid ist für dich. Was soll ich denn mit einem Kleid anfangen?" Da hat er auch wieder Recht. „Aber dann gebe ich dir wenigstens das Geld dafür zurück!" Da muss ich leider protestieren. Yoseob aber dreht sich nur zum Gehen um und hält mir seinen Arm hin. „Willst du jetzt weiter diskutieren oder endlich Spaß haben?" Wieso sind Kerle so anstrengend? Ich schlucke meinen Protest hinunter und harke mich bei ihm ein. „Ich bin bereit für einen hoffentlich guten Abend."
An Yoseobs Arm gehen wir in Richtung Innenstadt. Den gesamten Weg fällt uns ein Gesprächsthema nach dem anderen ein. Nach grob anderthalb Stunden Fußweg sind wir endlich an der Halle angekommen, wo die Party steigen soll. Die anderen vier Jungs warten schon am Eingang und grinsen breit als sie uns anstapfen sehen. Junhyung pfeift uns lauthals entgegen. „Na sieh mal einer an. Einer von uns hat sich tatsächlich ein Date geangelt." Sofort lasse ich Yoseobs Arm los und er fängt an unauffällig zu Husten. „Das Kleid steht dir, Minhyun. Hat Yoseob gut ausgesucht." DooJoon grinst mich ganz lieb an. Dankend nicke ich ihm zu. Aus dem Augenwinkel sehe ich nur wie Yoseob sich versucht die leichte Rötung aus dem Gesicht zu kratzen. „Ihr tut alle so, als hätte ich etwas weltenbewegendes verbrochen." Gikwang legt seinen Arm um Yoseobs Schulter. „Belassen wir es einfach dabei. Wer hat Lust auf feiern?" Alle stimmen lauthals ein und ehe ich mich versehe stehe ich mitten im Geschehen. Die Party ist schon im vollenGange. Auf der Tanzfläche wird wild getanzt, an der Bar wir wild getrunken. Etwas verloren tapse ich einfach Junhyung nach. „Ah, Prinzessin. Was verschafft mir die Ehre, dass du mich deinem Prinzen vorziehst?" witzelt er direkt. „Ich glaube ich gehe wieder." Gerade mache ich auf dem Absatz kehrt, da werde ich zur Seite gezogen. Yoseob zieht mich zu sich und legt seinen Arm schützend um mich. „Bitte bleib immer bei mindestens einem von uns". Gerade wollte ich mich zu ihm drehen, da greift Dongwoon auch schon meine Hand und zieht mich mitten ins Getümmel.
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Guardian
FanfictionMinhyun ist nach 14 Jahren in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Sie hofft ihre alten Freunde wieder zu treffen und ihren Abschluss absolvieren zu können. Doch einer ihrer Jugendfreunde, Jang Hyunseung, hat sich komplett verändert. Er ist aggressiv, kalt...