Kapitel 67

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Diese Nacht habe ich wirklich hervorragend geschlafen, ausgezeichnet. Nicht. Ich hatte die ganze Zeit Angst, dass irgendwelche bösen Männer in mein Haus kommen und mich bei lebendigem Leib Häuten. Ich muss mich noch bei Jiyong dafür bedanken. Wieder mehr als früh mache ich mich für die Schule fertig. Total paranoid schaue ich alle paar Minuten aus dem Fenster. Das ist schrecklich. Ich halte mich selbst an. „Beruhige dich, Minhyun." Einmal atme ich ganz tief durch. In Ruhe schminken, in Ruhe fertig machen, in Ruhe gehen. Alles mit Ruhe. Wenn ich jetzt einen Anfall bekomme wird das auch Niemanden helfen. Also mache ich das auch mit aller Ruhe die ich aufbringen kann. Es klappt eigentlich auch ganz gut. Ich lasse nur den Kajal weg, weil meine Hand sowieso zu sehr zittert, und meine Wimperntusche kann ich auch von meinem Gesicht entfernen, aber zumindest ist sie etwas auf meinen Wimpern. Als ich wenigstens etwas Annehmbar aussehe kann ich mich nicht zusammenreißen, ich habe so ein komisches Gefühl. Einmal muss ich noch nach draußen sehen. Mein Blick wandert nach draußen wo ich eigentlich nichts erwartet habe, aber ich werde enttäuscht. Total erschrocken starre ich hinaus. Hyunseung steht vor meinem Haus... Mein Herz überschlägt sich sofort.

Er schaut einfach nur zu meinem Haus hoch

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Er schaut einfach nur zu meinem Haus hoch. Was tut er dort? Ein wenig beobachte ich ihn wie er einfach nur vor meinem Haus steht. Ob er vielleicht auf mich wartet? Ich packe schnell meine Sachen und schlüpfe in meine Schuhe. Was möchte er denn bitte um diese Uhrzeit? Ich mache die Tür auf, jedoch bleibe ich in der Tür stehen. Niemand dort. Hyunseung ist weg. Ich schaue mich einmal um doch ich sehe ihn nirgends. Das habe ich mir doch nicht eingebildet, oder? Er stand hier gerade. Ich bin zwar nicht ganz auf der Spur aber noch nicht verrückt. Das hoffe ich zumindest. Noch einmal schließe ich die Tür und gehe in die Küche. Ich blicke wirklich nicht mehr durch. Ob er mit mir reden wollte? Wieso ist er dann gegangen? Verzweifelt lege ich meinen Kopf auf den Küchentisch. Männer... Nicht das etwas passiert ist. Ob es ihm gut geht? Ich sollte heute mit ihm reden, er hat ja wohl genug Zeit gehabt das alles zu verarbeiten. Mein Blick wandert zur Uhr. Vor der Schule schaffe ich es wohl nicht mehr zu ihm zu gehen, aber danach werde ich es machen. Ich lege mir meine Tasche um und verlasse das Haus um zur Schule zu gehen. Mein Blick fliegt über Hyunseungs Haus doch ich entdecke nichts Auffälliges. Ich hoffe nur, dass es ihm gut geht.

In der Schule ist auch nichts Besonderes, außer dass der werte Herr mich nach wie vor meidet. Ich versuche mir nichts draus zu machen und mich mit den Jungs ein wenig abzulenken. „Würdest du dir deine Haare grün machen?", fragt Dongwoon. Junhyung runzelt seine Stirn „Dir geht es wohl zu gut." „Ich würde dich sogar bezahlen!", ergänz Dongwoon. „Sag das doch gleich. Ab 200€ bin ich dabei." „Doch nicht so viel!" Die Gespräche von ihnen sind wieder wirklich bereichernd. „Und wie steht es mit dir, Minhyun?", fragt Gikwang mich. „Hm?" Etwas aus den Wolken gefallen schaue ich ihn an. „Würdest du dir die Haare färben?" Alle schauen mich gespannt an. „Die würde Blond stehen, oder etwas freches wie rot.", sag DooJoon lächelnd. „Ich fände eher schwarz. Glatt und schwarz, dass würde ich gerne an dir sehen.", gibt Junhyung seinen Kommentar ab. Ein wenig schmeichelt mir das schon. Ich streiche meine Haarlängen ein wenig. „Um ehrlich zu sein habe ich ab und an überlegt meine Spitzen rosa zu machen." Unsicher schaue ich zu den Jungs. „Das wäre richtig schön, würde dir sicher gut stehen." DooJoon ist als einziger Herr seiner Stimme. Geschmeichel wende ich mich wieder nach vorne. Das ist so lieb von den Jungs, ich fühle mich gerade wirklich etwas besser. Doch unser Lehrer betritt das Zimmer, deshalb sollten wir uns wieder nach vorne richten. So recht kann ich noch nicht realisieren, dass morgen der letzte Tag vor den Ferien sein soll... Ferien, was soll ich da machen? Keine Ahnung, wie ich mich deshalb fühlen soll. Obwohl ich langsam anfangen könnte daran zu arbeiten worum Jiyong mich gestern gebeten hat. Es ist komisch jetzt auf seinen Rat zu hören als sei er mein bester Freund, dabei ist er gestern in mein Haus eingebrochen. Ich kann nach der Schule ja noch kurz ein Türschloss holen und gehe dann zu Hyunseung. Dann könnte ich diese Nacht wenigstens besser schlafen.

Nach der Schule stolpere ich förmlich aus der Tür raus. Ich möchte recht schnell von den Jungs weg, ich möchte sie nämlich ungern zum hundertsten Mal abwimmeln müssen und ihre enttäuschten Gesichter sehen. Am Schulhof gehe ich einen Schritt schneller und jage um die Ecke. Bevor ich auch nur annähernd reagieren kann renne ich auch schon in jemanden rein. Sofort springe ich zurück. „Entschuldigung!", keuche ich sofort. Total verblüfft schaue ich in Jiyongs Gesicht. Er zieht skeptisch eine Braue hoch und nickt dann in die Richtung hinter sich in die er sich dann auch hinbewegt. Da ich nicht sofort verstehe was er von mir möchte, bleibt er kurz stehen. „Komm mit." Die Paar Schritte Vorsprung jogge ich ihm nach. „Was ist denn?" „Du hast mich gefragt was du machen kannst. Also unterweise ich dich jetzt ein wenig." Unterweisen? Ein wenig gehe ich ihm nach, zumindest versuche ich es, denn er geht wesentlich schneller als ich. „Wo gehen wir denn hin?" Er grinst mich schief von der Seite an.

„Ich nehme dich mit zu mir

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„Ich nehme dich mit zu mir. Du lebst jetzt den Traum von zig Mädchen." Der Typ ist so verschoben. Wir gehen einige Zeit durch die Stadt. Wenn der Kerl weiter so ein Tempo drauf hatmuss ich echt passen, meine Waden brennen schon. Wir gehen weiter in etwas dunklere Ecken der Stadt. Er führt mich in eine Seitengasse. Eine düstere Gasse, wie man sie eigentlich nur aus Horrorfilme kennt. „Jiy..." „Shhh." Sofort bedeutet er mir leise zu sein. Mir ist sehr unwohl dabei hier zu sein. In einer hinteren Ecke der Gasse bleibt er an einer alten, dreckigen Tür stehen. Der kann mir doch nicht sagen, dass er in der Gosse wohnt. Er wirkt wirklich nicht wie ein Gossenkind. Jiyong stemmt sich gegen die Tür, setzt einen Schlüssel ein und tritt gegen die untere linke Ecke der Tür bis sie sich öffnet. Irritiert schaue ich ihn an doch er zieht mich nur hinein und schließt die Tür wieder leise. Wir sind in einem ziemlich dunklen Raum, ich muss mich sehr anstrengen etwas zu erkennen. „Folge mir.", flüstert Jiyong. So gut ich kann gehe ich ihm nach bis wir an eine Leiter ankommen die wir hinaufklettern. Wo sind wir bitte? Er öffnet eine Klappe über der Leiter aus der er rausklettert und mir hinaushilft ehe er sie mit Ketten sicher am Boden verschließt. Zuerst bin ich geblendet, da es schlagartig hell geworden ist. Als meine Augen sich aber an das Licht gewöhnen schaue ich mich um.

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