Mit dem ganzen Putzzeug bewaffnet suche ich meinen Weg in die Küche. Den Eimer fülle ich mit Wasser und setze Putzmittel hinein. Yoseob wollte sich umziehen, deshalb beginne ich schon einmal etwas mit dem aufräumen. Mit einem Korb in der Hand sammele ich all die Anziehsachen ein die hier rumfliegen. Keine Ahnung, was davon getragen ist und was nicht, es wird einfach alles nachher gewaschen. Den vollen Wäschekorb stelle ich in eine Ecke und überblicke den Raum. Keine Ahnung wieviele Räume hier sind, aber wenn alle so aussehen brauchen wir sicher en ganzen Tag zum aufräumen. Die Fussstapfen auf der Treppe sagen mir, dass Yoseob fertig ist. In lockeren Klamotten kommt er zu mir und schaut sich ebenfalls um. „Die Anziehsachen habe ich schon zusammengelegt.
Wie wäre es, wenn du oben sauber machst und ich hier auf der Etage?" Er schaut zu mir „Ist das für dich okay, hier zu putzen?" Lächelnd drücke ich ihm einen Eimer in die Hand. „Wenn ich es nicht mache wirst du es ganz sicher nicht tuen." Er schaut den Eimer fragwürdig an und dann wieder zu mir. „Los, husch husch." Yoseob schaut mich skeptisch an. „Woher hast du eigentlich die Kratzer in deinem Gesicht?" Instinktiv fasse ich auf die krustige Stelle. „Ich habe gestern bei mir geputzt und war nicht so fest auf den Beinen.", lache ich. Er runzelt die Stirn jedoch ändert sich das schnell in ein Lächeln. „Danke." Ich winke ihn weiter hoch „Werd jetzt nicht sentimental und mach deine Arbeit." Er nickt nur und geht wieder hinauf. Freut mich, dass er wieder etwas lächeln kann. „So, auf geht's." Ich habe ja unheimlich Lust wieder zu putzen, aber was sein muss, muss eben sein.
Die Wäsche ist schnell im Keller verstaut und die Fenster sind auch schnell gewischt. Nun geht es dem Staub an den Kragen. Mit Eimer und Lappen bewaffnet wische ich über Tische, Stühle, Möbel und widme mich meinem Feind von gestern: Schränken. Jetzt klettere ich aber nicht auf den Schrank selber drauf sondern schiebe einen Stuhl davor. Jetz dürfte nichts schief gehen! Vorsichtig klettere ich auf den Stuhl und wische oben über die Schränke drüber. Zum Glück hat der Stuhl Räder, da kann ich an den Schränken entlang fahren. Vorsichtig robbe ich an dem Schrank entlang. Nur leider habe ich einen Nachteil nicht bedacht: Der Stuhl hat Räder. Der Stuhl macht sich selbstständig und rollt zur Seite. „NNNGHH!", ich schlimmere nach hinten und ... nichts? Ich öffne meine Augen. Verwirrt und mir klopfendem Herzen schaue ich mich um. Ich bin nich gefallen? „Dir reicht wohl ein Unfall nicht, oder?" Erst jetzt realisiere ich, dass ich von zwei Armen getragen werde und schaue neben mich. Yoseob lächelt mich an während er mich runter lässt. „Danke." Der Schreck sitzt mir noch tief. „Du passt wirklich gut auf dich auf, dass merke ich schon." Er lacht mich doch tatsächlich aus. Ich strecke ihm die Zunge entgegen. „Du bist blöd, ich arbeite mich hier kaputt!" „Das kaputt nehme ich wortwörtlich." Ich ziehe eine Schmolllippe, aber wenigstens lacht er. Er nimmt den Eimer hoch, der voll mit meinem verdreckten Putzwasser ist, und grinst mich fies an. Ich ahne schreckliches. „Nein, Yoseob, denk nicht einmal im Traum daran.", bettele ich je mehr ich zurückweiche. Doch er kommt nur auf mich zu „Hab dich nicht so." Yoseob macht einen Satz auf mich zu und drückt mich an sich. „YOSEOB!" Doch es war zu spät. Yoseob kippt kurzerhand den Eimer über uns. „AAAAHHH!!" Das kalte, dreckige Wasser fühlt sich so ekelig auf der Hand an, dennoch kann ich nicht aufhören zu lachen. Ich schubse ihn von mir weg und schaue mir die Sauerrei auf dem Boden an. „Schau dir den Boden an, großartig.", lache ich. Er zuckt nur unschuldig mit den Achseln. Von mir selbst angewidert schaue ich leidend an mir runter und dann wieder zu Yoseob. Zu meiner Befriedigung ist er wenigstens auch komplett eingesaut. „Ewww...", jammere ich vor mich hin. Gerade schaue ich erneut an mir runter, da bereue ich es so wie noch nie zuvor aufzusehen. Gerade als ich meinen Blick wieder aufrichte zieht Yoseob sich sein durchnässtes Shirt über den Kopf.
Ich hätte niemals gedacht, dass er sich so gemacht hat. Ihm scheint wohl mein Blick aufzufallen, denn er sieht fragend zu mir rüber. Peinlich berührt schaue ich weg. Ich spüre die Wärme in mein Gesicht steigen. Nach einem kleinen Räuspern schaue ich ob etwas in meiner Umgebung ist, womit ich etwas anderes einlenken kann. Zwei Hände legen sich um mein Gesicht und ziehen mich hoch sodass ich gezwungen bin Yoseob direkt in die Augen zu sehen, welches nicht sehr weit von mir entfernt ist. „Was hast du denn?" Haucht er. Eine Gänsehaut läuft über meinen Körper, ich will das hier nicht. Meine Hände lege ich auf seine Brust, kurz erschrecke ich mich vor der Festigkeit seiner Muskeln, doch ich versuche ihn von mir zu schieben. Yoseob mustert mein Gesicht. „Das hier kann er dir wohl nicht bieten." Ich kann ihn keinen Millimeter von mir wegdrücken so sehr hat er mich im Griff. Er kommt mir immer näher. Ich sehe keinen anderen Ausweg. Mit einem Mal beiße ich auf seinen Daumen, der direkt neben meinem Mund war. Yoseob weicht sofort zurück und zischt einen Schmerzlaut. „Yoseob, es tut mir leid.", entschuldige ich mich sofort. Er schaut mich voller Verletzung und Reue an. „Seobie..." „Es ist nicht gut, wenn du bei mir bist.", unterbricht er mich. Er wendet den Rücken zu mir. Ich weiß einfach nicht wie ich ihm helfen soll. Vorsichtig gehe ich zu ihm und lege eine Hand auf seinen Rücken. „Yoseob, bitte. Wir kriegen das..." Yoseob jagt herum, greift meine Handgelenke und sieht mir streng in die Augen. „Verstehst du es nicht?! Ich kann meine Gefühle dir gegenüber nicht mehr verstecken, es geht einfach nicht. Es gibt kein WIR, es wird auch nie ein WIR geben und das weißt du genau... und ich auch." Wieder sehe ich Tränen in seinen Augen. Ganz vorsichtig ziehe ich meine Hände aus seinem Griff, halte sein Gesicht fest und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Er sieht mich komplett entgeistert an. Ich sehe tief in seine Augen. „Wir kriegen das hin. Ich lasse dich nicht alleine." Sein Blick wandert zwischen meinen Augen hin und her ehe er sich auf meine Schulter lehnt und mich fest an sich drückt. „Und genau das ist das Problem.", höre ich ihn nuscheln.
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Guardian
FanfictionMinhyun ist nach 14 Jahren in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Sie hofft ihre alten Freunde wieder zu treffen und ihren Abschluss absolvieren zu können. Doch einer ihrer Jugendfreunde, Jang Hyunseung, hat sich komplett verändert. Er ist aggressiv, kalt...