Kapitel 57

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Ein wenig liegen wir so zusammen auf der Couch. Yoseob legt mal seinen Kopf gegen meinen Rücken, mal auf meine Schulter, drückt mich näher an sich und scheint es wirklich zu genießen. Nur ich schaffe es nicht wirklich mich zu entspannen. Warum funktioniert es nicht? Als sei eine Blockade in mir. Ich verstehe es selbst nicht einmal. Es ist... seltsam. Einfach komisch. „Deine Haare riechen so gut.", sagt Yoseob. „Danke." Ist das Einzige was ich rausbringen kann. Als der Film zu Ende ist, es war eine ganz normale Komödie, gähne ich auch schon. Es ist auch schon dunkel draußen. „Wirst du müde? Soll ich dich nach Hause bringen?", fragt Yoseob mich total fürsorglich. Ich richte mich auf. „Ich schaffe das auch so, du hast heute schon so viel gemacht für mich." Doch Yoseob winkt ab. „Ach was, das ist doch nicht weit." Mit mir zusammen zieht er sich seine Schuhe an und wir gehen los. Ich weiß nicht recht wie ich mich fühlen soll... Wie ich den Tag einordnen und abstempeln soll. Wieder ergreift Yoseob meine Hand und wir gehen zu meinem Haus. Direkt vor meiner Tür drehe ich mich zu ihm um. Seine Augen mustern mich und ein Lächeln läuft über sein Gesicht. „Ich habe den Tag mit dir wirklich genossen."

Peinlich berührt schaue ich weiter zu ihm auf

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Peinlich berührt schaue ich weiter zu ihm auf. „Der Tag war wirklich schön, danke." Ich kann nicht einmal einordnen zu wie viel Prozent diese Aussage wahr ist oder gelogen. Ich dachte dieser Tag würde mir helfen die Lage zu klären für mich selbst aber es ist nur noch seltsamer geworden. Yoseob nimmt meine beiden Hände in seine und zieht mich ein wenig zu ihm. Das Gefühl seiner weichen Lippen auf meiner Stirn erschreckt mich kurz. Doch er senkt seinen warmen Blick nur zu mir. „Der Tag ist beinahe vorbei... Dürfte ich dich vielleicht küssen? Nur dieses eine Mal." Seine Augen ändern ein wenig ihren Blick, was ich aber nicht recht zu deuten weiß. Mich küssen? Es ist ein Paartag... und es ist für Yoseob... Zaghaft nicke ich. Ein Funkeln in seinen Augen auf. Er kommt einen kleinen Schritt näher. Sollte ich etwas spüren? Seine Hand legt sich an mein Kinn und zieht mein Gesicht zu seinem. Was spürt man in so einem Moment? Er senkt seinen Kopf und der Abstand wird immer kleiner zwischen uns. Was spüre ich? Sein Atem prallt gegen mein Gesicht, wie beim letzten Mal als ich bei ihm war. Meine Hand lege ich auf seine Brust. Sein Herz schlägt wie verrückt. Ob meines das auch tut? Noch einen Millimeter vor meinen Lippen hält er einen Bruchteil einer Sekunde Inne ehe er seine Lippen zuerst ganz vorsichtig an meine legt. Wir beide haben unsere Augen geschloßen. Diesen Moment lässt er kurz wirken, dann drückt er seine Lippen richtig gegen meine. Kurz lässt er ab um meine Taille zu umgreifen und meinen Hinterkopf, mich einmal richtig an sich zu ziehen und den Kuss noch einmal zu wiederholen nur intensiver. Dann lässt er mich los. Wir beide öffnen unsere Augen. Seine Augen leuchten regelrecht. Er haucht ein „Dankeschön." Und bewegt sich nach Hause. Ich verschwinde sofort im Haus und lehne mich von innen gegen die Tür. Er sah so glücklich aus... aber es fühlt sich so komisch an. Alles was wir gemacht haben. Der Kuss. Alles. Es fühlt sich nicht richtig an. Wieso nicht? Und meine Blockade eben... Was war das? Verzweifelt gehe ich mir durch mein Haar. Mein Gefühl... meine Gefühle... Als Yoseob mich geküsst hat... ich habe nicht wirklich etwas gespürt. Bei Gikwang und Junhyung auch nicht, bei ihnen war es Kopfsache der Situation. Nur dieses Mal war die Situation anders... und sie hatte das gleiche Ergebnis... Es war anders als... anders als was? Ich scheine Yoseob nicht zu lieben... jetzt werde ich ihn noch einmal verletzen. Aber es fühlt sich nicht richtig an. Wenigstens das weiß ich jetzt. Aber was ist dieses Gefühl? Warum fühlt es sich so anders an und wieso weiß ich, dass es sich anders als etwas anderes anfühlt? Ich denke nach bis mein Kopf endlich Klick macht.

Es ist anders wie bei Hyunseung. Bei Hyunseung steht mir eine Gänsehaut die bis zum Mond reicht, mein Herz pocht wie verrückt und ich habe auch den gesamten Tag an ihn gedacht. Das tue ich seit ich wieder hier bin. Es ist anders, weil es bei Hyunseung anders ist. Als er sich um mich gekümmert hat, als wir uns umarmten, als wir gekuschelt haben, es ist alles anders.

Ist das meine Antwort?
Kann es sein?
Kann es sein, dass ich Gefühle für einen Kerl entwickele, der mir so viele Rätsel aufgibt und noch keines davon aufgelöst hat?
Kann man sich in ein Mysterium verlieben?

Zum ersten Mal an dem heutigen Tag fühle ich wirklich mein Herz schlagen. Noch bin ich mir so unsicher, vielleicht war es heute auch einfach alles zu viel. Ich kann mich doch nicht in jemanden verlieben der so zu mir ist... aber er war so lieb zu mir. So fürsorglich... Ich weiß nicht wo mir der Kopf steht. Am liebsten würde ich jetzt schreien. Ich brauche ganz dringend jemanden zum Reden. Jemanden der mich berät.

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