Kapitel 15

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Mit eher mulmigen Gefühl betrete ich hinter meinen Freunden das Kaufhaus. Sie stürzen direkt auf einen Laden zu, dessen Namen ich erst im letzten Moment entziffern kann: Saturn. (geht dort einkaufen * hust* los! * hust*) Was die dort suchen, ist mir schleierhaft. Da ich aber nicht weiß, wo ich sonst hingehen sollte, laufe ich ihnen einfach hinterher. Natürlich finde ich sie bei den ganzen Spielen für sonst was für Geräte. Angeregt unterhalten sie sich darüber, was sie wohl am besten kaufen sollten. Erneut schalte ich ab und lasse mich auf einen kleinen Sessel fallen, der etwas abseits steht. Ich kann die drei dennoch sehen. „Na, auch mit der Frau zum Mikrowellen-Einkauf hier?" Ein Mann setzt sich in den Sessel neben mir, schaut sich ebenfalls aus dieser Position um. Er ist ungefähr in meinem Alter, vielleicht auch etwas älter. Seine eher längere Nase wird von einer Brille besetzt. „Ne, bin mit Freunden hier."
„Und dann Mikrowellen-Einkauf?" Ich grinse ihn leicht an, schüttele dabei den Kopf. „Nein", antworte ich. „Die schauen sich irgendwelche Spiele an."
„Zockerfreunde." Vorsichtig nicke ich, bleibe mit meinem Blick an Stegi hängen. Sein Lachen kann man bis hierher hören. Delfin halt... „Ihr Freund?" Seufzend schaue ich auf meine Hände, zucke nur mit den Schultern. „Ich weiß es nicht..."

„Oh! Also denken Sie, er lügt Ihnen etwas vor?"
„Nein! Nein, so war das nicht gemeint. Ich bin gerade aus dem Koma aufgewacht. Er meint, wir seien davor zusammen gewesen. Aber ich erinnere mich an nichts..."
„D-das tut mir leid. Ähm...entschuldigen Sie, dass ich gefragt habe."
„Kein Problem", flüstere ich. „Können Sie ja nicht wissen." Der Mann räuspert sich. „Na gut. Meine Frau scheint fertig zu sein. Viel Glück noch."
„Danke." Im Vorbeigehen klopft er mich noch kurz auf die Schulter, ehe er verschwindet. Ich sehe ihm dabei zu, wie er seiner Frau einen verliebten Blick zuwirft und ihr einen Kuss auf die Wange haucht. Durch ein Räuspern wende ich den Blick ab. Stegi steht lächelnd vor mir, hält eine DVD vor mein Gesicht. „Ich weiß, was wir nachher machen", sagt er, strahlt geradeso vor Freude. Lächelnd ziehe ich ihn auf meinen Schoß, was ihn aufquietschen lässt. Die ganzen Leute, von denen die meisten uns lächelnd ansehen, versuche ich auszublenden. „Timmi..." Mein Name ist bloß ein leises flüstern aus seinem Mund. Alleine bei dem Klang seiner Stimme entsteht eine Gänsehaut auf meinem Körper. „Ja?"

„Ähm...i-ich...Wo wollen w-wir den Film guck-gucken?"

„Schon vergessen? Ich habe mein Gedächtnis verloren. Jetzt bist du der Schlaue von uns beiden." Lächelnd schüttelt er den Kopf. „Dann lass mal jetzt zurück zum Krankenhaus gehen und deinen Arzt fragen, ob er was dagegen hätte, wenn du diese Nacht woanders verbringst." Ich grinse ihn dreckig an, zucke anzüglich mit den Augenbrauen. „Och Gott, Tim! So war das nicht gemeint."

„Schade..." Entrüstet sieht er mich an, was ich nur mit einem Lachen quittiere. „Boah man! Ich dachte, du meinst das ernst!", ruft er, kann sich ein Grinsen aber nicht nicht verkneifen.

Vorsicht lege ich meine Hände an seine Hüfte, was ihn wieder ernst gucken lässt. Davon lasse ich mich nicht beirren. Ich schaue ihm in seine wunderschönen Augen, von denen man an nur wenigen Tagen weiß, in welcher Farbe sie leuchten. Mal sind sie grün, mal blau, mal ein Mischmasch aus beiden Farben und ein anderes mal noch anders. Kurz um: Seine Augen sind die schönsten, die ich je gesehen habe. Okay, es gibt nicht viele, an die ich mich erinnere...

„Du bist so wunderschön", nuschelt Stegi, streicht mir einige Strähnen aus der Stirn. Seine Wangen färben sich leicht rosa, als er bemerkt, was er da sagt. „Du auch." Wieder bewegen sich unsere Gesichter aufeinander zu, wieder ist dieser magische Moment, der die Schmetterlinge in meinem Bauch von ihren Landebahnen abheben lässt.

Und wieder ist da ein Räuspern, was uns auseinander fahren lässt. Mit großen Augen sehen wir Rafi und Tobi an, die uns grinsend ansehen. „Ihr solltet euch echt einen anderen Ort suchen", meint Tobi, zieht Stegi von mir runter, der nur rot anläuft. Süß, der kleine...

„Also, was machen wir jetzt?", erkundigt sich Rafi, hilft mir beim Aufstehen.

„Ähm, wir wollten zum Krankenhaus und fragen, ob Timmi die Nacht woanders verbringen kann", flüstert Stegi. Dabei wischt er sich peinlich berührt über die Stirn. „Ich bezweifele, dass dein Arzt das zulassen wird", bezweifelt Veni.

„Aber man kann es ja versuchen!", setzt er schnell noch dazu, als er meinen deprimierten Gesichtsausdruck sieht. Nickend verlasse ich hinter den drein den Laden, natürlich erst, nachdem Stegi die DVD bezahlt hat.

Mal sehen, was mein Arzt zu der Idee sagen wird...


Na, mal gucken :D

Ich lade gleich noch ein Kapitel hoch. Bin mal so nett. :3

Wer Bist Du? - Stexpert FF || PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt