Kapitel 11

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“Und nun steh ich hier. Wie beim ersten Mal mit Messern in der Hand..“

Jetzt lachten wir beide zusammen. Er kam näher und ich sah dass er nicht nur Messer bei sich hatte.

“Ja aber diesmal willst du mich nicht mit ihnen abstechen.“

Er stand vor mir er hatte eine kleine aber schon verblasste Narbe oberhalbe des Linken Wangenknochen.

 Er wurde geschlagen. Genau wie ich.

“Ja das stimmt. Die Narbe hattest du beim letzten aber noch nicht, oder?“ Sein lächeln schwand. Aber immer noch nicht komplett.

Ich kannte ihn zwar noch nicht lange. Wir sahen uns das zweite Mal, aber ich wusste sofort er versuchte etwas zu verbergen.

“Es gab bei mir ein paar Komplikationen… Aber ich bin nicht so wichtig deine Narben sind viel Schlimmer.“

Er stand vor mir und berührte mit seiner Hand meine Narbe am Kopf.

Es war warm gewesen deswegen hatte ich meine Jacke und den Pulli ausgezogen und lief in einem Shirt rum, also berührte er auch meine Narben am Arm. Er streifte immer nur leicht meine Haut.

“Was ist denn bei dir passiert? Du siehst viel schlimmer aus als ich.“ Sein Blick war entsetzt. Ich wollte erst wissen was bei  ihm passiert war. Also fing ich an zu spielen.

“Genau wie bei dir einige Komplikationen.“ Er lachte, und gab nach.

“Ich werde bei mir zuhause nicht gerade, mit wie sagt man samt schuhen behandelt. Ich werde öfters geschlagen.“ Also wusste er wie es war von der Familie nicht richtig akzeptiert zu werden.

“Wem sagst du das?“ Einen kurzen Moment sagte keiner etwas…

“Von wem in deiner Familie wirst du geschlagen?“ fragte ich ihn dann doch. Ich wollte es einfach wissen.

“Von niemanden aus meiner Familie. Denn ich habe eigentlich keine mehr. Nur noch meine sechs Jahre alte Schwester… Sie ist die einzige die noch übrig ist der Rest lebt nicht mehr.“

Seine Familie ist Tod, seine Mutter, sein Vater vielleicht hatte er noch andere Geschwister außer seiner kleinen Schwester. Aber die lebten dann auch nicht mehr.

Und wenn jemand in einem Distrikt keine lebenden Eltern, oder andere Verwandte hatte die sich um einen kümmerten, dann wurde man ins Heim geschickt.

Es soll dort schrecklich sein, man wird geschlagen, man hungert und man hat keine Freizeit.

Ich schaute mir Luce noch einmal genau an. Er war Muskulös, sah sehr stark aus nicht wie so ein schwacher der aus dem Heim kam und hungern musste.  Mein Blick glitt in seine Augen sie waren von einem so intensiven dunklen Braun das man sich darin verlieren könnte. Doch ich schaute ihm nicht lange in die Augen den er merkte wie ich ihn Musterte.

“Du siehst nicht aus, wie einer der aus dem Heim kommt. Du bist dafür irgendwie zu genährt. Wie kommt das?“ Er verstand die Frage, es war sehr ungewohnt dass jemand aus dem Heim mehr als nur  Haut und Knochen war.

“Nun es ist verboten aber ich Jage ein wenig. Nicht im Wald an dem Zaun komme ich nie vorbei. Aber manchmal verirrt sich ein Vogel oder ein Kaninchen auf den Wiesen und dann habe ich etwas zu essen. Ganz einfach also.“ Nur das es gegen das Gesetz verstößt zu Jagen dachte ich.

“Aber jetzt zurück zu dir. Oke also du bist zwar manchmal ein bisschen aggressiv und wirfst mit Messern, aber du siehst nicht so aus als kämst du aus einer schlechten Familie. Wer schlägt dich?“

73 HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt