Kapitel 31

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Peeta's POV

Die vergangenen Nächte konnte ich kaum schlafen. Katniss scheint es noch schlechter zu gehen, was wohl eher an den Worten des Arztes liegt, die sie aus dem Konzept gebracht haben. Es ist schmerzhaft zu sehen wie sehr sie sich gegen diesen Gedanken wehrt, schwanger zu sein.
Ich leugne nicht dass ich mich freuen würde, wenn es tatsächlich so wäre. Die Ungewissheit treibt mich schier in den Wahnsinn, aber sie möchte partout keinen Schwangerschaftstest machen.
Ich kann sie nicht zwingen, wenn sie nicht möchte.
Alles was mir bleibt ist abzuwarten. Seltsam, dass ich mich schon beinahe daran gewöhnt habe, die Zeit verstreichen zu lassen und abzuwarten, dass irgendetwas passiert.
»Peeta, was ist los?« Ihre brüchige Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und als ich in ihr Gesicht blicke, wirken ihre sonst so strahlenden Augen leer und kraftlos.
Ich zwinge mir ein Lächeln auf die Lippen und ziehe sie enger an mich heran. Wir liegen auf der Coach und genießen die Stille um uns herum. In der Küche spielt der leise Klang des Radios.
»Nichts.«, lüge ich.
»Hör auf mich anzulügen, Peeta Mellark.« Ihre Stimme klingt streng und für einen kurzen Moment hört sie sich an wie eine strenge Ehefrau, die ihren Mann zur Rede stellt.
Abwehrend halte ich die Hände in die Luft, kann mir aber dennoch ein Grinsen nicht verkneifen. »Ich bin bloß erschöpft.«
Ich kann ihr schlecht die Wahrheit sagen. Es würde ihr bloß noch mehr zusetzen und ich möchte nicht, dass sie sich Sorgen macht.
Sie seufzt unglücklich. »Du brauchst Schlaf, Peeta. Lege dich ein bisschen hin.«
Automatisch schüttele ich den Kopf. »Nein, ich bleibe bei dir.«
Ihre stummen, eisgrauen Augen blicken mich an. »Du kümmerst dich schon zu viel um mich. Ich bin kein kleines Kind. Und ich möchte, dass du dich ein wenig ausruhst.«
An ihrer Stimme erkenne ich, dass sie keine Wiederworte duldet.
Sie kann wirklich stur sein.
Ich seufze schwerfällig. »Na schön, kommst du mit?«
Sie schüttelt mit dem Kopf. »Nein, ich möchte noch ein wenig im Wohnzimmer bleiben.«
Ich nicke bloß, gebe ihr einen kurzen Kuss auf die Wange und verschwinde nach oben ins Schlafzimmer.
Sie hat Recht.
Ich kann tatsächlich Schlaf gebrauchen. Auch wenn es mir wiederstrebt sie alleine zu lassen.
Der Dielenboden unter meinen Füßen knarrt, als ich zu unserem Bett laufe und mir meinen Pullover ausziehe.
Mittlerweile bin ich kaum noch in meinem eigenen Haus, die Nächte und auch den Tag verbringe ich bei Katniss' Zuhause.
Unserem Zuhause.
Es hat sich ziemlich viel verändert in der Zwischenzeit.
Vor einem Jahr hätte ich es kaum in Katniss' Nähe ausgehalten.
Heute kann ich mir nicht einmal mehr vorstellen, je wieder getrennt von ihr zu sein.
Ich bin mehr und mehr wieder der Alte geworden. Auch wenn ich nie  wieder der Peeta sein kann, der ich vor den Hungerspielen war.
Meine Anfälle liegen schon etwas länger zurück und mittlerweile scheine ich meinen Körper wieder vollends unter Kontrolle zu haben.
Zumindest jetzt.
Schließlich kann es immer Situationen und Momente geben, in denen die Stimme und die Bilder in meinem Kopf zurückkehren.
Vielleicht werden sie auch nie wieder ganz verschwinden.
Aber solange ich sie unter Kontrolle habe, gibt es keinen Grund, sich darüber Gedanken zu machen.
Müde und ausgelaugt lege ich mich ins Bett. Meine Augen fallen automatisch zu und es dauert nicht lange, bis ich in einen tiefen Schlaf falle.

Ich werde wach, als ich unten das Zerbrechen von Geschirr wahrnehme.
Erschrocken richte ich mich auf und taste mit meiner Hand auf die andere Bettseite.
Erleichtert atme ich aus, als ich Katniss' Hand in meiner spüre.
»Was war das?«, fragt sie ängstlich.
Ich schalte das Licht an, deute ihr leise im Bett zu bleiben und schleiche durch den dunklen Flur.
Mein Herz rast unkontrolliert und meine Augen versuchen sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.
Barfuß und mit Bedacht, laufe ich die Treppen hinab und lausche.
Wieder das Zerbrechen von Geschirr.
Verwirrt stelle ich fest, dass die Haustüre offen steht.
Ist jemand bei uns eingebrochen?
Aber wer sollte soetwas tun?
Meine Finger ertasten den Lichtschalter der Küche.
Mit einem Knipsen schaltet sich das Licht an.
Vor mir steht eine Gestalt. Den Rücken zu mir gekehrt.
»Was hast du hier zu suchen?«, sage ich laut.
Sofort dreht sie sich um und blickt mir in die Augen.





Tut mir Leid dass das Kapitel so kurz ist, aber das nächste wird ein wenig länger :S
Es kann sein dass ich wieder ein wenig länger brauche um zu Updaten, da ich in der Schule ein bisschen Stress habe und mir irgendwie die Ideen fehlen, wie ich diese Geschichte fortsetzen kann.
Werde trotzdem versuchen so schnell wie es geht weiterzuschreiben, wenn ich die Zeit dazu habe.

Und ein Dankeschön dafür, dass ihr meine Geschichte immer noch weiterhin verfolgt und für sie votet <3

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