Alex war mit seinen Freunden und Lana im hinteren Teil des Parks von Rasdory. Dies war ihr typischer Treffpunkt, ziemlich ruhig gelegen und kaum einsehbar. Hier konnten sie sozusagen tun und lassen was sie wollten. Lana saß auf Alex's Schoss und wollte ihn küssen. Doch wie immer kam Mikhail in die Quere:
„Hey ihr beiden. Wollt ihr auch einen Zug? Bestes Gras Russlands.“
Lana lehnte dankend ab. Aber Alex griff beherzt zu und zog den Qualm tief in seine Lunge.
„Hmm, stark das Zeug! Hast du noch mehr?“
Mikhail zog eine Tüte aus der Tasche und reichte sie Alex. Dankend nahm Alex sie an und drehte sich einen Joint. Lana rümpfte nur mit der Nase:
„Muss das sein? Kannst du nicht einmal die Finger von dem Zeug lassen. Oder musst du ständig stoned sein, Alex? Es nervt. Ich dachte wir verbringen einen ruhigen Abend miteinander. Das kann ich wohl vergessen, wenn du dich wieder zukiffst?“
„Och Baby. Sei nicht so. Was ist schon dabei? Ist doch nur ein kleiner Joint. Der Abend kann doch immer noch schön lustig werden. Komm schon. Nimm einen Zug!“
Lana stand auf und klatschte Alex eine:
„Weißt du was, du kannst mich heute mal. Ich hab es nämlich satt. Wenn du nicht mehr stoned bist, kannst du dich ja gern wieder bei mir melden. Aber heute hab ich keine Lust mehr auf dich.“
Nach diesen Worten verließ sie die Gruppe und marschierte Richtung Einkaufszentrum. Was sie jetzt brauchte, war erst mal ein schöner starker Kaffee und dann zum Trost vielleicht ein paar neue Schuhe oder ein schönes Kleid. Genau, shoppen war eine grandiose Idee. Das würde sie ablenken.
Felicity überlegte wo sie mit der Suche weitermachen sollte. Zum Glück war Rasdory nur eine Kleinstadt. Sie hatten jetzt schon eins von 2 Einkaufzentren in der Stadt abgeklappert. Doch bist jetzt noch kein Erfolg gehabt. Tom und Jim hatten keine Lust auch noch das 2. Einkaufszentrum zu durchforsten, zumal sie Hunger hatten. Jim blieb stehen und sah zu seiner Frau:
„Schatz, wir sollten langsam Schluss für heute machen. Wir irren hier nur ziellos herum und haben keinen einzigen Anhaltspunkt. Komm lass uns etwas essen gehen und wir überlegen uns wie wir morgen weitermachen können.“
„Nein, bitte noch nicht. Nur noch dieses eine Einkaufzentrum da vorne. Bitte, ich denke wir sind ganz nah dran.“
Jim nickte und so gingen sie in das letzte Einkaufszentrum. Sie fingen unten an und arbeiteten sich nach oben. Noch zwei Geschäfte waren übrig und Felicity glaubte nicht mehr daran ihn zu finden. Sie drehte sich zu ihrem Mann um, um ihm zu sagen, dass sie aufhören würden. Doch statt Jim zu sehen knallte sie gegen eine junge Frau. Beide sahen sich an. Felicity stockte der Atem:
„Du bist Lana. Richtig?“
„Ja, das stimmt. Und sie sind Alex's Mutter.
„Weißt du vielleicht wo Alex sein könnte?“
„Naja er war vorhin im Park, aber ich denke, dass er mittlerweile bei Freunden ist.“
„Könnten wir kurz miteinander reden?“
Da Lana gut erzogen war nickte sie und deutete auf ein Café. Dort setzten sie sich und sahen sich schweigend an. Tom ergriff als erster das Wort:
„Also jetzt mal im Ernst. Wie kannst du mit so einem kaltem, herzlosen Arschloch zusammen sein? Ich könnte ihm jetzt noch eine reinhauen, wenn ich daran denke, wie er meine Mutter abserviert hat. Ohne mit der Wimper zu zucken.“
Lana sah auf den Tisch und spielte an ihren Nägeln:
„Es täuscht. Alex ist kein Arschloch. Ich weiß doch auch nicht, was das heute sollte. Ich mein, ja er ist nicht gerade der herzlichste, aber diese Reaktion auf euch, hätte ich auch nicht erwartet. Er war eigentlich immer traurig, dass er seine Mutter nicht kannte. Ich dachte immer, er will dich kennenlernen. Zumindest hat er mir diesen Eindruck vermittelt. Ich verstehe nicht, was das heute sollte. Aber ich denke dahinter steckt Nicolai. Bevor er wieder hinunter ging, hat er Alex sehr grob angefasst. Leider konnte ich nicht genau verstehen, was er gesagt hat. Aber es war bestimmt nichts gutes. Bei Nicolai ist es nie etwas gutes.“
Felicity blickte Lana in die Augen und nahm ihre Hände:
„Kannst du bitte ein Treffen zwischen uns arrangieren?“
„Naja das wird nicht leicht, aber vielleicht könnt ihr uns morgen nach der Schule treffen. Ich schreib dir die Adresse auf. Wir sind um 3 fertig.“
Lana nahm einen Zettel und einen Stift aus ihrer Tasche und notierte die Anschrift der Schule. Sie legte den Zettel auf den Tisch, verabschiedete sich und ging. Felicity sah glücklich auf das Stück Papier und hoffte morgen in Ruhe mit ihrem Sohn reden zu können.
Erleichtert ging sie mit ihrer Familie zurück in das Hotel und konnte es kaum noch erwarten, dass sie endlich mit ihrem Sohn sprechen konnte.
Sie waren zu zeitig am Treffpunkt. Noch 15 Minuten. Die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Nervös lief Felicity hin und her. Endlich sah sie Lana und Alex aus dem Gebäude kommen. Sie kamen auf sie zu. Endlich konnte sie mit ihrem Sohn reden!
Lana zog Alex aus dem Schulgebäude. Sie liefen Richtung Park. Als sie einige Schritte gegangen sind, erkannte er Felicity:
„Lana, was macht sie hier? Was soll das?“
Alex war wütend und riss sich von Lanas Hand los. Er lief schnell auf Felicity zu und blieb abrupt vor ihr stehen:
„Habe ich mich gestern nicht klar und deutlich ausgedrückt? Was verstehst du daran nicht, dass ich kein Interesse habe, dich kennen zu lernen?“
„Alex bitte, rede mit mir. Warum willst du den nicht mehr? In dem Brief klang das so anders. Da hattest du noch großes Interesse. Was ist passiert? Ich bin doch deine Mutter und ich bin so froh dich endlich zu sehen. Bitte gib uns eine Chance. Alex, lass uns doch reden. Wenigstens 5 Minuten. Bitte, ich möchte doch nur endlich meinen Sohn haben!“
„Wage es nicht zu sagen, du seist meine Mutter. DU bist nicht meine Mutter!“
Felicity ging einen Schritt auf ihn zu:
„Alex bitte, ich bin deine Mutter. Ich habe dich geboren. Alex, bitte!“
Alexandr schubste sie leicht von sich weg und schrie sie an:
„Komm mir nicht zu nahe. DU bist nicht meine Mutter. Schön, du hast mich geboren, aber mehr auch nicht. Wenn du meine Mutter wärst, wo warst du dann die ganze Zeit? Wo warst du als ich krank war? Und wo als ich mir den Arm gebrochen hatte? Oder als ich Alpträume hatte? Wo warst du. Ich kenne dich nicht und für mich bist du nicht meine Mutter und du wirst es niemals sein. Du hast mich im Stich gelassen. DU hast mich alleine gelassen. ICH HATTE NIE EINE MUTTER! Du bist für mich nichts weiter als eine kleine Schlampe, die für Nicolai die Beine breit gemacht hat und davon schwanger wurde und sich dann vor der Verantwortung gedrückt hat. Ich hasse dich und ich will dich nie wieder sehen. Also lass mich in RUHE!“
Felicity konnte gar nichts mehr sagen. Sie stand einfach nur schockiert da und sah zu wie ihr Sohn ging. Lana kam auf sie zu:
„Das tut mir leid, Felicity. Doch du darfst die Hoffnung nicht aufgeben. Das wird schon. Gib ihm nur etwas Zeit. Es ist noch so neu für ihn. Ich denke, er muss das auch erst mal verarbeiten. Gib mir deine E-Mail Adresse. Wir bleiben in Kontakt. Vielleicht kann ich ihn ja noch umstimmen. Glaub mir, das wird schon.“
Feli nickte nur. Jim schrieb schnell die wichtigsten Daten auf seine Visitenkarte und reichte sie Lana:
„Versuch was du kannst!“
„Das werde ich. Ich melde mich bei euch. Ich werde ihn mal suchen und etwas beruhigen. Viel Glück euch. Bis bald!“
Lana lief hinter Alex her.
Im Hotel packten Felicity, Jim und Tom ihre Sachen. Jim nahm seine Frau in die Arme und flüsterte ihr sanft ins Ohr:
„Glaub mir Schatz. Das wird. Irgendwann werdet ihr ein gutes Verhältnis haben. Gib ihm nur etwas Zeit!“
Wenig hoffnungsvoll ließ Felicity Russland hinter sich und dachte an ihre anderen Kinder, die Zuhause auf sie warteten.
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2. Leben!
General FictionDas Ende und der Anfang des Alexandr Petrov "Mein Name ist Alex und ich bin 16. Ich hasse meinen Vater. Meine Mutter kenne ich nicht und in meinem Leben gibt es nur Probleme. Unter anderem, weil mein Vater bei der Mafia ist. Naja ich versuche da rau...