Mehr Schein als sein

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Die Wochen vergingen. Alex verbrachte mehr Zeit mit der Familie und mit Sasha. Ein neues, altes Hobby war für Alex wieder präsent. Er zeichnete. Alles worauf er Lust hatte, malte er auf Papier nieder und er fand, dass er immer besser wurde. Auch die Therapie mit Flynn ging immer weiter voran. Also beschloss Alex eines Tages mit Flynn über seine Zukunftspläne zu reden.

„Hey Flynn!“

„Und Alex, was gibt es neues?“

„Ich habe mir vorgenommen zu studieren!“

„Sehr gut! An was hast du gedacht gehabt?“

„Ich weiß, du wirst mich jetzt für verrückt halten, aber ich dachte an Psychologie.“

„Hmm, das ist wirklich ungewöhnlich! Wie kommst du darauf Psychologie studieren zu wollen?“

„Ich weiß nicht. Ich habe lange darüber nachgedacht, was ich machen will und dann fiel es mir ein. Ich will, dass es anderen nicht so gehen muss wie mir. Ich will anderen helfen. Ich weiß, dass es nicht üblich ist, aber ich denke, dass ich anderen sehr gut helfen kann. Ich meine, ich habe das alles schon selber durchgemacht, und könnte mich so in Patienten besser einfühlen. Ich weiß, was wirklich hilft. Ich kann besser verstehen, als andere, die nur aus Büchern wissen wie es ist down zu sein, nicht mehr leben zu wollen. Ich weiß, dass ich ein verdammt guter Psychologe sein kann und sein werde. Und verdammt, ich will anderen helfen und ich werde anderen helfen.“

„Wow, tolle Ansprache!“

„Danke!“

„Ich denke, dass du es wirklich schaffen könntest, aber dann müssen wir noch viel an dir arbeiten!“

„Ja, ich weiß!“

„Und an welche Universität hast du gedacht?“

„An die University of Southern California.“

„Die USC? Gute Uni. Da benötigst du ein Empfehlungsschreiben!“

„Ich weiß. Würdest du eins für mich schreiben?“

„Natürlich! Ich werde dir gerne auch beim Studium allgemein helfen, wenn du möchtest!“

„Ja, sehr gerne! Das wäre toll Flynn!“

„Dann fangen wir mit der Bewerbung an!“

Flynn und Alex arbeiteten die nächsten Tage an der Bewerbung für die Uni. Flynn wollte die Bewerbung bei einem Professor abgeben, da er dort mit einem befreundet war. Er hieß Professor Brinkston. Ab diesem Tag hieß es für Alex warten! Er hoffte so sehr, dass es klappen würde.

Das Warten war für Alex das Schlimmste. Er war noch nie ein geduldiger Mensch. Aber er versuchte sich etwas abzulenken. Alex begann wieder öfter sich an das Piano seiner Mutter zu setzen. Auch seine Violine war wieder öfters in Benutzung. Als Alex an einem Tag fotografieren war, fühlte er sich beobachtet. Er wusste nicht warum, denn niemand war in der Nähe. Dennoch bekam er das Gefühl nicht los, als sei Nicolai in seiner Nähe. Alex streifte durch ein paar Ruinen und plötzlich sah er einen Mann. Er versuchte sich im Wald zu verstecken, doch Alex sah ihn. Also täuschte er sich doch nicht. Alex ging näher zu diesem Mann. Leise und vorsichtig. Auch machte er einige Fotos von ihm. Doch dann stürzte er, knallte mit dem Kopf gegen eine Wurzel und verlor das Bewusstsein. Als er sich wieder erhob, war der Mann weg. Alex kontrollierte an diesem Abend seine Fotos, doch es war niemand darauf zu erkennen. Was war hier nur los. Alex ließ sich seine Angst nicht anmerken. Doch langsam hatte er das Gefühl verrückt zu werden.

Wenn man so auf die Familie sah, konnte man nicht denken, dass es jemals Probleme gegeben hatte. Es schien, als hätten sie endlich alles überstanden. Und dann als Alex und Tom an der USC angenommen wurden war es perfekt. Tom studierte Medizin und Alex Psychologie mit dem Nebenfach Anthropologie. Sie machten einen Kurzurlaub und konnten sich richtig erholen. Isabella und Alex spielten Volleyball zusammen und Tom spielte mit Anastasia und Andrew Fußball. Sasha saß neben Feli und Jim.

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