ZWÖLF

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„Im Ernst, warum hat der Kerl ihn nicht einfach erschossen", Piper ist außer sich. Sie faltet die Decke zusammen, auf welcher sie und James saßen. Sie ist aber zu aufgeregt, weshalb sie die Decke nicht ordentlich faltet. „Ihm würde es danach wahrscheinlich noch schlimmer ergehen", entgegnet James und nimmt ihr die Decke aus der Hand. Piper seufzt und nimmt mir die Getränkeflaschen ab, um sie in den Korb zu legen. Ich nicke ihr dankend zu.

Der Film war echt spannend auch wenn ich nicht ganz aufgepasst habe, weil ich viel zu sehr damit beschäftigt war Will anzustarren. Entweder er hat es nicht bemerkt, was ich wirklich hoffe oder er hat es sich nicht ansehen lassen.
Auf dem Weg zum Café ist es ruhig. Keiner von uns beiden macht Anstalt etwas zu sagen. Als wir dann vor dem Café sind und ich aus Wills E-Drive aussteige, hätte ich fast vergessen nach seiner Adresse zu fragen. Will nennt mir die Straße und sagt mir, wo ich parken kann. Ich nicke ihm zu und steige in mein E-Drive.
Das klingeln meines SmartPads stoppt mich beim Eingeben seiner Adresse. Ich nehme es aus meiner Tasche und beantworte den Anruf meiner Mutter. „Alice! Endlich gehst du ran!", ich runzle die Stirn und nehme das SmartPad von meinem Ohr, um dann zu sehen, dass meine Mutter schon einige Male versucht hatte mich anzurufen. „Oh tut mir leid! Wir waren eben bei einer OpenAir Kinovorstellung. Ich hatte mein SmartPad nicht an", ich muss bei dem Gedanken an mein "erstes offizielles Date" mit William lächeln. „Aha, also nur du und Will", ich kann meine Mutter förmlich schmunzeln hören. Doch leider muss ich ihr diesen Gedanken nehmen. „Will und ich... und noch Piper und James." Meine Mutter gibt ein enttäuschtest Seufzen von sich. Ginge es nach ihr, wären William und ich schon verheiratet. Wenn sie wüsste, wie lange wir uns wirklich schon kennen...
Die Stimme meiner Mutter reißt mich wieder zurück ins Jetzt. „Habt ihr schon geplant, wie es weitergeht? Ob ihr hierher zieht oder du zu ihm? Du musst dein E-Drive auch noch abgeben." Als ich antworten will klopft es am Fenster meines E-Drives. Ich schrecke zusammen und lasse fast mein SmartPad fallen. William schaut mich fragend an. Ich werde rot, als mir klar wird, dass er die ganze Zeit darauf gewartet hat, dass ich endlich losfahre. Am liebsten würde ich mein Kopf gegen die Tür hauen. „Ich rufe dich später zurück", rufe ich meiner Mutter verlegen zu und lege auf, ohne ihr die Chance zu geben sich zu verabschieden. Ich lächle Will entschuldigend an und öffne die Tür. „Meine Mutter", sage ich nur und deute auf mein SmartPad, welches neben mir liegt. Will verdreht wissen die Augen und schmunzelt.

Er fährt vor mir und während der Fahrt, denke ich über das nach, was meine Mutter gesagt hat. Was passiert jetzt? Ich brauche einen Job und ich muss mein E-Drive wieder abgeben und mir ein eigenes besorgen. Wir haben noch einiges zu besprechen. Ich seufze und sehen nach draußen.
Der Himmel ist schwarz und ein paar Sterne funkeln am Himmel. Sterne haben mich schon immer fasziniert. Ich könnte Stunden lang abends in den Himmel schauen und die verschiedenen Sternbilder betrachten. Auch jetzt kann ich kaum meinen Blick von ihnen wenden.

Trotzdem sehe ich mich um und bemerke die unglaublich vielen Bäume, die durch das Licht vom E-Drive angestrahlt werden. Die gesamte Umgebung ist so viel grüner, als die Innenstadt und ich kann es kaum erwarten, all das bei Tageslicht zu sehen.
Wenige Minuten später hält mein E-Drive und das von Will ist ebenfalls zum stehen gekommen. Vor uns steht ein kleines Haus. Es sieht komplett anders aus, als alle die ich je gesehen habe. Es ist nicht weiß oder grau von außen. Rote Steine und ein dunkles Dach werden von den Laternen um uns herum angeleuchtet. Das gelblich Licht lässt das Haus gleich viel gemütlicher wirken. Und wir sind noch nicht einmal reingegangen.

Ich sehe wie William aussteigt und mache es ihm nach. Ich komme gar nicht aus dem Staunen raus.
„Wow, das ist echt...", Will bemerkt meinen Blick und sieht ebenfalls zu seinem Haus. Es ist umgeben von Wald und das nächste Haus ist bestimmt einige hundert Meter entfernt. „Es ist alt, ja, aber es ist anders", während er spricht sieht er zu mir rüber. „Es ist toll", sage ich nur und versuche ihm damit klarzumachen, dass ich es gerade deswegen so wundervoll finde. Nun sehe auch ich zu ihm rüber. „Komm, lass uns reingehen."

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Das Kapitel ist kurz, aber ich wollte unbedingt mal wieder updaten! Falls ihr Lust habt könnt ihr mal bei meiner neuen Story vorbeischauen: The View From My Window
Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel trotzdem.
Lots of love <3

Find Him - Looking for Will (ABGESCHLOSSEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt