* 22 **

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Seine Hände lagen um meinen Hals und würgten mich und ich bekam Panik.
Gott was sollte ich tun? Er lag auf mir und hatte allem Anschein nach einen schrecklichen Alptraum. Da ich mich nicht wirklich bewegen konnte und mir so langsam aber sicher die Luft ausging, zog ich mit aller Kraft mein Knie an mich und rammte es ihm gegen den Oberschenkel. Erst dachte ich es hätte nichts gebracht und legte somit noch einmal nach, denn sonst wäre mein Leben vorbei gewesen. Doch nach dem zweiten Tritt ließ er  von mir ab und ich sprang vom Bett, um möglichst viel Abstand zwischen uns zu bekommen und rieb mir meinen Hals, schnappte keuchend nach Luft.
Nate sah total verschreckt aus und ihm stand die blanke Panik im Gesicht.
„Scheiße Leyla. Was habe ich getan?... Es tut mir leid. Ich bin eine Gefahr für dich", stammelte er.
Er presste sich die Hände vors Gesicht und ich hörte ein Schluchzen. Nathan Roberts, der starke, arrogante CEO, weinte. Er war am Ende. Er war gebrochen. Irgendjemand hatte ihm so viel Leid zugefügt und ich wurde den leisen Verdacht nicht los, dass es sein Vater war. Es brach mir das Herz.
Ich ging auf ihn zu, kniete mich vor ihn und nahm seine Hände von seinem Gesicht. Dann schloss ich meine Hände um sein wunderschönes Gesicht und küsste seine Tränen weg.
„Babe, du bist keine Gefahr für mich. Ich brauche dich. Egal was passiert ich werde nicht gehen. Wir schaffen das zusammen. Du brauchst mir nichts erzählen, lass mich einfach für dich da sein. Trust me, Ice."
Ich küsste ihn ganz vorsichtig und nach kurzem Zögern erwiderte er den Kuss und zog mich auf seinen Schoß und drückte mich an sich als ob er Angst hätte ich würde mich in Luft auflösen. Seine Schluchzer wurden weniger.
Ich wusste, dass er mich nie absichtlich verletzen würde. Seine Dämonen würden uns nicht zerstören, das würde ich nicht zulassen. Ich hatte kein Recht ihn wegen seiner Vergangenheit zu verurteilen, hatte ja selber ein ordentliches Paket zu tragen.
„Leyla, ich bin eine Gefahr. Ich tue dir nicht gut."
„Schhhhh...hör auf damit."
Ich bewegte mich auf seinem Schoß und spürte seine Härte, ließ mein Becken kreisen und dann sank ich langsam auf seinen Schwanz und nahm ihn ganz in mich auf. Erst bewegte ich mich ganz langsam, um mich auf ihn vorzubereiten, doch dann wurde ich immer schneller und Nathan hielt mich im Nacken fest und presste seine Lippen verlangend auf meine, stöhnte in meinen Mund und ich erhöhte weiter das Tempo. Es dauerte nicht lange und er fand seine Erlösung. Ich sah in seinen Augen, dass die Dämonen verschwunden waren und war mehr als zufrieden. Als er seine Hand zwischen meine Beine gleiten lassen wollte, schüttelte ich den Kopf.
„Nein, Babe. Wir werden jetzt schlafen."
„Ley, ich will dich kommen lassen, da du mich so gefickt hast."
„Nein, jetzt habe ich dich verwöhnt. Lass es einfach zu. Sollten deine Dämonen dich wieder heimsuchen, kannst du dir sicher sein, dass ich dich wieder genauso verwöhnen werden."
Ich küsste ihn und kletterte ins Bett, zog ihn in meine Arme und wartete bis er eingeschlafen war. Es dauerte etwas, aber irgendwann hörte ich seinen ruhigen und gleichmäßigen Atem. Wenigstens er konnte den Schlaf finden, denn mir wollte es nicht gelingen. Ich musste mir eingestehen, dass ich Angst hatte...

Am nächsten Morgen lag Nate nicht mehr neben mir und ein Blick auf die Uhr verriet mir die späte Stunde. Wir hatten schon nach 11 Uhr. Ups. Schlaftrunken stolperte ich nur mit einem Shirt bekleidet in die Küche, wo Nate am Tisch saß.
„Morgen Süße."
„Morgen."
Ich hauchte ihm einen Kuss auf den Mund und schnappte mir erst mal einen Kaffee. Nate zog mich auf seinen Schoß und schlang die Arme von hinten um mich, legte seine Hände auf meinen Bauch.
„Danke für alles, Baby."
„Immer. Warum hast du mich nicht geweckt?"
„Du hast so süß ausgesehen. Ich habe es nicht übers Herz gebracht."
In Wahrheit wusste er glaube ich, dass ich lange brauchte, um einzuschlafen.
Nach dem Frühstück ging ich ins Bad und war kurz erschrocken, denn man sah deutlich die Würgemale. Das erklärte den Blick von Nate, den ich nicht so deuten konnte als ich in die Küche kam. Jetzt wusste ich was er bedeutete: Reue. Ihm tat es schrecklich leid. Wie konnte ich ihm nur klar machen, dass sich zwischen uns nichts geändert hatte? Da brauchte ich wohl etwas Zeit um drüber nachzudenken...Später, denn Nate betrat das Bad und fragte mich fast schüchtern:
„Darf ich mit duschen?"
Gott er behandelte mich wie ein rohes Ei. Da musste ich eindeutig was gegen tun. Ohne ihm zu antworten ging ich auf ihn zu und nahm seine Hand, führte sie direkt zwischen meine Beine. Als ich sie mit meiner über meine Klit streichen ließ, funkelten seine Augen mich voller Verlangen an.
„Behandle mich nicht wie ein rohes Ei. Nach dem Sex letzte Nacht müsstest du wissen, dass Blümchensex wohl nicht so meins ist."
Ich bewegte unsere Hände schneller und er stieß mit einem Finger in mich und ich stöhnte auf.
„Gott Ley. Wie recht du hast. Ich werde dir diese Welt mit Vergnügen zeigen. Schritt für Schritt."

Nach dieser durchaus schweißtreibenden Dusche musste ich auch schon los, um Tristan bei meinen Eltern abzuholen. Doch bevor ich ging, legte Nate von hinten die Arme um mich und deutete mir an die Augen zu schließen. Er strich meinen Hals entlang und ich bekam eine Gänsehaut und mein Unterleib meldete sich auch schon wieder zu Wort. Unersättlich.
„Es tut mir so leid, Baby. Das musst du mir glauben", flüsterte er an meinem Ohr.
Dann legte er etwas kaltes, weiches um meinen Hals und mit einem Klick war es geschlossen. Er nahm meine Hand und führte es zu dem weichen, sehr angenehmen Material, dann bat er mich die Augen zu öffnen und ich sah ihm durch den Spiegel direkt in seine bernsteinfarbenen Augen. Sie waren voller Reue, aber auch voller Verlangen. Mein Blick wanderte weiter zu meinem Hals und dort befand sich ein schwarzes Lederhalsband mit einem silbernen Anhänger, der aussah wie ein Schloss. Es war nicht aufdringlich. Es war schlicht und elegant und es gefiel mir.
„Danke", hauchte ich und strich über das weiche Leder, bemerkte wie Nates Augen dunkler wurden. Da fiel mir etwas ein. Etwas wovon ich mal gelesen hatte.
„Nate, ist das so ein Halsband?"
Meine Stimme zitterte, aber ich konnte nicht einordnen, ob es wegen Erregung war oder aus Angst.
„Ich habe es in so einem Laden kaufen lassen, aber soll dich nicht einengen. Ich habe so etwas auch noch nie benutzt, aber dies schien mir die einzige Möglichkeit zu sein, abzudecken was ich verursacht habe. Es bleibt dir überlassen ob du es danach weiter trägst oder nicht."
Einerseits beruhigte es mich, anderseits machte es mich etwas traurig. Denn ich hatte gelesen, dass durch das Tragen so eines Halsbandes jeder sehen konnte, das man zu jemandem gehörte. Mein Kopf schwirrte. Irgendwie war das gerade alles etwas viel für mich. Wollte ich überhaupt jemandem gehören?
„Okay. Danke. Es ist wunderschön."
Mehr konnte ich nicht sagen und Nate erwartete auch nichts, zog mich an sich und küsste mich.
Ich verabschiedete mich von ihm und fuhr zu meinen Eltern, denn es wurde Zeit Tristan abzuholen. Tristan liebte es draußen zu sein und da es trocken war, verbrachten wir den Nachmittag mit Roller fahren und ich ließ einfach meine Seele baumeln und dachte nur an die Zeit mit Tristan und an nichts anderes. An diesem Nachmittag war ich mal wieder einfach nur Mama und frei.

Als Tristan abends im Bett lag, schrieb ich Ty eine Nachricht:
*Hey Ty. Wie geht's dir? Ich bräuchte deine Hilfe. Hast du Zeit? L*
Die Antwort kam prompt. Klebten eigentlich alle an ihren Handys?
*Bin in 20 Minuten bei dir. Ty*
Okay dann mal los.
Da ich bekannt dafür war immer sofort mit der Tür ins Haus zu fallen, redete ich auch diesmal nicht um den heißen Brei als er auf meiner Couch Platz genommen hatte und wir mit Getränken versorgt waren. Ich fragte ihn direkt, was er mir zu Nates Vergangenheit in Bezug auf seinen Vater sagen konnte. Tys Reaktion war nicht wie erhofft, denn er blieb stumm. Er wiederholte sich nur immer wieder, wie eine kaputte Schallplatte, dass ich Nate fragen sollte, wenn dann müsste er mir was über seine Vergangenheit erzählen. Na prima. Das war ja jetzt eher mal so gar nicht nach meinem Geschmack verlaufen, aber was hatte ich auch erwartet? Er war schließlich sein bester Freund.
„Vielleicht solltest du dich mal mit Bob unterhalten", murmelte er kaum hörbar.
Wer war denn das? Und was hatte er mit Nates Vergangenheit zu tun?
„Vergiss es, ist mir so raus gerutscht", ruderte Ty sofort nachdem er es ausgesprochen hatte wieder zurück.
Super. Was war denn nun los? Ich war noch verwirrter als vorher, weil mir nun der Name Bob nicht mehr aus dem Kopf ging. Würde ja sicher ein Kinderspiel werden einen Bob zu finden. Sehr witzig. Ich wusste ja noch nicht mal in welcher Stadt und als Sherlock war ich definitiv nicht geeignet. Also ließ ich es erst mal ruhen und verbrachte mit Ty einen lustigen Abend und er entspannte sich auch endlich. Er war nämlich bei meiner Fragerei ganz schön angespannt gewesen.

2 Tage später ließ es mir immer noch keine Ruhe und ich rief Amy an und fragte, ob sie Zeit hätte. Sie war überrascht von mir zu hören, freute sich aber und so trafen wir uns um 14.30 Uhr in einem Café in der Stadt. Meine Eltern waren eh mit Tristan schwimmen, also hatte ich etwas Zeit.
Amy und ich verstanden uns wieder einmal gut und sie wurde mir immer sympathischer, aber auch aus ihr bekam ich nichts raus und auch sie sagte irgendetwas von einem Bob und einem Club. Hatten Ty und sie sich abgesprochen? Wollten sie mich dumm sterben lassen?
Also sah ich ein, das ich da nicht weiterkam und gab es erst mal komplett auf und verdrängte die Gedanken an seinen Vater, irgendeinen Bob und irgendeinen Club weit hinten in meinem Hirn. Da war sicher noch etwas Platz zwischen meinen anderen wirren Gedanken. Das einzige was mir also übrig blieb war für Nate da zu sein, ihn zu beruhigen, wenn die Träume ihn wieder einholten und zu hoffen, dass er sich irgendwann öffnen würde, wenn er genug vertrauen in mich gefasst hatte. Zum Glück kamen die Träume nie mehr so schlimm wieder wie das Erste Mal. Na vielleicht ruhte seine Vergangenheit...

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