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Hallo ihr Lieben,

weil ich mich über jeden Leser freue, bekommt ihr als Dankeschön auch heute ein Kapitel von mir :) Damit wünsche ich euch viel Spaß und einen schönen Sonntag.

Bis bald.
Eure Mel
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Ich wohnte mit Tristan nun schon einige Wochen bei Nate, also offiziell, auch wenn ich darauf bestand meine Wohnung noch zu behalten.
Warum hatte ich davor nur so eine Heidenangst? Wir wohnten doch schon seit dem Vorfall mit Daniel am Kindergarten bei Nate, weil ich mich in meiner Wohnung einfach nicht sicher fühlte. Sicher fühlte ich mich nur bei einer Person – Nate.
Durch seine Frage wurde es eigentlich nur offiziell, aber es hatte sich doch nicht wirklich was geändert. Außer das ich einen Nachsendeauftrag bei der Post gestellt hatte. Und trotzdem behielt ich meine Wohnung. Nate drängte mich zum Glück zu nichts. Also was machte ich mir da einen Kopf drum? Ich hatte doch genug anderes darin.
Meine Gedanken kreisten doch momentan nur um ein Thema: die bevorstehende Gerichtsverhandlung wegen des Umgangs.
Alle bestätigten mir, dass Daniel keine Chance hatte und er kein Recht mehr auf Umgang hatte, aber ich wurde dennoch von Tag zu Tag nervöser und niemand konnte mich da beruhigen. Zu viel war mit diesem Menschen in meiner Vergangenheit passiert. Immer wenn ich dachte es wäre endlich Ruhe und Frieden eingekehrt, kam der nächste Schlag. Ich würde es erst glauben, wenn das Urteil gefallen war und keine Revision eingelegt wurde. Dann würde ich eventuell glauben, dass es vorbei war.

Die Nacht vor der Verhandlung machte ich kaum ein Auge zu und dementsprechend gerädert war ich dann auch.
Nate bestand darauf Tristan mit zum Kindergarten zu bringen und dann meine Eltern abzuholen. Mir sollte es recht sein, denn ich hatte eh keine Meinung. Bei Gericht besprach meine Anwältin noch einmal den Ablauf mit mir, aber ich bekam nicht wirklich was mit. Ich wollte nur, dass es einfach vorbei war und ich mit diesem Menschen nichts mehr zu tun haben müsste. Ja ich war ihm dankbar, denn ohne ihn würde es Tristan nicht geben. Er hatte mir das größte Glück auf dieser Welt geschenkt, aber ich konnte ihm nicht alles verzeihen und durchgehen lassen. Ich weiß nicht wie ich es erklären sollte, aber ich konnte ihm einfach nicht ewig dankbar sein und nur darauf bedacht sein. Ich hasste ihn nicht. Hassen war so ein riesiges Wort und das Falsche. Denn wenn man jemanden hasste, dann hatte man Gefühle für diese Person, aber ich empfand nur Gleichgültigkeit für ihn. Er war der Erzeuger meines Sohnes, aber nicht mehr und mehr würde er auch nie werden. Durch Nate hatte ich verstanden, dass ich Daniel nie geliebt hatte. Ich mochte den Daniel mit dem ich zusammen gearbeitet hatte, der mich zum Lachen brachte - am Anfang. Wie wir auf einmal von Arbeitskollegen zu einem Paar wurden, keine Ahnung. Mochte ich da vielleicht auch nur das Verbotene? Hatte die Geheimnistuerei in der Firma mich vielleicht mehr fasziniert als der Mann selber? Ich hatte den Gedanken geliebt, dass da jemand an meiner Seite war. Ja vielleicht hatte ich auch Angst vorm Alleinsein, weil ich auch nicht mehr die Jüngste war. Aber ich konnte mit Bestimmtheit sagen, dass ich ihn nie geliebt habe. Ich habe all die Jahre an den falschen Menschen verschenkt.
Als ich ihn nach dem Vorfall im Februar nun wiedersah, stieg Übelkeit in mir auf und ich umklammerte Nates Hand. Daniel sah nicht schlecht aus und das wusste er, aber wenn man sein wahres Gesicht kannte, dann war er einer der hässlichsten Menschen für mich. Denn sein Charakter machte alles kaputt und das konnte einfach nicht ausgeglichen werden.
Von dieser Sorte Mensch gab es leider viel zu viele auf dieser Welt. Hübsches Gesicht und furchtbarer Mensch dahinter. Aber die wenigsten nahmen sich ja auch die Zeit hinter die Fassade zu blicken. Mich eingeschlossen, wie die Vergangenheit zeigte, denn ich hatte nichts besseres zu tun als auf genau so einen hereinzufallen. Dafür hätte ich mir selbst gehörig einen verpassen können - als ich damals aufwachte.
Nate lockerte meinen Griff und holte mich so aus meinen Gedanken zurück ins Hier und Jetzt. Er strich mit seinen Fingern beruhigend über meine Hand und schenkte mir ein aufrichtiges Lächeln und ich wurde tatsächlich ruhiger.
Wahrscheinlich war es von ihm auch ein bisschen Eigennutz, denn er wollte seine Hand sicher behalten, die ich sonst bestimmt zerquetscht hätte.
„Sorry", formten meine Lippen, doch er schüttelte den Kopf.
„Du brauchst dich nicht entschuldigen. Alles wird gut. Wir stehen das zusammen durch. Du bist nicht alleine. Ich werde immer an deiner Seite sein."
Er gab mir einen Kuss auf die Wange und dann schob er mich in den Gerichtssaal. Er durfte genau wie meine Eltern nicht mit, denn es war unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Mit meiner Anwältin war abgesprochen, dass ich nichts sagen musste, sondern sie für mich sprach, war auch besser so, denn meiner Stimme traute ich nicht einen Meter über den Weg. Ich hatte wirklich Glück, dass das akzeptiert wurde. Normalerweise war das nämlich nicht erlaubt.
Frau Holms vom Amt wurde angehört und mir drohte der Kragen zu platzen, denn sie nahm doch allen Ernstes Daniel in Schutz und faselte etwas von wegen Rechte des Vaters. Das konnte sie während unserer gemeinsamen, nennen wir es, Zusammenarbeit auch schon immer gut. Nur immer die Rechte des Vaters und sonst existierten für sie anscheinend keine. Die war eindeutig falsch an ihrem Platz. Auch die Frau, die bei den begleiteten Umgängen dabei war, redete ähnlich. Den Namen hatte ich verdrängt oder doch vergessen? Es machte mich wütend, dass es wieder nur um die Rechte des Vaters ging und er mit seiner Manipulation wieder was erreicht hatte. Wer stand für die Rechte meines Sohnes ein? Um ihn ging es hier schließlich und nicht um Daniel oder mich. Es ging um Tristan. Wann verstand das mal jemand?
Dann kam Cassie, Tristans Erzieherin, zu Wort und das entsprach mehr der Realität, denn da kam sein wahres Gesicht zum Vorschein, da hatte er mal die Kontrolle verloren. Genauso wie die Aussagen der Polizisten, die die nackte Realität zeigten, die alle immer schön reden wollten. Sicher wäre es von Vorteil gewesen ihn damals nach der Attacke gegen mich anzuzeigen, schoss es mir da durch den Kopf. Dann wüssten die Leute mal wie er wirklich war, aber dazu war es erstens zu spät und zweitens schämte ich mich dafür.
Meine Anwältin schilderte meine Sichtweise und ich hätte es nie und nimmer besser machen können, denn sie stand zu 100 Prozent hinter mir und Tristan. Ok sie bekam auch Geld dafür, aber der grössere Teil in mir glaubte einfach, dass sie hinter dem stand was sie tat.
Dann kam auch Daniel zu Wort und der fing doch ernsthaft an auf die Tränendrüse zu drücken. Zu dem Zeitpunkt war ich einem Lachanfall sehr nah.
Zum Glück gab es eine 30 minütige Pause, da die Richterin und ihr Gefolge sich zur Beratung zurückzogen. Keine Minute länger und ich wäre geplatzt, ob jetzt vor Wut oder vor Lachen sei dahingestellt.
Wieder redeten alle beruhigend auf mich ein und Nate strich immer wieder über meinen Rücken. Im Augenwinkel sah ich Daniel mit seinem Anwalt sprechen. Er war alleine da ohne seine Familie, aber wahrscheinlich wusste seine Familie noch nicht mal von dem ganzen Chaos. Er musste ja weiterhin den Schein wahren und mich als die Böse darstellen. Sollte mir auch egal sein. Ich hatte meine Familie auf meiner Seite und meinen Mann. Ich war nicht alleine. Ich konnte lieben.

Einerseits verging die Pause quälend langsam, und andererseits viel zu schnell. Die Stunde der Wahrheit war gekommen. Ich wischte mir immer wieder meine schweißnassen Hände an meiner schwarzen Hose ab. Mein Herz rast unaufhörlich.
Die Urteilsverkündung bekam ich nur wie durch einen Nebel mit:
„...laut Paragraph...Gefährdung Kindeswohl...
Umgang...abgelehnt...unbestimmte Zeit...6 Wochen...Einspruch...Sitzung geschlossen."
Ich bekam gar nicht mit. Nicht wie wir den Saal verließen, noch wie meine Anwältin Nate und meinen Eltern alles schilderte oder wie wir  zu meinen Eltern fuhren.
Es war alles wie in Trance.
Erst als ich Tristan abends ins Bett gebracht hatte und mich unter die Dusche stellte, das Wasser beruhigend auf mich prasselte, kam ich in der Realität an. Fast 3 ½ Jahre Kampf fielen von mir ab und wurden in den Abfluss gespült. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf, bemerkte auch erst nicht wie Nate sich über mich beugte, das Wasser abstellte und mich in ein Handtuch wickelte. Er zog mich auf seinen Schoß und hielt mich fest. Wann war ich denn auf dem Boden der Dusche angekommen?
„Es ist vorbei, Baby. Alles wird gut. Er wird dir und Tristan nicht mehr zu nahe kommen. Er hat keine Chance mehr. Von ihm wird sicher nichts mehr kommen."
Hoffentlich hatte er recht...
Langsam strich er über meinen Rücken und fing an Küsse auf meinen Schultern und meinem Schlüsselbein zu verteilen. Mein Unterleib war sofort wieder hellwach und vor allem hellauf begeistert.
Nate zog mich nach einer Ewigkeit auf die Füße und streifte mir das Handtuch ab, vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge und ich knöpfte ihm sein mittlerweile feuchtes Hemd auf und ließ es zu Boden fallen. Seine Hose folgte sofort danach und er drückte mich an sich, so dass ich seine Härte an meinem Bauch spüren konnte. Ich klammerte mich in seinem Nacken fest und küsste ihn als wäre ich am Verhungern. Irgendwie war ich das auch.
Er hob mich hoch und trug mich ins Schlafzimmer, legte mich wie etwas Zerbrechliches aufs Bett und übersäte meinen Oberkörper mit 1.000 Küssen.
Seine Beine schoben meine auseinander und als sein Mund meinen fand, schob er sich ganz langsam in mich. Er war so groß und dehnte mich langsam mit kreisenden Bewegungen, begann mich auszufüllen.
Mir stockte der Atem. Es waren wieder so viele Empfindungen, die auf mich einprasselten, das ich nicht wusste wohin damit. Also schickte mein Hirn wieder Tränen.
Solchen Sex hatten wir noch nie, hatte ich noch nie. Er war so anders als alles was ich davor erlebt hatte, so viel intensiver. Seine Stöße wurden schneller und ich zog mich immer mehr um ihn zusammen. Als seine Hand zwischen uns wanderte und er anfing meine Perle zu stimulieren, war es um mich geschehen. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten, bäumte mich unter ihm auf und stieß keuchend seinen Namen hervor als der Orkan über mich hereinbrach. Nate beschleunigte sein Tempo und folgte mir kurze Zeit später, ergoss sich heiß in mir und ließ sich auf mich fallen.
„Wow. Baby, so etwas habe ich noch nie erlebt", brach Nate die Stille als unser Atem sich beruhigt hatte. Mein Körper wurde mit einer Gänsehaut überzogen, weil es mir etwas Angst machte, da ich genau das doch auch gedacht hatte. Waren wir tatsächlich Seelenverwandte? Gab es so etwas wirklich?

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