End or beginning? Trust me ✔ #LeseLiebe18

* 10 **

Ich schrieb Tyson und traf mich einen Tag später mit ihm und redete nicht lange um den heißen Brei herum. Warum auch? Brachte doch keinem was.
"Nate war bei dir. Habe ich Recht", giftete er mich an. Okay er hatte es schlechter aufgenommen als erwartet.
So hatte ich ihn noch nie erlebt. Er machte mir Angst als er mein Handgelenk packte, weil ich nicht antwortete.
Sofort schossen mir die Worte von Nate in den Kopf: Er ist nicht der für den er sich ausgibt.
"Leyla, antworte mir", knurrte er und ich nickte.
"Aber das hat damit gar nichts zu tun."
"Nein? Ich denke mal er hat dir erzählt, dass ich nicht der bin der ich vorgebe zu sein. Da hat Nate wohl nicht ganz unrecht. Ich mag dich echt, aber du bist nicht so wirklich mein Typ. Ich bevorzuge doch jemanden mit weniger Kampfgeist."
Ich verstand nur Bahnhof und wusste nicht was ich darauf antworten sollte.
Brauchte ich mir auch keine Gedanken drüber zu machen, denn Ty sprach schon weiter:
"So läuft das bei uns immer ab. Wenn einer von uns eine Frau toll findet, dann wird sie erst einmal auf Herz und Nieren von dem anderen unter die Lupe genommen. In dem Fall war ich der, nennen wir es Liebe und Nate war halt Nate und besorgt, oh das war er wirklich. Du hattest den kleinen Test schon lange bestanden."
Ty grinste und mir fiel alles aus dem Gesicht. Das konnte unmöglich sein Ernst sein? Wo war die versteckte Kamera?
"Ist das gerade dein Ernst", fragte ich ihn mit zitternder Stimme. Keine Angst die Stimme zitterte eher vor Wut.
Als Ty nickte wäre ich am liebsten auf ihn los gegangen.
"Wie krank seid ihr denn bitte? Was fällt euch eigentlich ein? Ihr verfickten Arschlöcher."
Ich war außer mir vor Wut, weil ich so verarscht wurde und schlug auf Tys Oberkörper ein und fluchte wie ein Rohrspatz. Meine Schläge schienen ihm nicht wirklich etwas auszumachen, nur ein oder zweimal keuchte er auf, weil ich wohl doch mal eine richtige Stelle erwischt hatte. Wo war ich da nur rein geraten?
Womit hatte ich so einen Blödsinn eigentlich verdient?
Irgendwann wurden meine Schläge weniger und Ty schlang seine Arme um mich und versuchte mich zu beruhigen. Da kam aber die Wut wieder. Einen Teufel wollte ich. Ich fing wieder an zu schreien und zu fauchen, aber Ty schien das nicht im Geringsten zu beeindrucken. Statt mich loszulassen, damit ich ihn rausschmeißen konnte, um ihn Bekanntschaft mit meiner Tür machen zu lassen: Nase Tür - Tür Nase - gebrochen, ein verlockender Gedanke. Okay sorry ich war kurz vom Weg abgekommen.
Statt mich also loszulassen, hatte der Trottel nichts besseres vor als mich hochzuheben und unter die Dusche zu stellen. In dem Moment wünschte ich mir, dass ich an die 100 kg gewogen hätte.
So in meinem Wahn vertieft, verstand ich im ersten Moment auch nicht was er vorhatte. Das wurde mir aber schlagartig klar als das kalte Wasser über meinen Kopf hereinbrach und meine Klamotten durchnässte.
"Wenn du dich beruhigt hast, dann stelle ich das Wasser ab, vorher nicht."
Ty lehnte grinsend an der Duschkabine und somit dauerte es bis ich meine Wut unter Kontrolle hatte. Sein Anblick half mir nämlich nicht wirklich dabei.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit und ich war mir ziemlich sicher, dass ich schon blau angelaufen war,  aber dann konnte er das Wasser wirklich abstellen und ich schälte mich aus meinen Klamotten. Es stellte sich als schwieriger raus als gedacht. Ein Grund mehr nie mit Klamotten schwimmen zu gehen oder länger im Regen zu bleiben - mit dem Einen versteht sich. Ja davon träumte doch wohl jeder mal. Ich ab dem Zeitpunkt nicht mehr.
Ich wickelte mich in ein Handtuch und taperte dann ins Wohnzimmer und schmiss mich mit meiner Decke auf die Couch. Ty wartete dort seelenruhig und reichte mir einen Tee. Die Situation war schon wieder so absurd, dass ich kurz vor einem Lachflash stand. Das konnte ich aber nicht bringen, schließlich war ich sauer, sehr sauer. Also rief ich meinen inneren Stimmen zu: "Sammelt euch und Ruhe jetzt. Wir sind immer noch verdammt sauer."
Und widmete mich meinem Tee.
"Leyla, es tut mir wirklich leid. Uns war klar, dass wir irgendwann mal an die Falsche geraten würden. Bis jetzt hat es eigentlich immer funktioniert, denn keine hatte bis jetzt weder bei mir noch bei Nate den Test bestanden. Doch du warst von Anfang an ein anderes Kaliber. Du bist mir wichtig geworden und ich wollte dich nicht verletzen. Glaub mir bitte. Die Küsse haben mir sehr wohl etwas bedeutet, aber ich bin nicht derjenige, der dich auf Dauer zähmen kann. Du hast einfach zu viel Temperament und einen zu großen Dickkopf. Das ist nicht böse gemeint, aber es ist definitiv nichts für mich. Da bist du bei Nate eher an der richtigen Adresse, aber genau da gehörst du auch hin."
Ty klang zerknirscht, geschieht ihm Recht.
"Aber wofür das ganze Theater?"
"Die meisten Frauen wollen unser Geld. Das ist Punkt 1. Punkt 2: viele sind nicht treu. Sie sind außerdem nicht ehrlich, verbiegen sich und sind in Wirklichkeit jemand ganz anderes. Haben wir alles schon zur Genüge gehabt. Deswegen haben wir das ja überhaupt ins Leben gerufen."
"Aber bei treu bin ich doch dann auch durchgefallen."
"Nein. Wieso?"
"Ich habe euch beide geküsst", erwiderte ich etwas zerknirscht. Warum eigentlich?
"Da war das schon alles lange erledigt. Außerdem warst du mit keinem von uns zusammen. Alles gut. Ich kann mich nur immer und immer wieder entschuldigen. Ich mag dich wirklich Leyla und ich würde wirklich gerne mit dir befreundet sein, aber könnte es verstehen wenn du mich nicht mehr sehen willst."
Stille. Das war echt viel Input für mich.
Einerseits war ich mehr als wütend wegen des Blödsinns, aber anderseits konnte ich es irgendwie verstehen. Schon wieder redeten meine inneren Stimmen wild durcheinander und am liebsten hätte ich laut STOPP geschrien, hielt es aber doch für sehr unpassend. Also schluckte ich es herunter. Durch die ganzen Diskussionen mit meinen Stimmen hatte ich Ty gar nicht geantwortet, fiel mir prompt ein als er mich flehend ansah.
"Bist du sehr sauer? Leyla, jetzt sag doch mal was dazu."
Der klang echt am Boden, aber ich ließ ihn noch ein wenig zappeln und scheuchte ihn erstmal aus meiner Wohnung. Das musste ich mir doch erstmal bei einem Gläschen Hugo durch den Kopf gehen lassen.

Drei Tage ließ ich ihn schmoren. Drei Tage voller Nachrichten von ihm und auch von Nate, dem Ty anscheinend gesteckt hatte, dass ihr kleiner Test aufgeflogen war.

Nach drei Tagen schrieb ich Ty:
*Lass uns treffen. Morgen 14 Uhr am Büro.L*
Die Antwort kam prompt und war auch sehr lang *OK*
Wenn es keine Flatrates geben würde, müssten Männer dann ihre Nachrichten pro Buchstabe bezahlen? Das würde einiges erklären.
Als ich Ty am nächsten Tag erblickte, sah er sichtlich nervös aus und ich musste grinsen. Es fehlte jede Spur von dem strahlenden, mächtigen Model. Beinah hätte ich ihn gefragt, wo er denn Ty gelassen hätte.
"Hey Leyla", begrüßte er mich kleinlaut.
Mein Grinsen wurde immer breiter und ich fiel ihm um den Hals und beschloss ihn zu erlösen. Man der sah ja echt grauenhaft aus. Das passte gar nicht zu ihm.
"Hey Ty. Keine Sorge. Ich bin nicht mehr sauer auf dich. Aber du schuldest mir was."
Ty grinste übers ganze Gesicht und die Erleichterung konnte man sehr gut darin ablesen.
"Alles was du willst."
Ui das war ein Fehler von ihm und ging irgendwie einfacher als ich gedacht hatte.
Mein Kopf hatte die letzten Tage nämlich an einem kleinen Plan rumgebastelt.
"Du hilfst mir Nate zu verarschen", platzte es fröhlich aus mir heraus und Ty riss die Augen auf.
"Scheiße Leyla. Das kann ich nicht bringen."
"Hast du etwas Angst vor ihm? Wie du willst. Dann schönes Leben."
Damit drehte ich mich um und ging zu meinem Auto.
Ich hörte Tyson fluchen. Nicht mehr lange und er würde einknicken.

3
...

2
...

1
...

Gewonnen

"Ach scheiße Leyla. Wenn ich dich nicht so mögen würde... Okay. Ich mach's. Wobei soll ich dir helfen? Das wird mein Todesurteil."
Ha was hatte ich gesagt? "Na dann mal los", schrie und applaudierte das kleine Teufelchen in mir.
Ich erläuterte Ty meinen Plan und er war nicht ganz so begeistert wie ich, aber das war mir egal. Es würde seinen Zweck erfüllen.
Da musste er jetzt durch, schließlich hatten sie mich beide wie Ware behandelt.
Zähneknirschend willigte Ty ein.
Ich klatschte in die Hände. Das würde ein Spaß...

☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆
Hallo ihr Lieben,

es ist wieder so weit. Na was sagt ihr zu dem Kapitel? Wie meint ihr sieht die Rache aus?

ich wünsche euch noch eine schöne Woche und bis Sonntag,
Mel