Kapitel 6

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Ich schubste Ian sofort von mir weg. Der aber sah mich total überrascht an. Ich zeigte mit meinem Blick auf die Tür. Er sah dort hin und grinste. Olivia sah uns immer noch schockiert an.

„Olivia, ähm... kann ich...kann ich was für dich tun?" Mir war das schrecklich peinlich, weil ich ihr zuvor gesagt hatte, dass da nichts zwischen uns läuft.

„Ich wollte dir deinen Terminkalender geben, den hast du in deinem Büro vergessen." Sie gab mir den Kalender und grinste schelmisch.

Ertappt.

Ich bedankte mich bei ihr und drückte noch einmal auf den Knopf.

Bloß weg von hier!

Ian hatte sich schon aus dem Staub gemacht.

Langsam dämmerte mir, was gerade passiert ist. Ich habe mich einfach zu sehr von meinen Gefühlen leiten lassen. In Zukunft sollte ich das vermeiden. Aber seine Lippen haben sich so wundervoll an meiner Haut angefühlt. Sie waren so warm und so zärtlich. Und wie er mich gehalten hat, so eng an sich gedrückt, als würde er mich niemals loslassen wollen.

Schluss damit, ermahnte ich mich. Ich höre mich ja schon fast wie ein Teenager an. Ich schüttelte meinen Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können.

Unten angekommen holte ich meine Autoschlüssel und ging zu meinem Auto.

Was soll ich heute machen? Es ist alles erledigt, was erledigt werden muss.

Einkaufen wäre nicht schlecht, da ich kaum noch etwas zum Essen da habe. Zuhause angekommen, nahm ich meinen Einkaufskorb und sah nach, was ich brauchte. Ich schrieb alles auf, damit ich es nicht vergesse.

Zuerst fuhr ich in den 'Pioneer Supermarket' in der Columbus Ave. Es war gar nicht so weit weg von mir, dennoch fuhr ich mit dem Wagen. Es kann ja sein, dass ich doch zu viel kaufe. Diese Macke habe ich leider.

Ich parkte meinen Wagen, nahm meinen Korb und betrat den Laden. Nachdem ich alles, was ich brauchte, zusammen hatte, ging ich zur Kasse.

Die eingekauften Sachen verstaute ich im Kofferraum. Jetzt brauchte ich Schokolade und dafür musste ich zu 'Jacques Torres Chocolate'. Der Laden befindet sich nur 10 Minuten von hier entfernt.

Dort angekommen, holte ich mir meine Lieblings-Schokolade, einmal die 'Hot Chocolate Combo' und 'Chocolate Chip Cookies', diese kosten zwar mehr, aber es war auch die leckerste Schokolade weit und breit. Ich habe eine Schwäche für Schokolade.

Als ich mir sicher war, dass ich alles hatte, fuhr ich wieder zurück nach Hause und brachte die Einkäufe nach oben. Oben angekommen war ich aus der Puste, obwohl ich die Einkäufe nur in den Fahrstuhl getragen habe.

Ein bisschen weniger Essen und mehr Sport treiben, wäre nicht schlecht.

Ich verstaute die Einkäufe an ihre richtigen Plätze und ging ins Schlafzimmer.

Ich zog mir eine Funktionshose und dazu ein schwarzes Tank Top an.

Als ich dabei war, meine Schuhe anzuziehen, klingelte mein Handy, ich nahm es von der Kommode und sah die Nummer von Ian, mein Herzschlag verdoppelte sich schlagartig. Sollte ich rangehen? Einerseits wollte ich, aber andererseits schämte ich mich. Als es immer noch läutete, nahm ich den Anruf schlussendlich doch an jedoch legte Ian auf.
Sollte ich ihn vielleicht zurück rufen? Oder lieber nicht, wenn es wichtig ist, wird nochmal durchklingen.

Ich schloss meine Kopfhörer an mein Handy, wählte ein Lied, was mir die Power zum Joggen gab, nahm die Schlüssel, legte sie unter die Fußmatte und fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten. Die Treppen wollte ich nicht nehmen, denn fünf Stockwerke würde ich nicht so leicht schaffen, sonst wäre ja meine ganze Power dahin.

Amira Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt