Kapitel 10

218 22 0
                                    




Wir saßen still an unserem Tisch, die Stimmung zwischen uns war bedrückt, ich konnte es förmlich spüren. Nachdem er meine Wange zu küssen bekam, seufzte er genervt auf. Ich hatte ihm schon wieder nicht erlaubt mich zu küssen.

Nach dem Tanz sind wir direkt an unseren Tisch gegangen und saßen still beieinander.

„Ian, es wird langsam dunkel, wollen wir losgehen?" Er sah mich eine Weile still an, doch dann stand er auf und kam auf mich zu. Er reichte mir seine Hand, die ich allzu gern annahm. Durch diese Geste zeigte er mir, dass er durch mein Verhalten auf der Tanzfläche nicht geknickt war. Eine Last fiel von meinen Schultern.

„Bevor wir gehen, können wir noch ein wenig spazieren oder wird das zu spät für dich?", wenn er so süß fragt, da kann ich auch nicht anders. Wir spazierten am See entlang, welche sich in der Nähe des Restaurants befand.

Es war sehr schön mit ihm unter dem Sternenhimmel, da ich leider nur eine dünne Strickjacke bei mir hatte und es ziemlich kalt war, fror ich. Anscheinend merkte er es, denn er zog seine Jacke aus und legte sie mir über die Schultern. Sein unglaublicher Duft umhüllte mich.

„Nein, Ian. Das ist viel zu kalt hier draußen, du wirst dich erkälten." Zwar wollte ich die Jacke nicht zurück geben aber ihm war bestimmt auch kalt.

„Lieber riskiere ich es krank zu werden, statt, dass du dich erkältest." Ich konnte einfach nicht fassen, was für ein toller Mensch er ist, er macht sich Sorgen um andere aber nicht um sich.

Irgendwann blieben wir in der Nähe einer Laterne stehen und sahen auf den kleinen See, welcher durch das Licht, welches darauf schien, schimmerte. Ich sah nach oben und sah mir die Sterne an, einer schöner als der andere. Sie leuchteten unterschiedlich hell.

Ich drehte mein Gesicht weg direkt in seins. Er sah ebenso in den Sternenhimmel, als er jedoch merkte, dass ich ihn beobachtete, blickte er mich an. Ich sah, dass ihm kalt war, da er ein wenig zitterte.

„Ian, du frierst schon. Hier nimm deine Jacke." Ich zog seine Jacke aus und wollte sie ihm geben, als er sie mir jedoch mit einem strengen Blick wieder über die Schultern legte.

„Mir ist nicht kalt, mach dir keine Sorgen um mich." - „Na, so sieht es nicht aus. Komm nimm sie jetzt." Doch er lehnte es strikt ab.

„Wenn du so sehr möchtest, dass ich nicht friere, kann ich dann was ausprobieren?", fragte er.

Ich bejahte dies mit einem mulmigen Gefühl. Er kam auf mich zu und öffnete seine Arme und zog mich in seine Arme. Sofort wurde mir heiß, mein Ohr lag genau auf der perfekten Stelle.
Auf seinem Herz.
Ich konnte hören wie schnell sein Herz schlug, es hatte denselben Takt wie meines, wenn ich in seiner Nähe bin.

Ich genoss den Moment in vollen Zügen. Es war das zweite Mal, dass wir uns so nah waren. Nein, quatsch eher zum dritten Mal. Das eine war, als wir im Fahrstuhl waren, das zweite Mal war, als ich krank war, und wir in meinem Bett eingeschlafen sind und das dritte Mal ist es mit ihm hier in der freien Natur. Ich hörte den Klang seines Herzens und auf eine Art und Weise waren diese Klänge sehr beruhigend, sodass die Müdigkeit mich überkam.

Dennoch versuchte ich die Müdigkeit von mir zu kriegen, jedoch ging es nicht so leicht und ich gähnte herzhaft an seiner Brust. Seine Brust war einfach zu kuschelig, um darauf nicht müde zu werden. „Da ist wohl jemand müde", gab er leicht belustigt von sich. Ich war so müde, dass ich außer einem 'Hmm' nichts mehr aus meinem Mund heraus bekam.

Er wollte sich von mir befreien, aber ich wollte noch nicht gehen, deswegen schlang ich meine Arme um seine Taille und ließ ihn nicht los. Mittlerweile war es dann doch soweit, dass ich nicht anders konnte als meine Augen zu schließen. Das letzte, was ich noch mit bekam, war, dass ich hoch gehoben wurde.

Amira Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt