Kapitel 13

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Ich zog eine Augenbraue hoch.

„Was suchst du denn hier?" – „Ich war bei meinem Schatz, Ian." Sie lächelte boshaft.

„Hm, nur schade, dass 'dein Schatz' mir gestern seine Liebe gestanden hat." Dabei kreuzte ich meine Arme und sah sie triumphierend an.

Sofort wurde aus ihrem Lächeln ein wütendes Gesicht. Sie kam auf mich zu.

„Glaub ja nicht, dass du so leicht davonkommen wirst." Ich baute mich vor ihr auf.

„Du, kleines Kind willst mir drohen? Pass lieber auf, was du sagst. Ein Anruf und du bist von der Bildfläche weg." Ich drückte sie mit der rechten Hand zur Seite und betrat den Flur von Ians Appartement.

„Merk dir meine Worte!", schrie sie mir hysterisch hinterher. Diese Frau war doch nicht mehr normal. Kopfschüttelnd ging ich die Treppen hoch zu Ian, seine Tür war schon offen. Ich betrat seine Wohnung und musste erstmal schlucken. Es sah alles wunderschön aus, das kann er niemals selber eingerichtet haben.

„Na, satt gesehen?", fragte er mich. Peinlich berührt schaute ich in eine andere Richtung. Daraufhin brach er in Gelächter aus. „Das wird sich niemals bei dir ändern, oder?"

„Was?", fragte ich ihn mit zusammen gezogenen Augenbrauen.

„Die Röte in deinem Gesicht." Daraufhin schlug ich ihm gegen den Ellenbogen.

„Andere Mädchen würden einen jetzt umarmen und sagen 'Klar, kann ich das ändern.' " – „Dann geh doch zu den anderen Mädchen, wenn sie dir mehr gefallen." – „Aber ich will nur dich, meine Schönheit." Darauf wusste ich nichts zu sagen. Plötzlich fiel mir ein, dass er, als ich seine Wohnung betrat mit freiem Oberkörper, rumlief.

„Du, sag mal Ian. Ich habe vorhin Catherine aus deinem Appartement raus laufen sehen." Ich beobachtete ihn skeptisch. „Sie war mal wieder bei mir und meinte, dass ich Unterlagen in der Firma vergessen habe." – „Konnte sie sie dir nicht in der Firma geben?" Er fuhr sich durch die Haare.

„Wird das hier ein Verhör? Amira, sie war bei mir, weil sie sich mal zum wiederholten Male an mich ran gemacht hat. Aber das Mädchen will nicht verstehen, dass sie Geschichte ist."

„Ne, wird kein Verhör. Und warum hast du nur ein Handtuch um deine Hüften?" Ich wusste gar nicht, warum er sich so benahm, schließlich hatte ich ein Recht darauf, zu wissen, was sie hier tat.

„Weil ich aus der Dusche kam", fuhr er mich genervt an. Ich zuckte vor Schreck zusammen, was ihm nicht entging. Er streckte eine Hand nach mir aus und machte einen Schritt auf mich zu, schnell ging ich einen Schritt zurück.

„Hab ich dir gerade etwa einen Schrecken eingejagt? " fragte er stirnrunzelnd.

Ich rührte mich nicht und sprach genauso wenig. „Wie dem auch sei, warum bist du zu mir gekommen?", fragte er völlig gelangweilt. Wie bitte? Warum benahm er sich mir gegenüber so komisch? War ich doch eine Eintagsfliege für ihn? „Ich wollte dir dein Handy bringen, wusste ja nicht, dass du keine Lust auf mich hast!"

Ich knallte sein Handy auf den Tisch und lief die Treppen runter. Ich hörte, wie Ian mir hinterher schrie. Draußen angekommen fuhr ein Taxi an mir vorbei, schnell pfiff ich, dieser hielt mit Vollbremsung nur 10m von mir entfernt. Ich stieg in den Wagen ein und genau in diesem Moment kam Ian nach draußen. Der Taxifahrer fuhr mich zu meiner Straße, dort gab ich ihm das Geld und stieg aus.

Zuhause angekommen warf ich mich wieder ins Bett, da mir die Kraft fehlte irgendetwas zu machen. Da war es doch gut, dass ich krankgeschrieben war. Aber leider dauert dieser kleine Urlaub nur noch zwei Tage, dann muss ich wieder zur Arbeit und die Visage von Catherine ertragen.

Amira Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt