Kapitel 21

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Am nächsten Morgen wachte ich gegen 9 Uhr auf. Ich konnte meine Füße kaum bewegen, so sehr taten sie weh.

Meine Gedanken schweiften zur letzten Nacht zurück und mein Herz zog sich bei dem Bild von Arzu und Ian zusammen. Und dass er nichts dagegen unternommen hat, machte mich rasend vor Wut. Er weiß ganz genau, dass ich es hasse, wenn irgendein weibliches Wesen sich ihm nähert. Und dennoch hat er ihre Nähe zugelassen.

Wie dreist ist eigentlich Arzu, sich wie ein billiges Etwas an Ian heranzumachen und ihn ihren Eltern vorzustellen. Allein der Gedanke brachte mich dazu, meine Wut herauszuschreien. Aber das konnte ich leider nicht, da die beiden noch am Schlafen waren. Aber still im Bett liegen, konnte ich auch nicht.

So schlüpfte ich unter der Decke hervor und krabbelte ans Bettende, ich zog mir meinen Bademantel an und begab mich ins Badezimmer. Dies war aber leichter gesagt als getan, denn meine Fußschmerzen machten meinen normalen Gang zum Pinguingang.

Im Bad nahm ich eine heiße Dusche. Danach stellte ich mich vor den Spiegel und wusch mir die Zähne, wieder kam mir das Bild von den beiden vor die Augen. Aus Wut drückte ich die Zahnbürste gegen meine Zähne und schrubbte, was das Zeug hielt. Bis ich einen metallischen Geschmack wahrnahm, ich spülte meinen Mund aus und sah das ganze Blut.

Ich trocknete mein Gesicht mit dem Handtuch ab und sah mich im Spiegel an, ich hatte ein wenig abgenommen. Meine Wangenknochen stachen, wie noch nie zuvor, heraus. Das sah wirklich nicht schön aus.

Da ist es doch klar, dass Arzu Ian mehr gefällt. Sie hat Kurven an den richtigen Stellen, ihr Gesicht glich dem einem Engel und ihre Lippen vollendeten ihre Schönheit.

„Verflucht seist du Arzu!", schrie ich laut heraus und warf meine Zahnbürste gegen den Spiegel.

„Amira?", fragte Nikki. „Ist alles in Ordnung bei dir?", rief sie besorgt.

„Ähm ja, alles gut", log ich.

Ich klatschte mir eine volle Ladung kaltes Wasser ins Gesicht und versuchte mich zu beruhigen. Als dies auch geklappt hat, verließ ich das Badezimmer. Und wie jeden Morgen führte mich mein Weg in die Küche, direkt zur Kaffeemaschine.

In der Küche fand ich die Mädels vor.

„Morgen", begrüßte ich sie. „Morgen, Amira", begrüßten sie mich synchron. Ich nahm meinen Kaffee und setzte mich zu ihnen.

„Wie geht's dir?", fragte mich Olivia vorsichtig.

„Es ging mir schon mal besser, mein Geburtstag hatte so schön begonnen, aber es gibt ja solche Menschen wie Arzu, die einem alles versauen müssen. Mein Gott, ich kann nicht verstehen, wie sie sich so krass an ihn rangemacht hat, obwohl sie weiß, dass er vergeben ist. Und Ian, von ihm brauche ich gar nicht anfangen. Statt dass er sie auf Abstand hält, lässt er ihre Nähe zu. Ich könnte ausrasten", redete ich mich in Rage.

Nikki beobachtete mich mit hoch gezogener Augenbraue.

„Du rastest schon aus, mein Spatz!", sagte sie plump aus. Und da sie recht hatte, fing ich mich wieder.

Nach dem Frühstück deckten wir den Tisch ab und setzten uns ins Wohnzimmer.

„Und Mädels, was sollen wir heute machen?", fragte ich sie.

„Ich bin dafür, dass wir uns einen entspannten Tag machen, mit Wellness und allem, was dazu gehört." sprach Olivia

„Die Idee gefällt mir, lass uns zu 'Sashaa Wellness Day Spa' gehen. Ich habe gehört, die sollen wirklich ausgezeichnet sein."

Wir zogen uns legere Kleidung an und packten unsere Taschen. Ich schloss die Wohnung ab und wir fuhren mit dem Fahrstuhl runter. Vor meinem Appartement stand mein niegelnagelneues Auto, wie hypnotisiert ging ich auf den Wagen zu.

Amira Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt