Kapitel 17

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Ian ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Aus diesem Grund stand die Antwort für mich fest.

„Ian, das wird anders laufen. Ich habe dir von meinem Traum erzählt, ich will mich wirklich ändern. Wir kommen nicht dran vorbei, enthaltsam zu leben." Ich sah ihm dabei tief in die Augen.

„Wenn es nur das ist, dann schaffen wir das!", sprach er voller Euphorie. Dieser Mann war ja guter Dinge. Wie sollte ich das nur ohne seine Nähe schaffen? Fällt mir ja jetzt schon schwer, mich nicht auf ihn zu stürzen.

Aber ich wollte mich ändern, das heißt: zusammenreißen!

„Liebling?" Bei dem Wort horchte ich sofort auf. Seit langer Zeit hatte er mich wieder so genannt. Ich konnte förmlich spüren, wie mein Herz wieder anfing zu blühen.

„Du fehlst mir", hauchte er leise.

Ich strich über sein schönes Gesicht. Er ergriff meine Hand, führte sie zu seinem Mund und küsste jeden einzelnen Finger.

Ich kicherte. „Aber die Krankenschwester mit den XXXL- Brüsten ist doch hier. Sie wird dir bestimmt in jeder Situation helfen, sie ist ganz wild drauf."

„Oh Gott, hör auf, Amira! Heute Morgen kam sie wieder an. Sie wollte den Verband an meinem Arm wechseln und hat mich gefragt, ob ich eine Massage will und ihr Kittel stand so weit offen, dass ich dachte, gleich fliegen sie mir entgegen." Meine Laune war nun im Eimer.

Zuerst sah ich ihn an, als würde er sinnlosen Stuss von sich geben, aber sein Blick sprach Bände.

Wie kann eine Person nur so unglaublich dreist sein?

Da es schon abends war, würde die Krankenschwester gleich mit dem Essen kommen.

„Ian, spiel gleich mit!", forderte ich ihn auf. „Wobei?", fragte er ahnungslos. Wie aufs Stichwort klopfte es an der Tür, sofort nahm ich seine Hand und legte sie auf meinen Bauch.

„Ach Liebling, ich freue mich so sehr auf unser Baby." Ich sah ihn verträumt an. Ian schaute mich nur völlig verdattert an.

Um dem Gesagten noch die Krönung zu verleihen, beugte ich mich zu ihm runter und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Ich entfernte mich von ihm, aber Ian dachte gar nicht daran, mich freizugeben. Er packte mich am Kopf und zog mich wieder zu sich. Gleich darauf landeten seine wunderschönen, weichen Lippen auf meinen. Meine Hände stütze ich an seiner Brust ab. Ich konnte hören, dass sein Herz genauso schnell schlug wie meins.

Plötzlich räusperte sich eine Person. Ian ließ meinen Kopf los, ich wendete mein Gesicht in Richtung der Krankenschwester.

„Mr. Velasco ist noch nicht ganz ausgeruht. Sie können ihre Aktivitäten ein anderes Mal vollziehen." Ihre Augen sprühten Funken. Ich wusste ganz genau, dass ihr unser Kuss völlig auf den Zeiger ging.

„Das sagen ausgerechnet Sie?", fragte ich sie mutwillig.

„Ja, das sage ich. Ich kann natürlich auch den Oberarzt rufen und sagen, dass Sie Mr. Velasco keine Ruhe gönnen." Sie grinste mich boshaft an, es sollte wohl einschüchternd wirken.

„Wer sind Sie denn schon, dass Sie sich so eine ignorante Show erlauben? Ian, ist mein Mann. Also halten Sie sich gefälligst fern von ihm. Sollte ich Sie noch einmal in seiner Nähe sehen, werde ich dafür sorgen, dass Sie sofort gekündigt werden. Ich hoffe, ich habe mich klar und deutlich ausgedrückt!" Ich sprach die Sätze mit aller Härte, was erlaubte sie sich eigentlich? Arrogant sah sie mich an, drehte sich um und verließ das Zimmer.

„Du bist eifersüchtig", stellte er freudig fest.

Ich drehte mich herum, da es mir doch sehr peinlich war, bei meinem Eifersuchtsanfall erwischt worden zu sein. Doch er griff nach mir und zog mich zu sich.

Amira Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt