Kapitel 12

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Wo war ich? Ich hörte Stimmen, doch ich konnte meine Augen nicht öffnen.

„Wieso wacht sie denn nicht auf?", hörte ich jemanden fragen. Ian? War das seine Stimme? Ich konnte es nicht hunderprozentig zuordnen.

„Sie hatte einen schweren Autounfall, sie hat eine schwere Gehirnerschütterung davon getragen, gebrochene Rippen und unzählige Prellungen am Körper. Das dauert, bis der Körper sich davon erholt hat." Mehr konnte ich nicht verstehen, denn ich sah wieder Sternchen und fiel in ein schwarzes Loch...

Langsam konnte ich wieder Stimmen hören. Dieses Mal waren es, glaube ich, Ziya und Ian, die sich stritten.

„Wieso bist du hier? Deinetwegen ist doch das Ganze passiert!" Das war eindeutig ein schreiender Ziya.

„Wieso meinetwegen? Ich liebe sie und konnte es ihr nicht sagen!" – „Wenn du sie lieben würdest, würdest du dich nicht so kindisch verhalten!" - „Sie ist..." Schon wieder fiel ich ein schwarzes Loch...

Aber eins hatte ich verstanden und zwar, dass er mich liebt!

Irgendwann war mein Körper in der Lage sich zu bewegen, somit auch meine Augen. Ich öffnete ganz langsam meine Lieder, als das helle Licht mich blendete. Ich sah durch die Gegend, als mein wiederkehrendes Bewusstsein mir klarmachte, dass ich einen Unfall hatte.

Einen schweren Unfall.

Ich spürte jeden meiner Knochen und ich zuckte vor Schmerz zusammen. Meine Nase kribbelte, ich wollte sie kratzen, als ich jedoch einen Druck an der Hand spürte, mein Blick glitt an meinem Arm entlang und ich entdeckte Ians Arm auf meinem und seinen Kopf darauf.

„Ian", kam es leise von mir. Meine Stimme war ein Hauch von nichts.

Er war hier. Bei mir.

Sein Kopf lag auf meinem Arm und dieser schmerzte so fürchterlich.

Ich versuchte meine Hand so gut, wie es ging, zu bewegen, es war aber leichter gesagt, als getan! Doch durch meine Bewegung wurde er aufgeweckt und sah sich irritiert um.

„Amira? Amira bist du wirklich wach?", fragte er glücklich. Ich lächelte ihn zaghaft an. Er nahm meine Hand in seine, worauf die Schmerzen wiederkamen und mein Gesicht sich vor Schmerz verzerrte. Sofort ließ er meine Hand los.

„Hast du Schmerzen? Soll ich einen Arzt holen?" Er war bereits auf dem Weg zur Tür.

„Komm her. Mir fehlt nichts", beruhigte ich ihn und ließ ihn auf mich zukommen. Er legte ganz sanft seine Hand an meine Wange und strich mit dem Daumen darüber. Mein Herz stockte und wummerte gleich darauf los. Das Herzfrequenz-Messgerät piepte schneller. Das Ding sollte aufhören zu piepen, es war mir so unangenehm. Ich sah ihn an und in seinem schönen Gesicht sah ich das bekannte, schräge Ian-Grinsen.

„Grins nicht so selbstgefällig", gab ich sauer von mir. Er jedoch dachte gar nicht daran. Er stützte eine Hand links und rechts von meinem Kopf und beugte sich ganz langsam runter, während er mir ununterbrochen in die Augen blickte. Das Herzfrequenz-Messgerät piepte schneller, je näher er mir kam. Sein Grinsen wurde breiter.

Ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen, schloss meine Augen und machte mich bereit auf den Kuss, der jedoch nicht kam. Ich öffnete meine Augen und sah ihn an, er fing an zu lachen.

„So kalt lasse ich dich doch nicht." Das war alles ein Test von ihm? Die Schamesröte trieb mir ins Gesicht.

„Das kommt alles durch die Narkose oder so. Ich war noch nicht bei vollem Bewusstsein", versuchte ich mich auszureden.

„Natürlich", kommentierte er trocken und entzog sich mir.

Die Tür ging auf und eine Krankenschwester betrat das Zimmer.

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