Kapitel 14

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Die Tage vergingen und wir fingen mit den Vorbereitungen an. Die Firmen für den Bau hatten wir bei der letzten Konferenz gefunden, die waren jetzt dabei das Gebäude abzureißen.

Und zwischen Ian und mir lief es prächtig, seit Catherine weg war. Ich genoss jede Sekunde mit ihm.

Wir unternahmen viel, wenn wir die Zeit dazu hatten. Mal sahen wir uns sogar für einige Tage nicht, wenn er außerhalb der Stadt war.

Erst gestern hatten wir uns fürs Schwimmen verabredet, aber leider mussten wir es verschieben, da er einen wichtigen Termin in Brooklyn hatte.

Zwar gehört das zu unserem Job dazu, aber es ist unerträglich ohne ihn. Ich habe mich so sehr an ihn gewöhnt, dass ich einige Tage ohne ihn nicht kann.

Am meisten vermisse ich dann seine Nähe, wie er mich in den Arm nimmt, so besitzergreifend, als ob er Angst hätte, dass ich ihn verlassen würde. Und wenn er mir tief in die Augen sieht, droht mein Herz in meinem Brustkorb zu platzen. Er hat diesen intensiven Blick, mit dem er mich sofort in seinen Bann zieht.

Von seinen Lippen will ich erst gar nicht anfangen, so weich und doch so fordernd.

Als mir wieder einfiel, wie ich ihn am Tag in der Frühe nach unserem Film-Abend aufgeweckt hatte, es was ein so unbeschreiblich tolles Gefühl gewesen.

Genau da hatte ich mich so vollkommen gefühlt, in den Armen des Mannes meiner Träume.

Wie er mich angesehen hat, als wäre ich die wunderschönste Frau der Welt, was natürlich nicht der Fall war, da ich mein Gesicht nicht wirklich mochte. An meinem Gesicht war, nach meinem Geschmack, irgendwie nichts proportional.

Das Allerschönste waren jedoch unsere kindlichen Phasen. Er brachte mich immer zum Lachen.

Am nächsten Tag hatten Ian und ich endlich Zeit, sodass wir unser Vorhaben von vor einigen Tagen in die Tat umsetzen konnten.

Ich war dabei, meine Tasche zu packen. Ich war fertig gewesen, nur Ian fehlte.

Wie aufs Stichwort klingelte es an der Tür, ich nahm meine große Tasche sowie meine Handtasche und verließ meine Wohnung. An seinem Auto angekommen stieg ich ein und begrüßte ihn mit einem Kuss auf der Wange.

„Hallo, meine Schönheit." – „Hallo, mein Schöner", gab ich glücklich von mir.

Ich war so froh, ihn heil und unversehrt wieder zu sehen. Ich mache mir ständig Sorgen, wenn er weg ist. Die Angst, dass ihm was passieren könnte war nie wegzudenken. Aber ist ja auch klar, wenn man bedenkt, wie er durch die Straßen rast.

Ich fragte ihn über seinen Aufenthalt in Brooklyn aus, mittlerweile wusste er, dass es ein Tick von mir war, ständig alles nachzubohren. Ich bin halt eine eifersüchtige Frau, aber damit beweise ich ihm ja nur, wie sehr ich ihn liebe.

Im Schwimmbad angekommen gingen wir in unsere Kabinen und zogen uns um, ich zog mir einen türkis farbenen Bikini an und nahm mein Handtuch mit. Meine Sachen verstaute ich in einem Spind. Nach der Dusche, wickelte ich das Handtuch wieder um meinen Körper und betrat die Halle.

Es war heute viel los. Eltern, die mit ihren Kindern spielten, sowie einige Paare und Freunde, die den Tag in der Schwimmhalle verbrachten.

Ich ging zu einer Liege rüber und legte dort mein Handtuch drauf. Ich hielt Ausschau nach Ian, als ich sah, wie er locker auf mich zukam. Vor Staunen konnte ich nicht anders, als ihn zu beobachten. Zwar wusste ich, dass er muskulös war, aber so viel des Guten hatte ich nicht erwartet.

Natürlich musste er dies nicht wissen, aber seinem schiefen Grinsen nach zu urteilen, wusste ich, er hatte meine Gedanken erraten.

Vor mir machte er Halt. „Gefällt dir, was du siehst?" – „Ne, nicht wirklich. Hast ja überall Fett." Natürlich stimmte das nicht, aber was er nicht weiß, macht ihn bekanntlich nicht heiß.

Amira Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt