Epilog

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Ian POV

Es waren Jahre vergangen und noch immer saß der Schmerz tief in mir und umschlang mein Herz. Ihr Tod hatte ein großes Stück von mir weggenommen. Jeder weiterer Tag seit ihrem Tod ging an mir vorbei. Ich spürte nichts, als wäre mein Herz taub. Die Leere und Kälte nahmen ihren Platz in meinem Körper ein. Sie war alles für mich gewesen und ist es immer noch. Die Liebe meines Lebens, ohne sie schnürt es mir die Luft zum Atmen ab.

Dieses Gefühl tiefer Ohnmacht, die mich in einigen Momenten ausfüllt, urplötzlich und ohne jegliche Vorwarnung, Nächte ohne Schlaf, mit immer denselben Fragen im Kopf, der Versuch, den Schmerz abzustellen, damit muss ich jetzt leben.

Die Erinnerung an unsere Hochzeit versetzt mir einen tiefen Schmerz. Es hatte so unglaublich schön angefangen.

Wir fingen gerade an, unseren Hochzeitstanz zu tanzen, ich schaute ihr tief in die Augen und plötzlich wurden ihre Augen glasig. Ihre Körperhaltung wurde schlaff und sie verlor das Bewusstsein. Sie fiel in meine Arme. Dieses Gefühl, das man empfindet, kurz bevor man alles verliert. Es ist das Schlimmste auf der Welt.

Die Geschehnisse liefen wie ein Film vor meinen Augen ab.

Panisch und voller Angst sah ich mich um, sah überall die schockierten Gesichter der Gäste. Ihre Eltern riefen sofort einen Krankenwagen und ihre Mutter fing an Bäche zu weinen.

Ich redete mir ein, sie könne mich hören und so versuchte ich auf sie einzureden. In der Hoffnung, sie würde aufwachen.

„Amira! Bitte wach auf. Tu mir das nicht an. Bitte". Ich hielt sie fest in meinen Armen, streichelte ihr Haar, doch sie sagte nichts, reagierte nicht auf meine Worte. Diese Hilflosigkeit war das Schlimmste, was ich je gespürt habe.

„Nein! Bitte nicht. Amira, du darfst nicht sterben", Meine Tränen fielen auf ihre Haut, als zwei Sanitäter reinkamen und sie mir aus den Armen nahmen. Ich wollte meine Frau nicht loslassen.

„Sie hat keinen Puls mehr. Ich finde ihren Puls nicht." schrie ich sie an. Die Ärzte nahmen mir Amira ab und legten sie auf die Trage. Das alles lief wie in Zeitlupe an mir vorbei. Ihre Arme hingen schlaff herunter. Ihr Gesicht war so weiß wie ihr Hochzeitskleid.

Diese elendigen Minuten, wenn nicht sogar Stunden warten zu müssen, bis die Ärzte Auskunft gaben. Doch dann kamen sie und eigentlich wollte ich es dann schon nicht mehr wissen.

Sie war tot.

Alles, was ich je wollte, war sie und nun wurde sie mir genommen. Amira, meine einzigartige und wunderschöne Frau. Am liebsten hätte ich sie für immer in meinem Herzen versteckt. Doch wird sie mich mein ganzes Leben begleiten. In meinem Herzen, das nur für sie schlägt und nur für sie diese starken Gefühle hatte.

Ich musste es einsehen. Der Tod kommt unerwartet und keiner kann sich davor verstecken. Doch ich weiß, dass mich jemand erwartet, sollte irgendwann auch meine Zeit gekommen sein. Denn das Versprechen, sich für immer und ewig zu lieben, geht durch jede Zeit und durch jeden Raum.

Amira war die eine Frau, die all meinen Wut und meinen Hass von mir nahm, der sich über Jahre angesammelt hatte. Sie war dieser Engel, der meine innere Trauer sah und alles daran setzte, Frieden in mein Leben zu bringen.

Ihre Treue und ihre Aufrichtigkeit war ein Geschenk des Himmels. Ihre Berührung war wie ein Hauch, aber doch so voller Liebe. Sie hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Amira hat mir mein wahres Ich gezeigt und mir eine wundervolle Welt voller Liebe gezeigt. Ihre Liebe bleibt immer in meinem Herzen und all diese wundervollen Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit...

Amira Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt