Legolas und Gimli kämpften um unser Leben. Ich schoss weiterhin die Orks mit meinen Pfeilen ab, doch mein Vorrat an Pfeilen neigte sich dem Ende zu.
Immer mehr Angreifer kamen aus dem umliegenden Wald und stürtzten sich mit hässlichem Geschrei auf uns. Bei jedem dieser Schreie, sank meine Mut und die Kraft weiter zu kämpfen.
Verzweifelt und auch ängstlich tötete ich ein paar Orks mit meinen letzten Pfeilen. Dann war ich schutzlos den missgebildeten Geschöpfen ausgeliefert.
Einer dieser Ungeheuer packte mich an meinen langen braunen Haaren und ich schrie vor Schmerz auf.
Mein Peiniger lachte siegessicher auf und hob sein Schwert.
So schnell wirst du mich, eine stolze Elbin nicht umbringen!
Ich stieß meinen Fuß auf sein krummes Knie und im gleichen Moment riss ich mich los und schlug ihm mit meiner ganzen restlichen Kraft ins Gesicht.
Der Ork kreischte erschrocken auf und sah mich Hass erfühlt an. Langsam richtete er sich auf und kam auf mich zu.
Ich wich ängstlich zurück und knallte gegen einen Baum. Die sonst so wundervolle Rinde fühlte sich feucht und klebrig an. Den Grund fand ich neben mir auf dem Boden.
Dort lag ein verletzter Ork. Ein tiefer Schnitt war über seinen Hals gezogen und er röchelte vor sich hin.
Mein Angreifer kam immer näher und ich suchte meine Umgebung nach Legolas oder Gimli ab.
Beide kämpften gegen mehrere Orks und waren schwer beschäftigt. Von ihnen konnte ich keine Hilfe erwarten...Der Ork auf dem Boden stieß einen gurgelnden Laut aus und ich sah erschrocken zu ihm hinunter.
In seinen letzten Lebenssekunden lachte er noch einmal hässlich auf, dann sank er endgültig in sich zusammen. Er fiel auf die Seite.Dies alles passierte in den wenigen Sekunden, in welchen mein Angreifer auf mich zu kam. Wieder hob er das Schwert mit beiden Händen hoch.
Verzweifelt schrie ich auf.
Genau in dem Moment, in dem er das Schwert auf mich stoßen wollte, duckte ich mich und die Waffe schlug mit einem dumpfen Ton über mir in den Baum ein.
Nochmals schrie ich auf und kroch verzweifelt vom Baum weg.
Mit letzter Kraft richtete ich mich auf und humpelte von meinem Angreifer weg. Der Ork war noch damit beschäftigt, sein Schwert aus der rötlichen Rinde zu bekommen.Plötzlich stolperte ich über einen toten Ork.
Dieser lag mit einer klaffenden Wunde an seinem Kopf am Boden in seinem eigenen eckligen schwärzlichen Blut.
Mir wurde sofort schlecht und ich spürte den Drang mich zu übergeben.Ich wante mich schnell ab und versuchte um das rießige Geschöpf herum zu kommen. Doch dann fiel mir das krumme Schwert auf, welches neben dem toten Ork lag.
Schnell stürtzte ich mich darauf und richtete mich kampfbereit auf. Trotz meiner Schmerzen im Bein werde ich kämpfen und gewinnen, dachte ich mir hoffnungsvoll.Voller Hass auf unsere Angreifer drehte ich mich um und suchte nach meinem grausamen Peiniger.
Ich lief auf den Ork zu und köpfte ihn von hinten mit einem kräftigen Schlag.
Dann sah ich dem grausigen Kopf nach, welcher über den Boden kullerte.
Doch ich blieb stark und drehte mich zu den anderen Orks um.
Nur noch wenige kämpften mit Legolas und Gimli. Viele lagen tot oder schwer verletzt auf dem von Orkblut getränkten Boden und kämpften mit den letzten Qualen, bis sie der Tot erlöste.
Gerade erledigten meine beiden Gefährten die letzten Orks und Legolas drehte sich sogleich zu mir um.
Sein Blick änderte zu einem kurzen Lächeln und er kam mit schnellen Schritten auf mich zu.
"Geht es euch gut? Seit ihr verletzt?", fragte er mich mit besorgt.
Ich schüttelte schnell den Kopf und er atmete erleichtert auf. Doch dann fiel sein Blick auf meinen verletzten Fuß und er zog erschrocken die Luft ein.
"Das nennt ihr unverletzt?".
Ich seufzte erschöpft auf und ließ mich einige Meter vom Kampfort weg auf den Boden fallen. Sogleich knieten sich Legolas und Gimli neben mich.
Langsam untersuchte Legolas meine Wunde und murmelte beruhigende Worte auf Elbisch. Ich verstand nur mühsam einige Worte. Es fing sich alles zu drehen an und ich atmete ängstlich ein.
Plötzlich wurde um mich herum alles Schwarz.Als ich wieder erwachte, waren wir vom Kampfplatz im Wald verschwunden und ich lag in einem weichen Bett.
Wo war ich hier nur?
Langsam setzte ich mich auf und sah mich erstaunt um.
Ich lag in meinem eigenen Bett in meinem Zimmer, doch dieses Mal war keine Wache in neben der Tür, sondern Legolas.
Als er sah, dass ich wach war, kam er mit schnellen Schritten auf mich zu und setzte sich auf meine Bettkante."Loreen, wie geht es euch? Ihr müsst euch ausruhen. Der Kampf hat euch doch mehr mit genommen, als ihr zugeben wolltet."
Ich sah ihn verwirrt an und erinnerte mich an meine Wunde am Bein.
Ohne jegliche Worte, riss ich meine Bettdecke weg und sah an mir herunter.
Doch ich konnte keine Wunde, geschweige denn eine Narbe entdecken.
Erstaunt blickte ich zu Legolas und in sein lächelndes Gesicht.
"Ihr hattet Glück einen Elben an eurer Seite zu haben, ich konnte euch retten und heilen."
Dankbar lächelte ich ihn an und wollte aufstehen. Doch Legolas drückte mich sanft wieder in die Kissen zurück und sein Lächeln verschwand.
"Ihr müsst euch noch etwas ausruhen. Ihr werdet mir versprechen müssen, euch heute noch nicht auf zu stehen."
Verwundert blickte ich in sein strenges Gesicht.
"Aber mir geht es doch gut und meine Wunde ist verheilt. Ich will meinen Vater sehen und mit ihm sprechen. Wir müssen etwas gegen die Gefahr im Wald unternehmen.", erklärte ich ihm meinen Plan.
Doch bei meinen Worten verfinsterte sich sein Blick endgültig und seine Augen funkelten voller Trauer.
"Loreen, es tut mir Leid. Die Orks haben die Stadt angegriffen. Niemand hat überlebt. Gimli sucht weiter nach Überlebenden. Es tut mir wirklich leid."
Ich sah ihn erschrocken an und konnte seinen Worten keinen Glauben schenken.
"Nein. Das kann nicht sein. Der Palast ist gut bewacht und unsere Wachen sind starke Elben. Das kann nicht sein!".
Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich senkte traurig meinen Blick.
Plötzlich spürte ich warme Hände an meiner Schulter und ich wurde von Legolas sanft in die Arme genommen.
"Weint nicht. Ich werde euch beschützen. Das verspreche ich euch. Euch wird nichts passieren. Ihr werdet mit mir in den Düsterwald kommen. Dort werden wir mit den anderen Elben, Zwergen und Menschen über die Orks sprechen und uns einen Plan zur endgültigen Ausrottung diese Geschöpfe ausdenken."
Die Worte beruhigte mich ein wenig, doch ich weinte weiterhin in Legolas geborgenen Armen. Sanft streichelte er meinen Rücken und hielt mich die ganze Zeit fest umschlossen.Würde er mich wirklich vor dieser Gefahr beschützen können?
Hallo :)
Danke an moondust-writer und blackxd01! Ihr habt mir in den letzten Tagen wieder so geholfen und unterstützt! Manchmal weiß ich echt nicht was ich ohne euch machen würde :)
LG!
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Die Tränenprinzessin - Herr der Ringe FF
FanfictionLòreen. Eine Elbenprinzessin aus dem Tränenwald. Tränenelben. Das älteste und weiseste Volk der Elben. Legenden über sie geraten immer mehr in Vergessenheit. Verborgen vor ganz Mittelerde lebt dieses kleine Volk in den Tiefen des Waldes an der äuße...