~Zweiundzwanzigstes Kapitel~

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Frohe Ostern! :)

~Loreen~

Langsam erwachte ich wieder aus diesem seltsamen Traum. War das überhaupt ein Traum, oder war diese Begegnung Wirklichkeit? Ich hatte endlich den Zauberer Gandalf kennen gelernt und hatte viele meiner Fragen beantwortet bekommen. Als ich endlich wieder bei vollem Bewusstsein war, konnte ich durch meine Hände erfühlen, dass ich auf dem Boden lag. Die Kälte des Bodens konnte ich durch meine Kleidung erkennen und ein sanfter kühler Wind streifte mein Gesicht.

Als ich meine pochenden Augen öffnete, blickte ich mich sofort um. Ich befand mich wieder in Lothlorien am wässernden Spiegel, doch eines war anders. Herrin Galadriel war nicht mehr in meiner Nähe. Hatte sie mich alleine gelassen? Zischend atmete ich aus und rieb mir über die schmerzende Stirn. Wie lange war ich weg gewesen? Immer noch mit Kopfschmerzen richtete ich mich vom steinernen und nassen Boden auf und drehte mich suchend im Kreis. Etwas weiter entfernt erblickte ich eine große Gestalt, welche im dunklen Schatten eines dicken Baumes stand. Die Statur und der Umriss der Person ließ mich darauf schließen, dass es ein männlicher Elbe war. Er sah von dieser Entfernung stark und selbstbewusst aus, so wie er aufrecht im Schutz des Baumes stand. Wer war dieser Elb?

Langsam schritt ich die Stufen der kleinen Empore hinab. "Versteckt ihr euch vor mir? Zeigt euch, oder habt ihr Angst?", sagte ich mit einem spöttischen Unterton. Ein großgewachsener blonder Elb trat aus der Dunkelheit hervor. Er trug eine Kampfkleidung und war mit Schwert und Bogen ausgerüstet. Mit einem freundlichen Lächeln sah er mir in die Augen. In dieser Sekunde, in welcher er mir in die Augen blickte, erfüllte mich eine solche Wärme und Geborgenheit. Ich wusste nicht, was es war, aber dieser fremde Elb löste in mir etwas aus. Plötzlich erklang seine warme und tiefe Stimme.

"Nein, ich fürchte mich nicht vor euch. Warum sollte ich? Ich kenne euch besser, als jeder andere Elbe in Lothlorien. Ich werde mich euch vorstellen. Mein Name lautet Maethor. Dies bedeutet Krieger. Ich habe lange Zeit in eurer Heimat gelebt und stand euch in eurer Kindheit sehr nahe. Im Laufe der Zeit werde ich euch meine Geschichte erzählen, doch ich glaube ihr habt momentan anderes zu verarbeiten. Ich werde euch  jetzt auf euer Zimmer geleiten und euch etwas zu Essen bringen, ihr seit sicherlich hungrig!"

Ich hatte Maethor die ganze Zeit verwirrt betrachtet. An Irgendwen erinnert mich dieser Elb... Als er mich mit einer Handbewegung aufforderte, ihm zu folgen, führte er mich die ganzen geschwungenen Treppen wieder hinauf. Etwa auf halbem Weg blieb ich stehen. "Warum ist Herrin Galadriel verschwunden und ihr zu mir gekommen? Und wie lange war ich fort?", fragte ich den muskulösen Rücken des fremden und doch so bekannten Elben. Dieser drehte sich zu mir um und blickte mich mit ernstem Blick an. "Ihr seit nachdem ihr in den Spiegel geblickt habt zu Boden gesunken und habt euch nicht mehr bewegt, noch seit ihr wieder aufgewacht. Herrin Galadriel musste zu einer dringenden Besprechung und hat deshalb mich als euren Aufpasser geordert. Ich durfte euch nicht berühren, war aber immer an eurer Seite. Loreen, ihr habt zwei Tage geschlafen..."

Zwei Tage... was wohl in dieser Zeit geschehen war. Vielleicht waren Legolas und Gimli schon angekommen. Hoffentlich ging es ihnen gut und sie trafen bald hier ein. Mit meinen Gedanken bei meinen Gefährten folgte ich Maethor weiter zu meinem Zimmer. Doch er führte mich nicht den selben Weg, den ich gekommen war... Nein, er blieb vor einer großen hölzernen Bogentür stehen, welche von zwei Wachen bewacht wurde. Diese nickten Meathor kurz zu und öffneten mit einen Blick auf mich die Türen. Aber das war doch nicht mein Zimmer. Zögernd sprach ich den blonden Elben darauf an. Dieser aber erklärte mir, dass das mein neues Gemach sei und ich  hier wohnen werde, solange ich in Lothlorien bleibe. Dies sei eine Anordnung Galadriels...

Staunend betrat ich das große helle Zimmer. In der Mitte des Raumes stand ein großes hölzernes Himmelbett. Die hellblaue seidene Bettwäsche schimmerte in den warmen Sonnenstrahlen, welche durch die großen Bogenfenster hereinfielen. Vor den Fenstern stand ein herrschaftlicher Schreibtisch, auf welchem goldene Kerzenständer standen. Ein großer zweitüriger Schrank thronte neben der Tür und ich konnte eine mit Holz verzierte Abtrennung erkennen. Dahinter vermutete ich einen Waschbereich, denn ich konnte das sanfte Plätschern von Wasser hören. Das laute Knurren meines Magens hinderte mich vom weiteren Bestaunen des Raumes ab. Meathor, welcher gerade neben mich getreten war, lachte kurz auf, dann deutete er mir an, dass ich mich setzen solle. Da ich etwas erschöpft und müde war, nahm ich das Angebot an und sank in den weichen Kissen des Stuhls. Kurz darauf klopfte es an die Tür und eine braunhaarige Elbin trat ein. Sie betrachtete mich neugierig und ihre wachsamen Augen huschten kurz über das gesamte Zimmer. Mit einem freundlichen Gesichtsausdruck stellte sie ein gut bestücktes Tablett vor meiner Nase ab. Gierig zog ich den verführerischen Duft des Essens in meine Nase und konnte kaum glauben, was da alles vor mir stand.

Die Tränenprinzessin - Herr der Ringe FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt