Teil 14

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Ich stand auf und versuchte zu lächeln als Okan mit meinem Schlüssel in der Luft wedelnd auf mich zu kam.

„Danke fürs vorbeibringen... Tut mir Leid für die Umstände"bedankte ich mich und nahm meinen Schlüssel aus seiner Hand.
„Kein Problem..."sagte er lächelnd, weshalb ich ihm zunickte.

„Na dann vielleicht sieht man sich ja irgendwann wieder... Gute Nacht dir"verabschiedete er sich und verschwand dann auch, so wie es sich auch gehörte.

Ich atmete laut aus und wollte gerade die Tür aufschließen, jedoch drehte ich mich um, da ich Schritte hinter mir wahrnahm.
„Emir?"fragte ich sichtlich überrascht, wobei meine Stimme sehr schwach klang.

„Wer war er?"war seine erste Frage, welche ziemlich streng formuliert war.
„Ein Freund"antwortete ich knapp und wandte meine Blicke ab.

„Können wir kurz reden?"fragte er, weshalb ich langsam nickte.

Es fühlte sich alles flau an.
Es herrscht ein Gefühlschaos in mir.

„Ich hatte Zeit alles zu durchdenken...
Genauso wie du bestimmt auch"fing er an zu erzählen als wir uns in unserem Garten setzten.

„Ich stehe immernoch hinter meinen Gefühlen. Ja ich war bisher nicht verliebt, aber ich spüre es...
Aber das eigentliche Problem sind ja nicht meine Gefühle sondern deine..."setzte er fort und guckte mich dabei mit einem schmerzhaften Lächeln an, weshalb automatisch meine Augen sich füllten.

„Aber weißt du was für mich das größte Problem ist? Dass du nicht das gleiche für mich fühlst. Vielleicht fühlst du auch gar nichts..."nuschelte er.

„Ich habe keine Gefühle für dich"sprach ich diesen Satz aus, welcher mir eine Menge Überwindung kostete.

Ich blickte die Sterne an, damit mir auch keine Träne das Auge verlassen konnte.

„Du beweist mir gerade das Gegenteil..."sprach er feststellend.
„Weißt du Asli.. Wenn ich alleine bin und deine Sätze mir durchdenke, dann glaube ich, dass sie stimmen, aber wenn ich vor dir stehe, dann ist das alles so unrealistisch...
Aber das Eigentliche, was ich mit dir bereden wollte ist nicht dies..."er wurde immer leiser, weshalb ich gespannt in seine Augen blickte.

Dass er wusste, was ich fühle, störte mich gerade nicht.
„Es ist für alles ab diesem Zeitpunkt zu spät...
Egal was du für mich fühlst, es hat gestimmt als du gesagt hast, dass wir keine Zukunft haben...
Es tut mir wirklich für alles Leid.
Für alles, was ich bewirkt habe entschuldige ich mich...
Ich werde deinen Rat befolgen.
Ich werde es vollbringen.
Ich bin eigentlich nur hier um dir zu sagen, dass es jetzt endgültig feststeht, dass ich mit Ela heirate.."klärte er mich auf und stand auf.

„Die Einladung für unsere Hochzeit folgt"ergänzte er und lief dann auch weg, während ich in Starre stand und seine Sätze versuchte zu realisieren.

Die Einladung folgt...
Sein letzter Satz schallte in meinem Kopf.
Ich lächelte schmerzhaft auf und stand auf um reinzulaufen.

Ich kaute auf der Innenseite meiner Wange und schlenderte in mein Zimmer, wo ich dann meine Clutch auf meinen Bett wurf und in mein Bad lief.

Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und stieg nachdem ich mich ausgezogen hatte unter die Dusche.

Das lauwarme Wasser prasselte meinem Körper runter, während ich versuchte meine Tränen zurückzuhalten.

Ich stellte das Wasser kälter und lehnte mein Körper an die kalte Wand.
Ich schloss meine Augen und atmete tief durch.
Obwohl ich mich lockerte verließ keine einzigen Träne mein Auge.

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