Our baby

1.6K 50 8
                                    

Ich atmete tief durch und sah in die Ferne. Mit jedem Atemzug spürte ich einen Stich in meiner Brust. Ich zitterte am ganzen Körper und mir war auch bei 30 grad im Schatten so unglaublich kalt. Ich konnte schon seit Tagen nicht mehr schlafen. Und wenn ich es dann mal tat, dann träumte ich so schlecht, dass ich schrie und um mich schlug und schließlich dann unter Tränen aufwachte. Es war furchtbar, ich hatte Angst. Womit hat ein Mensch so viel Unglück verdient? Ich winkelte meine Beine an und legte mein Kinn auf meinen Knien ab. Rio war wunderschön. Es war vielleicht 7 Uhr morgens.Es lag noch Nebel über der Stadt, aber es war trotzdem jetzt schon ziemlich heiß. Von Neymars neu gekauften Apartment konnte man über die gesamte Stadt sehen. Ich sah rüber zum Pão de Açúcar. Mein altes Zuhause. Ich schloss meine Augen. Ich dachte alles wird besser, wenn wir wegziehen. Aber nein, alles wurde schlimmer. Jemand hatte es auf mich abgesehen, wohl eher gesagt darauf abgesehen mich zu töten und ich hatte absolut keine Ahnung wer das sein sollte. Ich hatte mein Baby verloren. Es hatte nicht mal eine Chance ein eigenes Leben zu führen.

[...]

Plötzlich spürte ich Hände an meinen Schultern. An der warmen Haut und der straken Ausstrahlung wusste ich schon ohne ihn zu sehen, dass es Neymar ist. Ich schloss meine Augen. "Ivana? Bist du bereit, darüber zu reden?" Fragte er sanft. Ich war es nicht, aber es musste sein, also nickte ich. Bevor ich irgendwas sagen konnte, sprudelte er schon drauf los. "Ivana, ich, ich kann dir gar nicht beschreiben wie tief mein Schmerz sitzt. Ich bin schuld das unser Kind nicht mehr lebt. Und ich weiß nicht ob ich mir das je verzeihen kann" sagte er ernst. Ich sah ihn das erste mal seit Tagen wieder richtig an. Mein wunderschöner Freund. Seine Haare waren ungemacht und er hatte Tränensäcke unter den Augen. In meiner ganzen Trauer hatte ich gar nicht darüber nachgedacht wie es ihm damit ging. Er fuhr fort. "...aber was hätte ich schon tun sollen? Ich würde alles tun um dich zu beschützen und ich will dich nicht auch nur eine Sekunde aus den Augen lassen, denn auch nur wenn ich daran denke, dass es da draußen jemanden gibt der dich tot sehen will, bringt es mich selber um." Sagte er mit Tränen in den Augen. Erst jetzt sah er mir das erste mal so richtig in die Augen. "Alles was ich will ist solange wie möglich bei dir zu bleiben, aber sag mir wie kann ich..?" Fragte er mich und sah mich verzweifelt an. Ich sah ihm in die Augen, dann zog ich ihn zu mir, in meine Arme und hielt mich an ihm fest.

[...]

"Seit wann wusstest du, dass du schwanger bist, Ivana?" Fragte er mich am Abend als wir aßen. "Seit 3 Wochen. Ich hab einen Test gemacht, als meine Periode ausgesetzt hat" sagte ich emotionslos. "Warum hast dus mir nicht gesagt?" Fragte ney. Ich schloss meine Augen. "Weil ich Angst hatte, okay ich hatte so tierisch Angst. Ein Kind, das ist so eine große Verantwortung...und ich will nicht, das mein Kind mal genauso leidet wie ich und meine Schwester wenn einem von uns was zustößt. Es haben einfach viel mehr Dinge dagegen gesprochen als dafür und ich, ich hatte einfach nur keine Ahnung was ich hätte machen sollen. Also hab ichs erstmal für mich behalten."
Sagte ich und schluckte. Neymar nickte. Es war eine komische Atmosphäre zwischen uns, seitdem wir wussten, dass wir Eltern geworden wären, wenn da nicht jemand gewesen wäre, der mich hätte töten wollen. Ich war ihm ja dankbar, dass er mich gerettet hat, nur konnte ich das noch nicht richtig zeigen, wegen der Trauer um mein Baby.
Ich sah ihn an. Es war so verdammt schön, mir blieb die Luft weg. Bevor ich noch weiter denken könnte, stand ich einfach auf und setzte mich auf seinen Schoß, dann fing ich an zu küssen. Er war verwundert, lies es aber dann zu. Als meine Hand allerdings Richtung seines Gürtels ging, stoppte er mich. "Ivana, was wird das?" Fragte er und sah mich ernst an. "Eine Ablenkung" flüsterte ich und zog in einer Bewegung mein Tshirt aus. Damit kriegte ich ihn immer. Ich stand unter küssen auf und zog ihn in mein Zimmer.

[...]

Er stöhnte auf, schloss seine Augen und bewegte sich weiter im selben Rhythmus. Auch ich hatte meine Augen zu, aber nicht vor Erregung, sondern vor Schmerz. Der Schmerz um mein verlorenes Baby saß einfach noch immer vor zu tief. Ich war doch noch nicht bereit dazu. Eine Träne löste sich aus meinem Augenwinkel und lief über meine Wange. Neymar öffnete die Augen, als er mich schluchzen sah und machte große Augen. "Oh mein Gott, Ivana!" rief er und ging augenblicklich von mir runter. "Was ist los?" Fragte er und zog mich besorgt in seinen Arm. Ich öffnete meinen Augen und sah ihn mit einem glasigen Blick an "es wäre ein Mädchen geworden. Ich habs vor zwei Tage erfahren, bevor.." weiter kam ich nicht, denn die Tränen erstickten meine Stimme. Neymar schloss mich noch fester in seine Arme und hielt mich einfach nur fest und ich weinte so lange bis keine einzige Träne mehr übrig war.

Alles für eine gute ShowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt