It all looks the same through a dirty window

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Tag ein Tag aus immer der gleiche Scheiß.

Aufstehen, essen, fertigmachen, arbeiten gehen, nach Hause komme, essen, schlafen. Langweilig. Noch nie war mein Leben so verdammt langweilig. Ich hasste es. Mittlerweile war ein ganzes Jahr vergangen und ich hatte aufgehört nach Samu zu fragen. Niemand wollte mir dazu etwas sagen. Bei keiner Psychiatrie in Helsinki war er angeblich untergebracht. Oder sie wollten nicht mit der Sprache rausrücken. Ich wüsste schon gerne wie es ihm jetzt geht, aber was sollte man machen? Ich wohnte noch immer mit Sky und Ben in der WG nur mit einem kleinen unterschied, die zwei waren seit 5 Monaten zusammen. Ich wusste schon immer das da mehr läuft aber zugeben wollten sie es nie.

Auch dieser Tag verlief wieder ganz normal wie immer. Ich entschied mich dazu am Abend nochmal raus zu gehen. Es war schon dunkel und auch etwas kalt aber die Luft war klar und fühlte sich gut in meinen Lungen an. Ich setzte mich in den Park auf eine der 4 Bänke und schaute mir den Himmel an. Tief vergrub ich meine Hände in den Säcken meiner Jacke. Es war wirklich schön hier, und in der Nacht komplett ruhig. Gut zum Nachdenken. Ich hörte hinter mir Schritte. Laut streiften Schuhe den mit Kieselsteinen ausgelegten Weg und ich drehte mich ruckartig um. Normalerweise ging doch hier nie jemand lang. Schon gar nicht um diese Uhrzeit. Ein Mann, in einen schwarzen Parker gehüllt schlenderte an meiner Bank vorbei. Genauestens beobachte ich ihn, registrierte jede seiner Bewegungen. Er wollte sich auf die Bank gegenüber meiner setzten, als er meine Blicke bemerkte. Es musste komisch sein für ihn so angestarrt zu werden, aber irgendwie kam er mir seltsam vor. Durch den Schein der Straßenlaterne, unter den er gerade gegangen war konnte ich seine blasse Haut erkennen, die braunen, fast schon schwarzen Haare und die stechenden grünen Augen. Seltsamer Typ. „Wir sehen uns..." seine kühle Stimme durchschnitt die Stille. Dann drehte er sich um und verschwand in der Dunkelheit. Bevor er jedoch ganz von dem Schwarz verschluckt werden konnte landete ein kleiner metallener Gegenstand, mit einem leisen Klirren auf dem Boden. Unsicher stand ich auf und hob das hauchdünne Stück Metall auf. Ich betrachtete es genauer. Es sah aus wie ein Briefumschlag, nur mit dem kleinen Unterschied, dass es aus Metall war. Ich schob es in meine Jackentasche und setzte mich wieder hin. „Wir sehen uns..." Diese Worte schwirrten immer wieder durch meinen Kopf. Wer war das? Warum hatte er das gesagt? Wieso wusste er, dass er mich hier im Park finden würde? Was befand sich in dem silbernen Umschlag aus Metall? Immer wieder drehte ich ihn in meiner Jackentasche. Er fühlte sich so kühl an. Ich weiß nicht wie lange ich da gesessen habe aber irgendwann wurde es zu kalt und ich ging wieder hoch in unsere Wohnung. Ich machte mich Bettfertig und schlief dann irgendwann ein.

Am nächsten Morgen klingelte schrill mein Wecker. Wie ich dieses Geräusch hasste. Müde schleppte ich mich aus meinem Zimmer ins Bad. Während ich in der Küche Frühstückte schaltete ich den Radio ein. 'Unwetterwarnung für Helsinki: Am Abend tauchen im ganzen Gebiet starke Unwetter auf, dies kann zu Überschwemmungen kommen und nun zum...'

Ein Unwetter? Naja da ich sowieso auf der Arbeit war störte mich das nicht wirklich. Ich räumte mein Geschirr in die Spülmaschine, packte meine Tasche und ging nach unten zu meinem Auto. Es war ein kleiner roter Gebrauchtwagen. Nichts Besonderes also. Ich startete den Motor und fuhr vom Parkplatz. Es nieselte schon leicht, und der Himmel hatte sich stark verdunkelt. Wie immer parkte ich dann auf dem 3. Parkplatz vor der Firma. Ich huschte schnell in das Gebäude um nicht nass zu werden, was aber nicht so gut funktionierte. Ich begrüßte all meine Kollegen die ich am Gang traf und setzte mich dann in mein Büro. Unzählige zu bearbeitende Ordner lagen schon fein säuberlich gestapelt auf meinem Schreibtisch. Na toll.

3 Stunden waren schon vergangen und die Zeit zog sich. Ich hatte echt keine Lust mehr hier zu sitzen und diese ganzen Ordner zubearbeiten. Aber 2 Stunden musste ich noch durchhalten. Wie langweilig einfachalles war. Es gab keine Abwechslung, gar nichts. So hatte ich mir mein Leben als ich klein war ganz bestimmt nicht vorgestellt. Ich wollte immer viel reisen und die ganze Welt erkunden, aber daraus wurde nichts. Und jetzt sitz ich hier in einem Büro, ich hasste es.
Endlich konnte ich dieses Gebäude verlassen und nach Hause. Das Unwetter war anscheinend direkt über Helsinki, ich schaute aus dem Fenster auf meinem Weg nach unten. Es dämmerte schon und der Regen klatschte laut gegen das Fenster.So schnell es ging rannte ich zu meinem Auto, und trotzdem kam ich klatschnass an. Wieder startete ich den Motor meines Wagens und fuhr davon. Noch zwei Tage dann war endlich Wochenende. In Gedanken versunken bog ich auf die Hauptstraße ein. Für einen kurzen Moment hörte der Regen auf, auf meine Windschutzscheibe zu prasseln als ich unter der Brücke, über die normalerweise immer eine Straßenbahn um diese Zeit rollte, fuhr. Vor mir war niemand auf der Straße, ich blickte in den Rückspiegel auch da war kein Auto zu sehen, nur jemand der auf der Brücke stand. Ich schaute wieder nach vorne. Warte.

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Ich hab noch ne 2. Kurzgeschichte veröffentlicht (Jungle eyes - Try to survive), also falls ihr Lust habt könnt ihr die auch lesen 🌚❤
(und natürlich auch voten & kommentieren, was mich noch mehr freut als nur lesen 🙊 :3)

No sound. No light.|| Sunrise AvenueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt