This is something I can't explain

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Regen. So viel Regen. Blutrot schimmerten die Tropfen. Rot. Rot. So verdammt Rot! Es war kein Regen. Nein. Es konnte kein Regen sein. Beißend drang der metallische Geruch zu ihr. Er umhüllte sie voll und ganz. Ließ ihren Magen rebellieren. Ihr wurde übel. Die roten Tropfen prasselten auf ihre Haut, durchtränkten ihre Haare. Warm und zähflüssig waberte die Masse um sie herum, mittlerweile reichte es ihr schon bis zu den Knien. Sie fing an zu schreien und ließ sich zu Boden fallen. Der Raum begann sich um sie zu drehen, immer mehr der Tropfen fielen auf sie herab. Immer höher stieg die Flüssigkeit. Irgendwann sah man nur noch ihren Kopf herausschauen. Sie drohte zu ertrinken. In Blut. Blut. So viel Blut. Grau bis durchsichtig schimmerten die Tropfen. Es war kein Blut. Nein. Es konnte kein Blut sein. Der Gestank war komplett verschwunden und sie schwamm in klarem Wasser. Ihr stand es zwar bis zum Hals aber es war Wasser. Kein Blut. Verwirrt sah sie sich um. Der Raum hatte sich verändert. Er war sechseckig geworden und das Wasser verschwand durch einen Kanal. Klatschnass stand sie nun in seiner Mitte. "WIR SEHEN UNS..." Laut hallte die Stimme wieder. "Naa Süße?!" Eine Zweite Stimme. Dann wurden es immer mehr. "MIA HILF MIR ...bitte..." -"Was machen sie hier?!" -"Blut so viel Blut!" -"NEIIIN!" Die einzelnen Stimmen verschmolzen ineinander, es wurde unmöglich etwas zu verstehen. Sie wurden immer lauter, bis es nur noch ein monotones Piepen in ihren Ohren war. Sie presste ihre Hände auf ihre Ohren. Es war viel zu laut. "STOP!! HÖRT AUF!" Tatsächlich verstummten die Stimmen und es war schlagartig still geworden. Gespenstisch still. Man konnte nur mehr ihren hektischen Atem hören. Zitternd löste sie ihre Hände wieder von den Ohren. Was war das?! Was machte sie hier?! Was hat das alles zu bedeuten? Plötzlich wurde es heller im Raum, sie drehte sich um und auf einer der sechs Wände war ein großes Bild von Samu. Ängstlich musterte sie es. Er sah glücklich aus auf dem Bild. Doch das blieb nicht lange so. Kurze Zeit später färbten sich seine eigentlich schönen blauen Augen blutrot, seine blonden Haare wurden dunkler und aus seinem Mund tropfte Blut. Erschrocken wich sie zurück. Was war das? Was sollte das? Seine Haut wurde blass, fast weiß und seine Augen öffneten sich immer weiter. Verrückt. Er sah verrückt aus. Wie vom Teufel besessen. Sein Lächeln verzog sich zu einer hässlichen Fratze. Es sah nicht mehr aus wie Samu. Es war kein Mensch mehr. Es machte ihr einfach nur mehr Angst. Unfähig sich zu bewegen und unfähig irgendetwas zu machen starrte sie es an. Es sollte weggehen. Plötzlich bekam die Wand Risse, diese Risse wurden immer größer bis sie das komplette Bild durchzogen. Dann fiel die Wand in sich zusammen und nur ein Haufen aus Schutt blieb übrig. Das Bild von Samu war mit der Wand zerfallen. Sie blickte in die Dunkelheit die hinter der Wand lauerte. Weit hinten konnte sie zwei leuchtend rote Punkte erkennen. Sie sahen aus wie Augen. Doch sie sahen nicht nur aus wie Augen, es waren Augen. Langsam und bedrohlich kamen sie näher, wurden dabei immer größer. Dann stürzte ein riesiges Tier aus der Wand. Sie rutschte soweit sie konnte zurück. Das hundeähnliche Wesen hatte seine toten, blutenden Augen auf sie gerichtet. Aus seinem Maul tropfe Speichel und der massive Kopf schwang hin und her. Sie begann wieder zu schreien. Wütend peitschte das Tier mit seinem kahlen Schwanz und mit einem lauten tiefen Knurren stürzte es sich auf sie, das blutverschmierte Maul weit aufgerissen...

No sound. No light.|| Sunrise AvenueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt