Es gab drei verschiedene Tage. Einen, wo alles perfekt läuft, einen normalen und einen schlechten, sodass du mindestens alle fünf Minuten einfach nur weg willst.
Aber es gab auch noch eine seltenere Art, eine mittlere. Du weißt nicht, was du von diesem Tag halten sollst.
Und den hatte ich an dem Tag, als ich bei den beiden Adams einzog.
Mit gemischten Gefühlen betrat ich die Eingangshalle der Villa. ,,Wo ist denn der Volldepp?", regte ich mich leise auf. Es erklangen Schritte, die leise widerhallten. ,,Meinst du mich?", ertönte es hinter mir und ich drehte mich gelangweilt um. ,,Hab ich dich erschreckt?", grinste Elijah, die Hände in den Hosentaschen. ,,Nein, hast du nicht, deine Schritte haben dich verraten. Du musst echt lernen leiser zu sein"
,,Du kannst es mir ja zeigen", meinte er schulterzuckend. ,,Ja kann ich. Wäre sogar sinnvoll, wenn ich nicht da bin und dir sonst was passiert, du dann abhauen willst aber dir deine Elefantenfüße einen Strich durch die Rechnung gemacht haben", erwiderte ich und fand die Idee wirklich nicht schlecht. Man sollte ja vorsorglich sein.
Elijah holte zischend nach Luft. ,,Hatte ich etwa einen wunden Punkt getroffen? Hatte er etwa wirklich Elefantenfüße? Schnell schob ich den Gedanken zur Seite.
,,Ich zeig dir dein Zimmer...", sagte er leise und bedeutete mir zu folgen.
Flink und schnell ging Elijah die Treppen hoch, ich folgte ihm.
Da ich wusse, wo sich sein Zimmer befand konnte ich ganz gut mithalten und bog kein einziges Mal falsch ab.
An manchen Fenstern bemerkte ich gute Fluchtwege, die ich mir sofort auf einer imaginären Karte merkte.,,Hier", sagte Elijah und öffnete eine Tür. ,,Das wird ab jetzt dein... Schlafzimmer werden"
Ich nickte und trat ein.
Ohne mich groß um dir teure, besondere Einrichtung zu kümmern warf ich meine Tasche auf das Doppelbett.
,,Du kannst die Möbel umräumen, wie es dir gefällt aber mach hier nichts kaputt", bat er wohl eher im Namen seines Vaters.
Ich nickte desinteressiert und ging zu den Fenstern. ,,Die sind schlecht", sagte ich.
Elijah hob eine Braue. ,,Das kann mir egal sein", erwiderte er genervt, seine blauen Augen blitzten mich wütend an. ,,Nein, eigentlich nicht. Denn falls jemand mal auf die Idee kommen würde dich zu entführen haben sie wohl den einfachsten Weg der Welt", kommentierte ich. ,,Warum?", fragte er. ,,Weil hier eine Leiter direkt ins Zimmer führt, du Depp"
Ich beäugte kritisch die Feuerleiter. ,,Und sie ist rostig. Die wird nicht mehr lange halten. Tolle Sicherheitsvorschriften hat dein Daddy da",,Na dann brechen sich meine Entführer die Beine, ist doch toll", antwortete er spöttisch.
Ich rollte mit den Augen. ,,Ich bin auch nicht grad glücklich, dass ich hier einziehe, aber was soll man machen? Das Leben ist hart, ein Nehmen und geben. So ist es halt, find dich damit ab", erwiderte ich genervt.
,,Das habe ich schon längst", sagte Elijah leise, bevor er den Raum verließ. Und es war das erste Mal, dass ich jemandem schweren Herzens hinterher blickte.
-
Mister Adams sagte mir schon, dass er nicht oft mit seinem Sohn aß und deswegen ging ich in die Küche und machte mir selbst etwas zu essen.
Der Raum, der wohl die Küche sein sollte, war riesig. Die Küche von Sandro und mir hätte hier bestimmt fünf Mal reingepasst.
,,Hey! Wer sind Sie?", schrie plötzlich jemand hinter mir. Ich seufzte gelangweilt. Ich hatte die etwas dickere Frau schon in der Fensterspiegelung gesehen und so war es keine große Überraschung. Trotzdem hätte sie nicht so hysterisch reagieren müssen...
,,Hallo", erwiderte ich und schob mir das Toast bestrichen mit Marmelade in den Mund. ,,Wer sind Sie? Ich kann jederzeit meinen Vorgesetzten oder die Polizei rufen!", drohte sie und ich grinste, drehte mich um und stellte die Marmelade zurück in den Schrank. ,,Und wie heißen Sie?", ignorierte ich ihre Frage. Ich war sowieso schlecht drauf, dann spielte ich gern mit Leuten.
,,Ich warne Sie!", die Frau hob die Pfanne, die sie sich wohl neu dazu geholt hatte. ,,Vielleicht verrät Mister Adams ja mehr", sagte ich, wissend dass ich sie damit ärgerte und provozierte. Auch wenn man Hausfrauen mit einer Pfanne in der Hand vielleicht nicht reizen.
,,Halten Sie den Mund!", zischte sie und ich hob abwehrend die Hände. ,,Woher ist die Marmelade? Ist die selbstgemacht? Die war echt lecker"
Wütend stampfte die Hausfrau auf dem Boden herum. Ich seufzte. Ich sollte meine Laune wirklich nicht an den Angestellten hier auslassen. ,,Beruhigen Sie sich mal. Ich war früher der... Bodyguard? Nein, Leibwächterin hört sich schöner an. Ich war früher die Leibwächterin von Elijah, beziehungsweise bin es immer noch, aber heute bin ich hier eingezogen aufgrund von, ähm, sagen wir mal auf Wunsch von Adams. Und jetzt wohne ich hier erstmal für ne Weile", sagte ich. ,,Himmel, Herr Gott nochmal", sie bekreuzigte sich und holte ein Amulett mit einem Kreuz heraus.
Und die sollte von nun an mein Essen kochen?
Da sage ich doch: ,,Himmel, Herr Gott nochmal!"
,,Ist alles okay mit Ihnen?", fragte ich skeptisch. Sie nickte langsam. ,,Und für sowas soll ich von nun an kochen", hörte ich sie murmeln und aus irgendeinem Grund mochte ich sie. Und es passierte recht selten, dass ich Menschen mochte, obwohl ich sie kaum kannte. ,,Ich kann mir auch was selbst machen. Die Marmelade war beispielsweise richtig lecker", bot ich an.
,,Ich bin Rowan", stellte ich mich vor, nachdem sie immer noch nichts gesagt hatte. ,,Ich... äh, ich bin Misses Wellington", sagte sie. Ich lächelte. ,,Guten Abend, Misses Wellington. Tut mir leid, dass ich sie auf den Arm genommen habe, das wird wahrscheinlich nicht noch einmal vorkommen. Ich geh dann mal wieder"
Ich ging an ihr vorbei - zumindest versuchte ich es. ,,Könnten Sie vielleicht einen Schritt zur Seite gehen?", fragte ich. Erneut nickte die Köchin und ein wie fern gesteuert einen Schritt zur Seite.
Ich lachte leise in mich hinein, während ich die Tür zu meinem neuen Zimmer öffnete. Das war schon irgendwie lustig...
,,Du lachst", ertönte es plötzlich hinter mir. ,,Ja, und? So ein gefühlskaltes Mädchen bin ich jetzt auch nicht", erwiderte ich und drehte mich um. Vor mir stand Elijah in Jogginghose und T-Shirt. ,,Ich hab mir einen kleinen Spaß mit Misses Wellington erlaubt" Ich grinste.
Elijah hob eine Braue. ,,Die tut mir jetzt schon leid. Was hast du denn gemacht?", fragte er. Ich zuckte nur mit den Schultern. ,,Nichts extremes", sagte ich einfach. ,,Und? Bist du nicht mehr sauer - warum auch immer?"
Elijah setzte sich auf den Bürostuhl, der in der Mitte des Raumes stand. ,,Doch, eigentlich schon, aber ich kann ja nicht ewig angepisst sein. Deswegen dachte ich mir, lerne ich meine Mitbewohnerin einfach mal besser kennen"
Ich stöhnte genervt auf. ,,Himmel, Herr Gott nochmal - das kann ja was werden!"
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>unbearbeitet
Ich hab einen Trailer zu Schattenmädchen gemacht, wollt ihr ihn sehen? :)
Zur Zeit so viele Arbeiten 😑
am meisten Angst hab ich ja vor nächsten Dienstag, da schreib ich meine Mathe-Arbeit😁
Vielen Dank für die Platzierung #83 (auch wenn sie jetzt auf 104 ist, aber ich wollte mich einfach bedanken haha)
F I N I S H: 10.12.2016
P U B L I S H: 11.12.2016
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Schattenmädchen | ✔︎
Mystery / ThrillerIch war immer da, nur bemerkte er mich nicht. Ich stalkte ihn nicht, ich verdiente so mein Geld. Ich hielt mich im Schatten. Denn ich war das Schattenmädchen. Bis jetzt. •∞• Rowan babysittet einen der größten Idioten ganz San Antonios: Elijah Adams...