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Am nächsten Tag frühstückte ich alleine, ich machte mir Pancakes und ich musste zugeben, dass ich es irgendwie ziemlich entspannt fand, doch ich fand es auch leer und einsam. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich alleine sein gar nicht so toll finden würde. Eigentlich war es toll, ich wusste gar nicht, was plötzlich mit mir los war. Wenn man auf sich alleine gestellt war, hatte man kaum Schwächen, man war selbstständig, sein eigener Chef, man wurde von niemandem gestört. Es war perfekt. Perfekt für mich und trotzdem vermisste ich die Neckereien von Giselle und Elijah, wie sie sich gegenseitig aufzogen und wie Giselle dann lauthals mit Nachtischverbot drohte.

Ich hatte die beiden viel zu sehr ins Herz geschlossen, ich sollte eigentlich damit aufhören, doch ich konnte nicht und es machte mir Angst. Ich konnte meine Gefühle nicht einfach abstellen, genau davor hatte ich mich schon fast mein gesamtes Leben lang gefürchtet.

Ich seufzte und setzte mich hin, um das Essen zu genießen, das ich jetzt schon seit langer Zeit selbst gekocht hatte.

•∞• 

Ich wollte gerade wieder los gehen, da bemerkte ich, dass ich meinen Laptop in meinem Zimmer vergessen hatte. Also stieg ich die Treppe wieder hoch und öffnete meine Zimmertür. 

,,Da war ja was", murmelte ich und drehte mich langsam um mich selbst. Ich hatte immer noch keine Zeit gefunden, mein Zimmer aufzuräumen, nachdem hier eingebrochen wurde und ich hatte es auch nicht vor, dafür aber etwas ganz anderes: Ich musste einen Hinweis auf den Einbrecher finden. Jeder verlor irgendwo irgendwas und sei es nur Kaugummipapier. 

Ich machte mich daran, ein paar Sachen aufzuheben, die auf dem Boden lagen. Teilweise fand ich sogar Sachen, die ich für lange Zeit als verschollen gemeldet hatte. 

,,Da muss doch irgendetwas sein!", beschwerte ich mich und schmiss etwas wütend mein Kissen gegen die gegenüberliegende Wand. Ein paar Sachen flogen vom Schreibtisch und verschiedene Blätter segelten auf den Boden. 

Ich runzelte die Stirn, sodass sich tiefe Furchen bildeten. 

,,Das gehört hier nicht her", murmelte ich und stand auf und hob den kleinen Zettel auf, der zusammen mit den anderen Blättern auf den Boden geflogen ist.

Der winzige Bon, der fast nicht auffiel, war zerknittert und an manchen Seiten eingerissen. 

,,Cutie Beauty – der Shop für deine Veränderungen..."

Hatte ich den Namen nicht schon mal irgendwann gelesen? Ohne den Blick von dem Blatt abzuwenden, suchte ich mit meiner rechten Hand meinen Laptop. Als ich ihn ertastete, wandte ich meinen Blick endlich ab. Dann öffnete ich die Seite von Quickay's Suchbrowser.

Cutie Beauty San Antonio

,,Und suchen" Ich tippte auf die Enter-Tatse.

,,Das ist hier. Hier in der Mall", flüsterte ich.

•∞•

,,Hey, wie war der Tag mit Sandro?", fragte Elijah lächelnd, als er die Tür öffnete. Das tat er nie. 

Ich ging mit schnellen Schritten die große Mamrmortreppe hinauf und öffnete missmutig die Zimmertür, als ich wieder daran erinnert wurde, dass mich Sandro einfach sitzen gelassen hatte.

Schattenmädchen | ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt