Halt dich aus meinen Angelegenheiten raus, Rowan, oder dein Tod wird eine xoxo
Ich konnte den Satz mittlerweile auswendig, so oft hatte ich ihn gestern Abend noch angestarrt. Mittlerweile gab es diese Nachricht nicht mehr. Ich hatte sie in Stücke gerissen und nun hatte ich vor, die Fetzen einzeln zu verbrennen, sodass die Chance eins zu einer Milliarde stand, dass irgendjemand sie fand. Ich war Rowan Harper, ich bekam lächerliche Drohnachrichten von einem Schlägertypen, den Elijah verärgert hatte, aber ich bekam nie nachrichten von jemandem, der mich hasste!
Halt dich aus meinen Angelegenheiten raus, Rowan, oder dein Tod wird eine xoxo
Wie ein Echo hallte der Satz Imme rund immer wieder in meinem Kopf. Ich seufzte, als endlich die Schulklingel ertönte und alle Schüler hektisch ihre Sachen zusammen packten.
Bei dem Gedanken, dass Elijah heute Training hatte, wurde mir etwas mulmig zumute. Generell wurde mir zur Zeit mulmig, wenn ich nur an Elijah dachte. Die Person, die mich hasste und mir die Nachricht geschickte hatte, kannte ihn bestimmt auch und so war er indirekt auch in Gefahr. Was war, wenn dieser Jemand mit Elijah drohte?
Vielleicht kündige ich einfach und werde dann alles verlieren.
So schnell wie der Gedanke gekommen war, verschwand er auch wieder. Das durfte ich nicht zulassen, ich war hier die Leibwächterin, nicht irgendjemand anderes. Außerdem hatte ich mit etwas ähnlichem gerechnet, als ich das Angebot von Mister Adams annahm.
,,Hey, Rowan, wo bleibst du denn?", fragte Elijah von der Tür und grinste mich an. ,,Oh, komme sofort", entschuldigte ich mich und schulterte meinen Rucksack.
,,Aber vorher möchte ich dich noch kurz sprechen, Rowan", sagte Miss Corner und sah mich über ihren Brillenrand forsch an.
,,Uhm, ja, natürlich", erwiderte ich und ging zum Lehrerpult. ,,Rowan, was war denn heute mit dir los?", fragte Miss Corner mit belegter Stimme, sodass es Elijah nicht mitbekam. ,,Normalerweise meldest lud ich so fleißig. Ich weiß, dass jeder mal einen schlechten Tag hat, deswegen habe ich dich heute ausnahmsweise nicht drangenommen, weil ich weiß, dass du es kannst. Trotzdem hoffe ich für dich, dass es nicht noch einmal vorkommt, du bist eine meiner fleißigsten Schülerinnen. Wenn du darüber reden willst, kannst du dich jederzeit an mich oder andere Vertrauenslehrer– und Schüler wenden, okay?" Ich nickte. ,,Ja, nächste Woche wird besser. Kann ich jetzt gehen?"
,,Natürlich. Noch einen Schönen Tag. Ach, und Elijah? Mach deine Hausaufgaben weiterhin so gut und lasse Rowan niemals gehen. Ich glaube, dass sie einen guten Einfluss auf dich hat" Miss Corner schenkte uns noch ein Lächeln und ging aus dem Klassenzimmer.
,,Okay... das war komisch", lachte Elijah. Ich nickte, obwohl ich es gar nicht so komisch fand, denn unsere Geschichtslehrerin hatte mit allem recht.
,,Aber eine Sache ist wahr: Du bist heute wirklich so anders drauf. Was ist denn los?", fragte Elijah und ich meinte, Besorgnis in seiner Stimme mitschwingen zu hören.
,,Nichts, ich hab gestern nur nicht so gut geschlafen", log ich und verdrängte das leicht aufkeimende Gefühl von Betrug. Ich fühlte mich... schlecht? Nur weil ich jemanden anlog?
Elijah seufzte. ,,Ich glaube dir zwar nicht, aber damit muss ich leben. Ich glaube, du brauchst einfach ein bisschen Ablenkung, wie wäre es, wenn wir ins Kino gehen? Da läuft derzeit ein Film, ich glaube, der wird dir gefallen. Action und null Romantik, hm? Hört sich das gut an? Ich bezahl auch, versprochen!"
Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich will dann aber mitbezahlen, sonst kannst du Kino vergessen"
,,Okay, dann bezahlst du mit. Und danach gehen wir zu deinem Lieblingscoffeshop an der Ecke an der Mainstreet, ja? Das wird heute... sowas wie dein Tag"
DU LIEST GERADE
Schattenmädchen | ✔︎
Mistero / ThrillerIch war immer da, nur bemerkte er mich nicht. Ich stalkte ihn nicht, ich verdiente so mein Geld. Ich hielt mich im Schatten. Denn ich war das Schattenmädchen. Bis jetzt. •∞• Rowan babysittet einen der größten Idioten ganz San Antonios: Elijah Adams...