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Als ich quasi mitten in der Nacht zurück in die Villa kam, erwartete mich Elijah schon in seinem Zimmer. ,,Elijah, wenn das mit dem Chiroptera-Teil jetzt nicht wichtig war, kill ich dich. Ernsthaft", schwor ich. 

,,Rowan, glaubst du ich wäre nach Hause gegangen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre?", erwiderte er einfach nur selbstsicher. Ich seufzte. ,,Okay, was ist es?", fragte ich und setzte mich gegenüber von ihm auf einen Sessel. 

,,Wir müssen in das Büro von ihm einbrechen", sagte Elijah. Ich schnaubte. ,,Vergiss es. So gerne ich es auch tun würde – und das hört sich wirklich gut an –, aber ich muss passen. Ich hab's mir schon letztes Mal dezent bei ihm verscherzt, wenn er mich dabei erwischt, lauf ich auf Gefahr den besten und eigentlich einzigen Job zu verlieren, den ich je hatte. Ich brauche... das Geld wirklich. Tut mir leid, Elijah, aber ich kann nicht" Ich lehnte mich zurück. 

,,Rowan, wenn du mit mir von Dad erwischt wirst, dann komme ich dafür auf und sage, dass du dagegen warst und alles meine Schuld ist. Und wenn du wirklich deinen Job verlieren solltest, dann zahl ich deine gesamte restliche Schulausbildung", versprach er. ,,Irgendwas Sinnvolles muss ja mit meinem Geld passieren", fügte Elijah hinzu. 

,,Ich weiß nicht", murmelte ich. ,,Das ist schon der zweite Einbruch in einem Monat"

,,Letztes Mal wollte ich nicht und ich bin trotzdem mitgekommen. Du bist mir was schuldig", spielte er seinen letzten Trumpf aus. Ich verengte die Augen zu Schlitzen. ,,Außerdem würde ich es auf eigene Faust so oder so machen und du bist meine Leibwächterin"

,,Das erste Argument war besser. Denn hier im Haus muss ich nicht babysitten", sagte ich. 

,,Doch, musst du jetzt. Hat dir das mein Vater nicht erzählt? Er ist richtig paranoid geworden, von wegen dass mir etwas zustoßen könnte. Obwohl er sich nie wirklich um mich gekümmert hat. Und außerdem schwebe ich wenn schon in Gefahr wegen der Scheiße, die er zu verantworten hat", meinte er. ,,Ist gut, ist gut", gab ich mich geschlagen und notierte mir währenddessen im Kopf, dass ich noch ein weiteres Mal mehr Gehalt fordern musste. ,,Ich geh ja schon mit. Aber auf deine Verantwortung!"


•∞•


Das Büro von meinem Arbeitgeber und Elijahs Vater war in spärliches Licht getaucht, als wir eintraten. Ich würde es zwar nie zugeben, aber mich packte Angst. Ich brach bei Mister Adams ein, das wohl dämlichste, was man machen konnte. Egal ob Angestellter oder nicht. Ich bekam eine leichte Gänsehaut, als die eigentlich total moderne Tür knarrzte. Wenn Adams mich hier erwischen würde, wäre es endgültig vorbei. ,,Okay, wo fang ich am besten an?", murmelte Elijah und sah sich suchend um. Wahrscheinlich war er so selbstsicher wie ich bei dem Einbruch bei Mister Hilton. ,,Ach stimmt ja! Dad hat ja einen Safe hier irgendwo. Ich muss nur...", er tastete die Buchrücken im Regal ab. ,,Hier!", rief er triumphierend. ,,Nicht so laut!", zischte ich und sah besorgt durch das große Fenster. Automatisch schweifte mein Blick weiter zur Tür. ,,Hast du etwa Angst?", grinste Elijah. ,,Nein, und jetzt mach was auch immer du vorhast, um hier so schnell wie möglich wieder rauszukommen!"

,,Ist ja gut, mein Gott", lachte er.     

Dann entfernte er den Buchrücken eines Buches und zum Vorschein ein Tastenfeld. ,,Mein Vater ist schon kreativ, was Sicherheit angeht", kommentierte er. Ich nickte nur.

Ich war viel zu beschäftigt, nicht durchzudrehen. ,,Bei der Durchsuchung musst du mir aber gleich helfen", meinte Elijah. Ich seufzte. ,,Na gut" Es machte sowieso keinen großen Sinn zu widersprechen, denn heute hatte er die besseren Argumente. Ein Piepen ertönte und kurz darauf konnte Elijah das Buchregal wegschieben.   

Schattenmädchen | ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt