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Am nächsten Tag wachte ich auf und kam ziemlich müde nach Unten. Ich hatte das Rätsel über die Erfindung wieder herausgekramt und hatte noch sehr lange bis spät in die Nacht darüber nachgedacht.

,,Guten Morgen, Rowan", begrüßte mich Misses Wellington und lächelte mich gütig an. ,,Guten Morgen, Misses Wellington", grüßte ich zurück und nahm mir eine Müslischale aus dem Schrank. In letzter Zeit war ich auch hier wieder viel selbstständiger geworden und Misses Wellington wurde immer etwas temperamentvoller, wenn ich ihren Namen nicht benutzte. ,,Wie oft habe ich dir jetzt schon gesagt, dass du mich Giselle nennen sollst?", seufzte sie. ,,Trotzdem: Ich wünsche dir alles Gute zum Nikolaus-Fest. Komm her, Süße" Sie nahm mich in den Arm und ich hielt einfach still. Das tat ich immer, zumindest bei ihr. ,,Und ich werde euch an Weihnachten schon in die Kirche schleppen", grinste sie und griff unbewusst an ihren Anhänger, an dem ein silbernes Kreuz baumelte. 

,,Verdammt", fluchte ich. ,,Was ist denn los?", fragte Giselle verwundert. ,,Ich habe Sandro versprochen, dass wir die Feiertage zusammen verbringen! Ich muss sofort los, ich muss–"

,,Du musst erst einmal frühstücken und wach werden, dann sagen wir Elijah Bescheid und vielleicht auch noch Mister Adams – kommt auf seine Laune an – und dann gehst du zu deinem Dad und übernachtete dort, keine Widerrede!", sagte sie streng und schob mich bestimmt zum Tisch, wo sie einen Stuhl zu sich zog und mi auf die Schulter tätschelte. 

,,Ich hab übrigens Marmelade gemacht, willst du Sandro vielleicht ein Glas mitbringen?", fragte sie und stellte mir das Müsli und die Milch auf den Tisch. ,,Löffel kommt jeden Moment", gab sie mir Bescheid und kurz darauf hörte ich die Schublade auf und zu knallen.

,,Warum hasst du mich eigentlich nicht mehr?", fragte ich und sah sie dankbar an, als sie mir den Löffel reichte. 

,,Nun, ich habe bemerkt, dass du eigentlich ganz nett bist und außerdem gibt es endlich jemanden, der mein Essen wirklich genießt. Elijah hätte manchmal auf seinem Schleim fast ausrutschen können"

,,Was hätte ich machen können?", fragte Elijah und kam verschlafen mit verstrubbelten Haaren in die Küche. ,,Warum bist du denn jetzt schon wach? Bist du krank?", fragte Geiselle misstrauisch. ,,Nein, dein Zuknallen einer gewissen Schublade hat mich aufgeweckt, das ist alles. Und vielleicht der Muskelkater von gestern. Das Spiel war echt hart" Er ließ sich auf den Stuhl gegenüber von mir fallen. 

,,Jetzt stell dich nicht so an. Und hol dir die Schüssel selbst, ich mach mir erstmal ein Bad und lese das Magazin, welches ich mir gestern gekauft habe. Hab euch beide lieb"

Damit ging sie aus der Küche, wie ein Kanerienvogel mit ihren bunten Tüchern und den klimpernden Ketten.

,,Was hast du heute vor?, ergriff Elijah das Wort und brach somit die Stille. ,,Ich geh gleich zu Sandro weil heute ein Feiertag ist und ich ihm gemeinsame Zeit an Festtagen versprochen habe, als ich den Job angenommen habe. Ich werd da heute auch übernachten. Also hast du heute quasi einen freien Tag von mir, viel Spaß also"

Ich stand auf, räumte den Teller in die Spüle und lächelte ihm noch einmal zu, bevor ich in mein Zimmer ging und mein Laptop und mein Handy nahm. Dann verließ ich die Villa ohne mich noch einmal zu verabschieden.

•∞•


,,Rowan!", rief Sandro erfreut und öffnete die Tür komplett, um mich eintreten zu lassen. ,,Hey", lächelte ich. 

,,Und, wie ist es bei den Adams?", fragte er und setzte sich in die auf die Küchentheke. 

,,Eigentlich ganz gut. Und die Schule läuft auch super. Und wie geht's dir? Läuft das Hotel gut?"

Schattenmädchen | ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt