Meine Beine fühlen sich wie Wackelpudding an, als ich die Stimme meines Vaters wieder wahrnehme. "Honigbärchen, das ist Herr Doktor Schneider! Du wirst ab heute bei ihm dein Referendariat abhalten!"
Kennt ihr das Gefühl, wenn sich euer Leben zum ersten Mal wie auf der Überholspur anfühlt? Jahrelang ackert ihr für euer Ziel. Tut alles in euer Machtstehende um es zu erreichen - und plötzlich, als ihr den letzten Gang des Wagens einlegt, die Hand aus dem heruntergeleierten Fahrfenster streckt, um die Fahrwind auf eurer Haut zu spüren und euch wie der König der Erde fühlen wollt - genau in diesem Moment springt eine Kuh auf die Straße. Und genau diese grinst euch bitterböse an, als ihr eine Vollbremsung hinlegt und es euch mit voller Wucht in den Sitz drückt. Euer Atem rast, Schweiß rinnt eure Stirn herab, indes ihr panisch auf die Straße schaut.
Und alles was die Kuh tut? Sie grinst, furzt und läuft weiter.Genauso geht es mir gerade.
Mein Vater, der Leiter der Kanzlei 'von Heidelberg', sieht mich überglücklich an und legt seine Hand auf meine Schulter ab, um sie gratulierend zu schütteln. Fast tut er so, als hätte ich den Jackpod gewonnen. Aber das hier ist ein direktes Ticket für einen emotionsgeladene Fahrt in die Hölle. Mit allem drum und dran. "Ist das nicht großartig, Tina?"
Großartig?
GROßATRIG?Ich habe viereinhalb Jahre die Unibank gedrückt, um mein erstes Staatsexamen in Jura zu erwerben! Viereinhalb Jahre! Plus drei Hörstütze! Plus hunderte von schlaflosen Nächten! Plus 10.000 Euro Schulden beim Bafög Amt. Noch dazu habe ich vor einem Jahr die heiße dreißiger Marke geknackt und gehe quasi straff auf die vierzig zu! Lady Diana war in diesem Alter schon längst verheiratet und hatte ihre beiden Söhne!
Einmal denke ich, ich könne endlich in Ruhe den praktischen Teil meiner Ausbildung in der Kanzlei meines Vaters machen und dann das! Pustekuchen! Mit Papa gemeinsam arbeiten zu können, ist eine geplatzte Seifenblase! Alles nur noch Schall und Rauch.
Ich. Referendarin. Bei. Schneider. David Schneider. Jahrgang 1983. Ich kannte ihn quasi mein halbes Leben lang. Leider.Gottes!
Was zum Teufel ist an dieser Situation großartig?, will ich schreien, doch der kühle abgehobene Blick meines Gegenüber, lässt mich schweigen.
"Ganz toll, Papa." sage ich freudlos und sehe zu David hinüber.
Er hat sich all die Jahre kein Stück verändert. Er sieht immer noch so verdammt heiß aus. Er, mit seinem markanten Gesicht, den ozeanblauen Augen, diese kurzen struppeligen hellbraunen Haaren und dieser heiße drei-Tage-Barte. Alles wohl verpackt in einem maßgeschneiderten schwarzen Anzug. Wobei die obersten drei Knöpfe seines weißen Hemdes stehen offen und mir zeigen, dass auch Brusthaare zu Davids Schneiders Körperinventar gehören. Und selbst mit dem Anzug konnte man deutlich erkennen, wie durchtrainiert und muskulös er ist. In der Schulzeit hatte er Jahrelang Volleyball gespielt und war zu meiner Zeit schon ein stattliches Packet an Muskeln, Testosteron und purem Sex.
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§ Gesetze der Liebe § Chris Evans Scarlett Johannson FF
RomansaTina hat endlich ihr erstes Staatsexamen in Jura erhalten und kann endlich mit dem Referendariat in der Kanzlei ihres Vaters beginnen. Sie freut sich darauf, Seite an Seite mit ihm die Zivilrechtsfälle bearbeiten zu können, doch dann kommt alles an...