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"Du bist es selber schuld. Glaubst du ich hatte was mit Alice um dir weh zu tun?Wie lange hätte ich warten sollen?"

Ich schloss meine Augen und legte meinen Kopf gegen die kühle Scheibe unseres Minivans als mir Mikes Worte zum gefühlt tausendstens mal im Kopf herumspukten.
Das war es also, wir fuhren zurück nach Seattle. Weg von dem dreistündig entfernten Portland.

Entspann dich Lia, du warst nur ein Jahr weg. Was passiert ist, ist passiert. Das kann man nicht mehr Rückgängig machen egal wie oft man sich den Kopf darüber zerbricht. 

Die Sonne begann langsam unter zu gehen und verschwand im Horizont. Im Hintergrund erfüllten leise Klänge des Radios unser Auto.
Wäre es nur so leicht wie gesagt , ich war knapp zwei Jahre mit Mike zusammen. Es war nie einfach, im Gegenteil, ich wusste auf was ich mich einließ. Er war bekannt für sein respektloses Verhalten, seine Schlägereien die mithilfe seiner Freunde in Kriminelle Akte übergingen.

Doch anfangs war er anders zu mir, er war mein erster Freund und das wusste er. Mike wusste dass ich nie viele Freunde hatte, ich war nicht dieses beliebte Mädchen, das etwas zu sagen hatte und jedes Wochenende die besten Partys schmiss.

Was er an mir fand ? Das wusste ich nicht, das wusste wahrscheinlich keiner. Doch zu mir war er anders. Er ließ mir Zeit war zärtlich und so viel liebevoller als man es sich bei seinem Freundeskreis vorgestellt hätte.
Touche süße.

Doch Monat für Monat wurde er distanzierter, sah keine Folgen in seinem Handeln, verstand nicht warum ich nicht gleich mit ihm ins Bett gehen wollte. Ja warum nicht?

Den Tag vor unserer Abreise nach Portland ließ er mich mit diesem Satz stehen. Einen Abend zuvor erfuhr ich, dass er seit über zwei Monaten mit Alice, einer älteren Cousine seines Freundes schlief.

Dieser Betrug wäre nur halb so schlimm gewesen, hätte ich nicht erfahren dass meine neuen einzigen Freunde, von denen ich gedacht habe dass sie meine Freunde sind, von der Affäre wussten. Ich hätte es besser wissen müssen, das hat Mike selber gesagt. Es waren seine Freunde. Immer schon. Sie haben mich nur akzeptiert und nicht auf meine Gefühle geachtet.

"Lia, Maus hast du Hunger ? Wir sind in zehn Minuten da und wollten vorher noch etwas bei Luigi holen." Ich öffnete meine Augen und schaute in das erwartungsvolle Gesicht meiner Mutter.

Ich war ihr wie aus dem Gesicht geschnitten, das sagte zumindest jeder.
So wie ich hatte sie blonde schulterlange Haare, die sie meistens zu einem Dutt zusammen steckte. Wir hatten die gleichen kastanienbraunen Augen und die gleichen zierlichen Gesichtszüge , nur das Ihre mittlerweile mit einigen Lachfalten überseht waren. "Ja gerne, danke."

Ihr Gesicht erhellte sich und sie schaute wieder zufrieden nach vorne. Ich wusste sie war besorgt, dass das berufliche Leben unseres Vaters so ein Chaos in unsere Familie brachte.

Vor einem Jahr erhielt er eine Aufstiegsmöglichkeit in seiner Branche als Werbeproduzent. Er hatte auch in Seattle eine gute Stelle, nur sehnte er sich immer nach mehr Anforderungen. Das war mein Vater, ein herzensguter Mann, jedoch zu fixiert auf seine Karriere.

Wir schmissen alles hin und ermöglichtem ihm die Chance, zudem war mir dies nach dem Betrug von Mike ganz recht und mein älterer Bruder Ben hatte gerade seinen Abschluss in der Tasche. Zudem fiel es ihm, im Vergleich zu mir überall leicht Anschluss zu finden.

Er war 21 und somit nur zwei Jahre älter als ich. Ich schielte zu ihm hinüber und betrachte ihn, wie er mit offenem Mund und viel zu laut dröhnender Musik am Fenster lehnte. Eine blonde Strähne fiel ihm ins Gesicht, schien ihn aber nicht von seinem lauten schnarchen abzuhalten.

Dass die Firma meines Vaters nur ein Jahr später insolvent ging hätte keiner ahnen können. Doch da wir unser ehemaliges Haus in Seattle nie aufgegeben oder verkauft hatten und nur dieser Ausweg der einzig sichere war, beschlossen wir in Kürze zurück zu kehren.

Mein Vater bekam seine alte Stelle wieder und gab sich still damit zufrieden, meine Mutter bekam als Aushilfs Grundschullehrerin überall schnell Angebote.

Und Ich ? Ich würde mein letztes Jahr auf dieser Schule absolvieren und mich bei einer bekannten Firma unserer Stadt als Lektorin bewerben. Ich hatte immerhin alle Möglichkeiten, mein Schuldurchschnitt gehörte mit zu den besten, mir stand nichts im Weg. Aber viel besser noch, ich könnte mein Hobby zum Beruf machen. Ja na klar Miss Oberschlau.

Ich lehnte mich zurück in meinen Sitz und schaute mir die vorbeiziehende Landschaft von Seattle an, bevor wir die Autobahnausfahrt nahmen und mich die Realität nun schneller einholte als mir bewusst war.

Ich musste nur dieses Jahr überstehen, ich würde lediglich zwei Freunden von Mike über den Weg laufen, welche in meine Stufe gingen. Der Rest von ihnen hat letztes Jahr, in dem Jahr als wir in Portland waren, ihren Abschluss gemacht.

Ich bin erwachsener geworden, das würde mir keiner kaputt, nicht einmal einmal ein paar Idioten die daran beteiligt waren, dass mein Herz bei jeder Erinnerung in tausende Stücke zerbrach.
Das würde doch ein Kinderspiel werden oder?


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Hallo meine Lieben,
da dies meine erste Geschichte auf Wattpad ist, hoffe ich ihr verzeiht mir meine Rechtschreib und Grammatikfehler. 😅
Danke für eure Unterstützung und viel viel Spaß!!
Ps. Ich bemühe mich die Kapitel in regelmäßigen Abschnitten hochzuladen und euch nicht so lange warten zu lassen 📚

pps. Das schreiben braucht seine Übung, das weiß ich auch und die Kapitel werden von mal zu mal geübter und besser. :D
xxxxx Julia ❤️❤️❤️

Maybe a little moreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt