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Wir liefen die breite Straße im Broad Park entlang, um unseren Treffpunkt zu erreichen, den wir mit den anderen ausgemacht hatten. Vor mir erstreckte sich die Space Needle, welche gigantisch in den Himmel ragte. An den Straßenseiten im Park selbst standen zahlreiche Stände, kleine Buden und Attraktionen. Ruby, Marlon, sein heimlicher sozusagen Freund Louis und ich waren auf der bekannten Herbstkirmes in Seattle unterwegs und trafen in wenigen Minuten auf den Rest unserer Gruppe.

Wie schnell sich alles verändert hatte. Es fühlte sich an als wäre ich erst gestern wieder hergezogen und voller Panik, die Leute zu treffen, die ich heute zu meinen engsten Freunden zählte. Zu dem Jungen zählte der mir unwahrscheinlich viel bedeutete. Ich lächelte und lauschte der Musik die aus einigen Ständen drang. Es war erneut ein warmer Herbstabend, sodass ich lediglich ein weißes lockeres Oberteil trug, sowie ein Haarband mit kleinen glitzernden Anhängern, welches Ruby mir in meinen Zopf geflochten hatte.

"Da sind sie." Louis zeigte auf die Gruppe an Leuten die an einer Bude mit Essen stand. Ich versuchte meine schlechte aufkommende Laune zu unterdrücken als ich die Gesichter von Alice und Sasha sah. Warum waren sie immer noch dabei?
David betrachtete seine Cousine mit skeptischen Blicken als Colin ein Arm um Alice schmalen Schultern legte. Ihr dunkelroter Lippenstift stand stark im Kontrast zu ihren schwarzen kurzen Haaren. Als sie uns entdeckte grinste sie bloß falsch und drehte sich weg. Oh natürlich, ich freue mich auch dich zu sehen.

Muskulöse breite Arme umschlangen mich von hinten und drehten mich mit einem mal um. Ich schaute hoch, in Noahs lächelndes Gesicht. Eine hellbraune Strähne hing ihm in die Stirn, sodass ich durch seine Haare fuhr um ihm in die Augen sehen zu können. "Ich hab dich vermisst."
"Wir haben uns erst gestern zuletzt gesehen?" Antwortet ich lachend und rückte näher an ihn. Seine Hände lagen nach wie vor auf meinem Rücken und lösten unzählige Schauer in mir aus. "Stunden, in denen du in meinem Arm hättest liegen sollen." Flüsterte er mit dieser tiefen Stimme. Seine Augen senkten sich auf meine Lippen, doch erschrak ich bei einem räuspern . Ich sah in die verwirrten und zugleich grinsenden Gesichter der anderen und trat mit roten Wangen von Noah zurück.

Jacob legte lächelnd einen Arm um meine Hüfte und führte mich zu den anderen, die ich ebenfalls begrüßte.
Wir schlenderten eine Ewigkeit an den kleinen Buden vorbei, zahlten Unmengen an Geld für Fahrgeschäfte, hatten jedoch den Spaß unseres Lebens. Man würde niemals zu alt für eine Kirmes sein nicht wahr? Wir verließen gerade lachend das Kettenkarussell um uns einen ruhigen Platz etwas abseits zu suchen, an dem wir uns mit dem gefühlt 10. Becher Bier hinsetzen konnten.

Noah setze sich eng neben mich an einen kleinen Abhang mit dem Blick auf den Elliot Bay. Nur noch einzelne Fähren legten an dem sonst so stillen Hafen an und entluden begeisterte Touristen. Ich ignorierte die Blicke der anderen und legte meinen Kopf auf Noahs Schulter, der mich daraufhin sofort enger an sich zog. "Versprich mir etwas." Murmelte ich und atmete seinen vertrauten Geruch ein.
"Was denn, Baby?" Wie ich es liebte wenn er mich so nannte. "Enttäusch mich nicht. Du bist mir so wichtig geworden, ich...- ich." Die Worte kamen mir nicht über die Lippen, so etwas viel mir nie leicht  doch sah er mich aufmerksam an, als würde er gespannt auf diese drei Worte warten.  "Bleib einfach bei mir." Hauchte ich und sah ihn eindringlich an.

Er nickte langsam als er begriff wie viel mit dieses Versprechen bedeutete, wie wichtig er mir war. "Versprochen", antwortete er genauso leise und wollte sich gerade zu mir beugen, als er von Colin zurückgezogen wurde. "Komm alter wir brauchen mehr Bier, du kannst später flirten." Er verdrehte die Augen und stand auf um Colin von sich weg zu schubsen. "Fick dich doch, man!" Lachte er und warf mir einen letzen Blick zu. Ein Blick voller Vertrauen, Leidenschaft, Liebe?

"Lia, süße." Ruby und Marlon setzen sich entschlossen neben mich und drückten mir ein neues Bier in die Hand. "Ist dieser Tag nicht toll? Dieser Tag ist so toll!" Rief Ruby lachend vor sich hin, die schon sichtlich betrunken zu sein schien. Ich lehnte mich kichernd an sie und nahm ebenfalls einen Schluck aus meinem Becher.
"Was bedeutet dir Noah, Lia?"
Marlons ernste Stimmlage ließ mich aufhorchen, sodass wir beide aufhörten zu lachen und ihn gespannt ansahen.
Wie kam er ausgerechnet jetzt darauf?

Maybe a little moreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt