Es ist beinahe eine Woche vergangen, in der ich mich zurückgezogen hatte und in meinem Zimmer verharrte, um jeglichen Kontakt zu vermeiden.
Meine Eltern machten sich Sorgen, was bei meinem ständigen Anblick in Schlafsachen mit einer Chipstüte auf dem Schoß durchaus verständlich war. Ich war mehr als froh, dass vor zwei Tagen die Herbstferien begonnen hatten, so würde ich in Ruhe zuhause sitzen und weiter nichts tun können. Es war nicht nur so das ich ein weiteres Mal auf diese falschen Freunde hereingefallen war, nein zudem zerstörte mich die Vorstellung, Noah hätte von all dem nichts wirklich ernst gemeint. Ja ich gab es ungern zu, aber ich war hoffnungslos in ihn verliebt. Hals über Kopf in seine hellbraunen verwuschelten Haare, seine grünen Augen dieses schiefe grinsen."Lia!" Ich schreckte auf und verschüttete Chips auf dem Boden.
"Verflucht Ruby, erschreck mich doch nicht so." Ich Strecke mich um die heruntergefallene Chips weiterhin vom Boden essen zu können, während ich im Fernsehen herum zappte.Meine beste Freundin stand im Türrahmen meines Zimmers und sah mich skeptisch an. "So geht das nicht. Du musst hier dringend raus, unter Leute kommen. Du kannst dich nicht ewig zurückziehen. Nicht weil nur irgendein Typ dein Herz gebrochen hat."
"Es war nicht irgendein Typ." Ich schluckte den aufkommenden Klos in meinem Hals herunter, so etwas wie mit ihm hätte ich zuvor noch nie gespürt. Durch ihn habe ich gelernt was es wirklich bedeutet zu lieben, wenn jeder Blick, jede Berührung so besonders ist dass man sein Glück selbst nicht wirklich begreifen kann. Und für ihn war es alles nur ein kleiner Flirt."Ich weiß. Ich weiß süße, hör mir zu."
Ruby setze sich zu mir aufs Bett und schaltete den Fernseher leiser.
"Ich weiß wie weh er dir getan hat, wie weh dir alle getan haben. Aber du musst lernen zu verzeihen, das habe ich auch. Jacob macht mich jeden Tag glücklich und das alles hätte ich nicht mehr wenn man Menschen nicht eine Chance geben kann."
Ich verdrehte die Augen und schaute stur auf den Fernseher."Ok Moment" Ruby kramte in meinem Bett nach meinem Handy und scrollte durch das Display "14 Nachrichten? Von Marlon von Jacob selbst von David und Colin. Und natürlich duzende von ihm selbst."
"Nicht öffnen." Warnte ich und nahm ihr mein Handy aus der Hand. "Sie hatten ihre Chance und die haben sie nicht genutzt. Und Noah wird diese Sache nie gut machen können."Sie atmete hoffnungslos aus und sah mich eindringlich an. "Okay, aber dann kommst du heute wenigstens mit mir in die Mall. Ich brauche noch ein Halloweenkostüm für Davids Party morgen." Ich schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Du gehst da wirklich hin?"
"Ich wurde eingeladen. Jacob nimmt mich mit." Sie zuckte mit den Achseln und lächelte verträumt.Nicht schon wieder dieser ständige verliebte Blick. Ich freute mich wirklich für sie, jedoch konnte ich Erinnerungen an verliebte Momente gerade nun wirklich nicht gebrauchen. Ich hatte das Gefühl ich hatte keine Tränen mehr übrig, so oft wie ich nachts von ihm träumte und heimlich weinen musste. Diese kühle Art war alles Fassade. Eine Fassade die mein gebrochenes Herz schützte.
"Na gut ich komm mit. Aber nicht länger als zwei Stunden und wir holen uns was zu essen." Ich stieg aus dem Bett und schnappte mir ein Handtuch für die Dusche. Ruby grinste und griff jetzt auch zu den Chips auf den Boden. "Ai ai Madame."
...Ich saß in einem breiten Sessel im bereits dritten Laden und wartete darauf dass Ruby aus der Umkleide kam. Ich verstand ihr Problem nicht die ganze Mall bot Massen an Auswahl verschiedenster Kostüme an und wir suchten immer noch. "Bist du langsam mal fertig?" maulte ich und schaute erneut auf mein Handy.
Schon wieder eine neue Nachricht von Noah. Wann hörte er endlich damit auf?"Und was sagst du?" Ruby stieg aus der Kabine und drehte sich begeistert im Kreis. Sie trug ein enges ledernes Oberteil auf einem kurzen Tüll Rock. Die Katzenohren sowie ein schwarzer Katzenschwanz der an ihrem Rock befestigt war, erfüllten ihr Outfit. Vermutlich war sie die einzige Person die so etwas überzeugend tragen konnte und dabei auch noch gut aussah.
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Maybe a little more
Teen Fiction➺ "Ich habe mein Versprechen eben gebrochen, Lia!" brüllte er zurück. "Sie wollte mich, und du nicht. Warum stört es dich dann? "Weil du mir gehörst!", platzte es völlig unbeabsichtigt aus mir heraus. Die darauffolgende Stille erschien mir ohrenbetä...