24

1K 25 0
                                    

Die Wochen vergingen wie im Flug und ich realisierte von Tag zu Tag mehr, wie sehr sich alles verändert hatte. Ich war seine Freundin, die Freundin von Noah Bolten, dem unglaublich gutaussehenden Quarterback unserer Schule. Ich grinste und ließ das kleine Armband an meinen Handgelenk klimpern. Er machte mich so unfassbar glücklich.

"Ich bin zuhause", rief ich in den leeren Flur hinein und schmiss meinen Haustürschlüssel auf die kleine Ablage. Ich genoss die Herbstferien und verbrachte beinahe jeden Tag mit Ruby, den Anderen oder Noah. Meine Familie bekam mich nur noch selten zu Gesicht und durch die Erkenntnis dass ich um einiges selbstständiger geworden war, wurde mir einmal mehr bewusst dass die Zeit zu rasen schien. Meine Angst, die Anfang letzen Jahres auf der Hinfahrt nach Seattle bestand, erschien mit jeder Sekunde mehr zu verfliegen. Bald hätte ich meinen Schulabschluss in der Tasche, würde auf ein College gehen, aus dem Haus in dem ich meine Kindheit verbracht hatte ausziehen und meine eigene Zukunft planen. Eine Zukunft mit ihm.

Ich schreckte zusammen als ich Noah grinsend in unserer Küche sah. Er saß auf einem Stuhl an unserem großen Esstisch der zum Wohnzimmer führte und strich  sich lässig seine Haare aus der Stirn. Erst jetzt bemerkte ich die skurrile Situation und umrundete die drei Koffer die im Eingang platziert waren. "Was wird das, was sollen die ganzen Koffer? Wo sind mein Eltern?"

Angst erfülle meinen Körper und malten zahlreiche Szenarien von Verkehrsunfällen aus. "Alles okay, Süße." Er stand auf und kam auf mich zu. "Deine Mutter ist oben und packt noch den Rest deiner Sachen zusammen. Dein Vater ist mit Ben einkaufen wir wollen zum Abschied noch zusammen grillen." Er schloss mich in seine Arme und zog mich an seine Brust. Unbewusst nahm ich seine Wärme, seinen vertrauten Geruch war und schmiegte mich gegen seinen muskulösen Körper. "Sachen zusammen packen? Abschied?"

Ich rückte von ihm und sah ihn skeptisch an. Er verkniff sich ein Schmunzeln und nickte in Richtung der Koffer. Noch immer unsicher löste ich mich von ihm und öffnete einen der schwarzen Hartschalenkoffer. Ich zog den Reißverschluss auf und erblickte eine Landkarte, welche so drapiert war, als wäre sie für mich bestimmt. Ich fuhr mit meinem Finger auf der Karte entlang, welche abgelegene Straßen an Küsten, direkt am Mittelmeer abbildeten, während mir so langsam dämmerte was das ganze zu bedeuten hatte.

Lächelnd sah ich Noah an, welcher nun endgültig breit grinste. "Na gut, Ruby hat mich ein wenig unterstützt und bei der Auswahl für die Kleidung nachgeholfen."
Verwundert hob ich die Karte an und erblickte zahlreiche Kleidungsstücke die ich zuvor noch nie gesehen hatte, rote spitzen BHs neben schwarzen kurzen Kleidern. Ich musterte die Sachen mit hochgezogenen Augenbrauen- natürlich Ruby. "Wofür das alles?" Mein Lächeln wurde noch breiter als ich jede seiner Bewegungen verfolgte und seine Hand unter meinem Shirt spürte. Sofort stand mein Körper in Flammen.

"Ich finde wir sollten die Herbstferien noch ein wenig dazu nutzen, sie wirklich Ferien sein zu lassen. Auch wenn ich den Reichtum meiner Eltern sonst nicht so nutze wie mein Bruder, ist es gar nicht mal so übel auf den ein oder anderen Vorzug nach zu kommen." Ich schlug mit einem der Handtücher nach ihm, doch er wich mir lachend aus und fing das Handtuch auf, mit dem er mich nun enger an sich zog und mich mit Blicken zu verschlingen drohte. "Hör auf um den heißen Brei zu reden und komm auf den Punkt, Bolten."

Seine Augen funkelten vor Belustigung- vor Liebe und mein Herz machte einen Sprung. "Ich dachte es wäre schön in eines der Anwesen meiner Eltern zu fliegen. Sie haben eine Art viel zu großes Domizil an der Westküste von Mallorca. Abgelegen, mit eigenem Sandstrand, jedoch nur wenige Minuten zur Altstadt."
Ich war nicht mehr in der Lage meinen Mund zu schließen und auch wenn ich mich nicht gerade damenhaft benahm, konnte ich nicht glauben was er da sagte.

Maybe a little moreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt